09 / 2001
 
Lehrgang für komplementäre Gesundheitsarbeit 

Im Oktober beginnt ein interuniversitärer Lehrgang für komplementäre und integrative Gesundheitsarbeit. Der Leiter dieses hochschulisch vernetzten Projektes, Prof. Dr. Christian Endler, fasst die Zielrichtung zusammen: „In der komplementären Heilkunde gibt es einen diffusen Graubereich: Welche Methoden sind gesundheitswissenschaftlich plausibel? Wer kann und darf sie angemessen vertreten? Was sind brauchbare Kriterien zur Qualitätssicherung?“
 

Prof. Dr. Christian Endler: Komplementärmedizin soll zu einem Faktor im 
Gesundheitswesen werden.

Dieser Lehrgang ist keine eigenständige Ausbildung, Interessierte müssen bereits ihr Spezialfach mitbringen. Die Zielgruppe sind Angehörige von Gesundheits-, Sozial- und verwandten Berufen einschließlich Ärztinnen und Ärzten. Vierteljährliche Wochenendseminare im Schloss Seggau bei Graz werden wöchentlich über ein einen halben Tag dauerndes internet-unterstütztes Studium ergänzt. Der Lehrgang schließt nach zwei Jahren mit einem Diplom; ein Masterabschluss nach drei Jahren, für postgraduierte Hörer, wird derzeit eingerichtet. Der Lehrgang unterscheidet sich von anderen Angeboten durch seine konsequente Verbindung von theoretischer Auseinandersetzung mit komplementärmedizinischen Gesundheitskonzepten, praktischen Ansätzen, Selbsterfahrung und körpertherapeutischen Elementen.

KORSO: Wie lange besteht dieser Lehrgang, wer sind und woher kommen die Teilnehmer?
Endler: Der Lehrgang besteht seit einem Jahr, heuer beginnt der zweite Jahrgang. Im vorigen Jahr gab es 19 Teilnehmer. Geografisch kommen die Teilnehmer zu einem Drittel aus der näheren Umgebung, ein Drittel aus dem restlichen Österreich und ein Drittel aus dem übrigen deutschsprachigen Raum. Die Teilnehmer sind Ärzte, davon zwei  Zahnärztinnen, und Angehörige von Sozial- und Gesundheitsberufen.

Korso: Welche Qualifikation erhalten die Teilnehmer, welche Möglichkeiten eröffnen sie sich damit?
Endler: Der Kurs schließt mit der Verleihung des Titels MAS (Master of advanced studies – komplementäre und integrative Gesundheitsarbeit). Ziel des Kurses ist letztendlich die Weiterqualifizierung der TeilnehmerInnen im Bereich der Komplementärmedizin; mit seiner Absolvierung allein ist jedoch nicht die Möglichkeit verbunden, den Kassen Rechnungen für komplementärmedizinische Leistungen zu legen. Meine persönliche Intention liegt vor allem darin, die Vernetzung der Komplementärmedizin voranzutreiben und sie zu einem Faktor im Gesundheitswesen zu machen.

Anmeldung: bis 28. September 2001
Nähere Informationen: www.inter-uni.net
Email: college@inter-uni.net


 
SEPTEMBER-AUSGABE
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG