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Knowledge Economy für Arbeitsnomaden
Die Vermittlung eines Wissens über die
„Bewirtschaftung“ von Wissen wird als neue wesentliche Grundanforderung
an Weiterbildungsunternehmen gesehen. Weniger die direkte Vermittlung von
Inhalten als vielmehr die Anleitung zu deren technologischer und logistischer
Erreichbarkeit sowie die Vermittlung von Anschlussfähigkeiten werden
wichtig. Immerhin lässt sich aus der im Jahr 2000 abgeschlossene Moriano-Studie
(europaweite Erhebung über die „neue Selbstständigkeit“) ableiten,
dass viele hoch qualifizierte Selbstständige laufend Bedarf an der
Vermittlung von aktuellem „Ergänzungswissen“ zu bestehender
Arbeitserfahrung – etwa auch aus weniger qualifizierten Jobs – haben.
Unter Arbeitsnomaden versteht man heute gemeinhin
Menschen, die mehrmals bis häufig im Leben ihren Job und ihren Wohnort
wechseln. Hier liegt wahrscheinlich die größte Herausforderung
für Bildungsinstitutionen im Wettrennen um zukünftiges Klientel.
Wenn es den Anbietern gelingt, Bildungsinhalte so aufzubereiten, dass eine
für Gruppen von Jobbern typische Bildungsschiene angeboten werden
kann, etwa in Verbindung mit allgemeinem Coaching in Bezug auf Persönlichkeitsentwicklung
u. dgl., kann eine permanente „Beziehung“ zwischen Institut und „vazierendem“
Bildungskonsumenten hergestellt und aufrecht erhalten werden. Auch der
Anknüpfungspunkt Herkunft und „regionaler Bezug“ können
hier durchaus ihre Bedeutung behalten.
Im Strategiekonzept bis 2005 hat die Europäische
Kommission Vollbeschäftigung als erstes Ziel der Sozial- und Wirtschaftspolitik
festgelegt. Dazu sollen die Sozialsysteme an die Erfordernisse einer „globalisierten
Wissensgesellschaft“ herangeführt werden. Ziel der EU ist es, zur
wettbewerbsfähigsten Wirtschaftsregion der Welt aufzusteigen. Um dies
zu erreichen, muss auf den Gebiet der Kommunikationstechnologie gewaltig
aufgeholt werden. Der Aufbau einer europäischen Internet-Ökonomie
steht im Mittelpunkt.
Die Wiederherstellung von Employability (Beschäftigungsfähigkeit)
für „Modernisierungsverlierer“ wird vermutlich mehr noch als bisher
zum Dauerauftrag für die EB, ebenso der Ausgleich des Fehlens einer
Grundausbildung bei einem großen Teil der 18- bis 24-Jährigen
und verstärkte Weiterbildungsmaßnahmen für ältere
ArbeitnehmerInnen. Als generell wichtgstes Ziel gilt die Bereitstellung
barrierefreier Zugänge zu den Kommunikationstechnologien für
jeden Einzelnen, um einen Zerfall der Gesellschhaft in neue „Bildungsklassen“
zu verhindern.
-ko
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