09 / 2000
  Selbsthilfe für pflegende Angehörige

Wenn über die angebliche Unfinanzierbarkeit des Sozialwesens debattiert wird, lassen die ExpertInnen zumeist eine wichtige Tatsache links liegen: Der Großteil der Pflegeleistungen – ca. 80% – wird nicht von der öffentlichen Hand, sondern von den Angehörigen erbracht, zum überwiegenden Teil von Frauen.
Eine nicht unbeträchtliche Anzahl von ihnen muss sogar aus dem Erwerbsleben ausscheiden, um den Anforderungen nachkommen zu können, die durch die Pflegetätigkeit an sie gestellt werden – mit dramatischen Folgen bis hin zum Verlust der eigenen Alterspension.
Eine Untersuchung, die auf Initiative des Grazer Wissenschaftsladens und einer Angehörigengruppe in Köflach von der Judenburger Pädagogin Mag. Brigitta Löschnig durchgeführt wurde, zeigt die schweren physischen und psychischen Belastungen für die Betroffenen auf – und weist auf Entlastungsmöglichkeiten wie Angehörigenberatung, ambulante Dienste oder Selbsthilfegruppen hin.

Die Untersuchung „Pflegende Angehörige – eine vernachlässigte Größe im Pflegesystem” ist beim Wissenschaftsladen Graz, Tel. 38 46 77 zum Selbstkostenpreis von ATS 60,— erhältlich.

 

 
SEPTEMBER-AUSGABE WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG