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Musik-DNA zur Identifizierung
Gemeinsam mit der Universität Pompeu Fabra und der Grazer Firma
HS-ART Digital Service befasst sich das Institut für Informationssysteme
& Informationsmanagement der JOANNEUM RESEARCH mit dem Wesen moderner
Unterhaltungsmusik.
Dass durch die Auswertung genetischer Codes z.B. in der Kriminologie
oder in der Archäologie beachtliche Fortschritte erzielt werden, ist
allgemein bekannt. Im Rahmen eines IST-Forschungsprojektes der EU befasst
sich JOANNEUM RESEARCH mit spezifischen Eigenschaften von Musik. Das Ziel
des Projektes „Recognition and Analysis of Audio“ (RAA) ist eigentlich
einfach: es geht um die Entwicklung einer Software, die in der Lage ist,
auf der Basis von Radiosignalen bzw. Internetfiles Musikstücke zu
analysieren, sie mit einer Datenbank zu vergleichen und eindeutig zuordnen
zu können.
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Software zur Automatischen Erkennung von Musikstücken
interessiert vor allem die Marktforscher und die Verwertungsgesellschaften.
Denn zahlreiche Privatsender und das Internet haben die Vergütung
der Musikverwertung praktisch unmöglich gemacht. |
Der Trick dabei ist, relevante spezifische Informationen aus dem Audiomaterial
zu gewinnen, welche für ein gewisses Musikstück typisch sind.
Nur so ist es möglich, Datenbanken mit diesen Informationen anzulegen,
welche dann zum Vergleich herangezogen werden können. Ausgehend von
den Erfahrungen der Spracherkennung wird das Musikstück nach verschiedenen
Parametern untersucht und in mehrere Buchstabenkategorien zerlegt. Das
Ergebnis ist ein Buchstabenstrang der jedoch – anders als genetische Informationen
– zusätzlich den Faktor Zeit inkludiert: die verschiedenen Buchstaben
stehen für spezielle Eigenschaften eines Audiofiles im Bereich von
Bruchteilen einer Sekunde.
Ähnlich wie bei der Analyse des menschlichen Erbgutes wird nun
diese Buchstabenkette überprüft, ob sie zu einem bereits verschlüsselten
Musikstück in der Datenbank passt. Diese Software wird am Institut
für Informationssysteme & Informationsmanagement der steirischen
Forschungsgesellschaft JOANNEUM RESEARCH entwickelt. Ziel ist dabei ein
System mit optimierter Geschwindigkeit. Noch während die Musik auf
Sendung ist, soll sie analysiert und zugeordnet werden können.
Das im Februar 2000 gestartete Forschungsprojekt ist auf 30 Monate
angelegt. Im Mai 2001 soll der erste echte Prototyp fertig gestellt sein.
Aber mit den bisherigen Ergebnissen ist Projektleiter DI Helmut Neuschmied
recht zufrieden. Mit einer Datenbank mit 482 aktuellen Musikstücken
„bewaffnet“ wurden fünf Stunden lang Radiosendungen gescreent. Das
Ergebnis kann sich sehen lassen: 42 Musikstücke waren auch in der
Datenbank zu finden, 41 wurden korrekt erkannt.
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