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Handys: Kopf in
den Sand – oder gleich in den Mikrowellenherd?
„Ich benutze keine Handys. Da kannst du deinen Kopf gleich in einen
Mikrowellenherd stecken.” Mit diesem Zitat des Rolling-Stones-Gitarristen
Keith Richards beginnt Wolfgang Hingst sein Buch „Handy-Fieber”.
Null Versicherungsschutz
Ein breites Spektrum von Themen wird behandelt: soziologische und psychologische
Aspekte, die nicht unkomplexe Technik, die Grenzwertproblematik, jede Menge
konkreter Fälle, Bürgerinitiativen, rechtliche Fragen, Versicherungsaspekte.
Bedenkenswertes Detail am Rande: Kein Versicherungsunternehmen übernimmt
die Versicherung von Schäden, die durch die Nutzung von Handys entstehen
könnten.
Doppelt so viele Krebsfälle
Großen Raum nehmen die nicht zur Genüge erforschten gesundheitlichen
Folgen des Handybooms ein.
Hingst sieht die Situation weltweit gekennzeichnet durch ein Versagen
der Politik, die vor dem wirtschaftlichen Druck der boomenden Handy-Branche
in die Knie geht. Dabei gibt es eine Reihe von Untersuchungen , welche
die behauptete Ungefährlichkeit hochfrequenter elektromagnetischer
Felder massiv widerlegen – an erster Stelle steht dabei die so genannte
Repacholi-Studie, durchgeführt im Auftrag des australischen Telekommunikationsunternehmens
Telstra. Dabei wurden transgene (also bereits krebsanfällige) Mäuse
mit elektromagnetischen Feldern traktiert, wie sie von Handys und GSM-Sendern
ausgesandt werden. Das Ergebnis: statt der zu erwartenden 20% erkrankten
doppelt so viele Mäuse an Krebs … Schlafstörungen, Tinnitus,
nervöse Zustände, Allergien, Veränderungen der Erbsubstanz,
die bisher nur als Folge radioaktiver Strahlung bekannt waren: Hingst zitiert
seriös und umfassend eine Reihe von Untersuchungen, die durch „Handy-Strahlung”
verursachte gesundheitliche Störungen nachweisen.
Hundertfach höhere Grenzwerte
In Österreich haben’s die Mobilfunk-Unternehmen besonders einfach:
Zunächst sieht das Telekommunikationsgesetz keine Anrainerrechte bei
der Errichtung von Handy-Masten vor. Beschließen Hausherr oder Grundstücksnachbar,
dass sie auf die 3-4000 Schilling Monatsmiete nicht verzichten wollen,
dann gibt’s keine Möglichkeit des Einspruchs. Und: Die bei uns geltenden
Grenzwerte liegen um mehr als das Hundertfache über jenen der Schweiz,
immerhin um das nahezu 50fache über jenen Italiens. Von kritischen
Experten werden aber Limits gefordert, die noch wesentlich niedriger liegen.
Der Autor: Wolfgang Hingst, geboren 1938 in Wien, Historiker, Schriftsteller
und Journalist, versteht sich als kritischer Beobachter der globalen Entwicklung
und engagierter Vertreter der ökologischen Avantgarde. Zwischen 1967
und 1998 arbeitete er an leitender Stelle als Redakteur im ORF.
Handyfieber. Promedia Verlag 2001 (2., völlig überarbeitete
Auflage), ISBN 3-85371-148-0, 223 Seiten, öS 248,—
KORSO-Abo-Aktion
Bei einer KORSO-Jahresabo-Bestellung
bis zum
20. Juli gibt’s das Abo (mindestens
10 Ausgaben) plus Buch „Hand-Fieber” um nur öS 250,—!
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