|
"Weg frei – für Menschen
mit Behinderung"
Unter diesem Motto haben die steirischen Grünen eine Kampagne gestartet.
Das Ziel: Die Lebenssituation von behinderten Menschen aufzuzeigen, um
Verbesserungen durchzusetzen.
Klubobfrau Ingrid Lechner-Sonnek: „Der Handlungsbedarf ist sehr
groß, und das nicht nur auf politischer Ebene.Es bedarf auch gezielter
Öffentlichkeitsarbeit, um mehr Bewusstsein für die Anliegen der
Behinderten zu wecken.“
Die Kampagne startete am 30. März mit der Veranstaltung „Unbehindert
wohnen“. Gerade in diesem Bereich liegt noch vieles im Argen. Behinderte
haben meist nur die Wahl, in ihrer Herkunftsfamilie oder in einem Heim
zu leben; freie Wahl des Wohnortes oder der eigenen Wohnung sind nicht
selbstverständlich. Wolfgang Mizelli von der „Selbstbestimmt-Leben-
Bewegung“ und selbst Rollstuhlfahrer forderte organisierte Hilfe, die nicht
auf Freiwilligkeit beruht und betont die Abhängigkeitsproblematik:
„Man ist auf Freunde und freiwillige Helfer angewiesen.“ Eigenständiges
Wohnen ist für Behinderte zum großen Teil ein finanzielles Problem,
betonte Mizelli. Die Adaptierungskosten für eine behindertengerechte
Wohnung sind beinahe unleistbar hoch, wobei jene Personen am schlimmsten
benachteiligt sind, die seit Geburt behindert sind und nicht arbeiten können.
|
Kampagnen-ProponentInnen Ingrid Lechner-Sonnek,
Wolfgang Mizelli:
Eigenständiges Wohnen ist für Behinderte
zum großen Teil ein finanzielles Problem |
Ganz besonders wichtig sei, so Lechner-Sonnek, dass Behinderte gesetzlich
festgelegten Anspruch auf selbstbestimmtes Leben, Arbeiten und Wohnen haben:
„Dann stehen alle als Kunde und Dienstleister auf gleicher Ebene. Nichts
gegen die Leistung ehrenamtlicher Helfer, der klar definierte Anspruch
der behinderten Menschen auf professionelle Hilfe darf dabei nicht vergessen
werden.“
|