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Soziales Lernen: Mehr Persönlichkeitsbildung
in der Schule
"Ich gehe nicht mehr in diese Klasse! Ich halte es einfach nicht mehr
aus! Der Bernhard hat mich schon wieder Mondgesicht genannt und alle anderen
haben mitgerufen und gelacht", erklärt Marlies schluchzend ihrer Klassenlehrerin.
SchülerInnen, die die zwei umringen, berichten aufgeregt, dass fast
in jeder Pause ein/e MitschülerIn geärgert wird.
Glücklicherweise gibt es in dieser Schule, der Verbundschule
Klusemannstraße in Graz, den Gegenstand Soziales Lernen, in dem
es Zeit für die Bearbeitung dieses Problems gibt. In dieser
Stunde erhalten die SchülerInnen den Auftrag diese Situation in Gruppen
in einem Rollenspiel nachzuspielen und eine Lösung zu finden.
Im Unterrichtsgegenstand Soziales Lernen werden die SchülerInnen
in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützt, erläutert
die Biologielehrerin Mag. Johanna Korak, Mitstreiterin des "Forum
Soziales Lernen Österreich": "Sie lernen gesundes Selbstwertgefühl,
Stressbewältigung, Meinungen zu äußern und die der anderen
zu akzeptieren, Konflikte gewaltfrei zu lösen und viele andere wichtige
'soft skills'."
Das Forum Soziales Lernen Österreich, das aus LehrerInnen aller
Schultypen, ElternvertreterInnen, VertreterInnen der Lehrerbildung, der
Schulpsychologie und der Wirtschaft besteht, fordert nun die Einführung
des Unterrichtsgegenstandes Soziales Lernen für alle Österreichischen
SchülerInnen und die Einrichtung eines entsprechenden Lehrgangs für
PädagogInnen.
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