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  Wissenschaft und Forschung
 
 
  02 / 2002
  "Von Mensch zu Mensch"

Unter dem Motto "Von Mensch zu Mensch" lud das Forum politische Bildung am 10. Jänner zum politischen Stammtisch im Café Promenade. Als "Talkgäste" standen Stadtrat Siegfried Nagl und Caritas-Präsident Franz Küberl Rede und Antwort.

Kritikpunkte, Statements und politischen Anregungen kamen aus den verschiedensten Lebensbereichen, von der Kultur- über die Drogenpolitik bis hin zur Herabsetzung des Wahlalters. Auffallend das politische Engagement der zahlreich anwesenden Jugendlichen, welche vor allem Stadtrat Nagl mit ihren sehr direkt gestellten Fragen ins Schwitzen brachten. "Politische Bildung ist zwar im Lehrplan verankert, jedoch nicht verpflichtend", meinte eine Schülerin des G.I.B.S., als Nagl seinen Einsatz für die Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre äußerte, "es kommt mir so vor, als ob die Kuh selbst zum Melken geschickt wird!"
In Hinblick auf den Rassismus einiger Grazer Lokalbesitzer und die "dreckigen Plakate" (O-Ton eines Statements) einer Partei im letzten Wahlkampf zweifelten einige Anwesende daran, ob Graz wirklich zur internationalen Kulturhauptstadt 2003 werden könne. "Graz sollte in erster Linie eine Menschenrechtsstadt werden!" bemerkte Gottfried Reyer vom Grazer Magazin MEGAPHON. Für Caritas-Präsident Franz Küberl besteht aber auch in diesem Zusammenhang Grund zur Sorge: "Das Wort Gutmensch ist ja sogar zu einem Schimpfwort geworden."
All jene, die an einem zwischenmenschlichen, zwanglosen Meinungsaustausch mit PolitikerInnen Gefallen finden, dürfen sich auf die nächsten Termine der Veranstaltungsreihe des Forums politische Bildung freuen: 

  • Landesrat Dr. Kurt Flecker am Donnerstag, 14. Februar 2002
  • Landesrat Günter Dörflinger am Donnerstag, 21. März 2002   
  • Landesgeschäftsführer der ÖVP Dr. Andreas Schnider am Donnerstag, 25. April 2002
  • Bischof Egon Kapellari am Donnerstag,  23. Mai 2002 (angefragt)
Jeweils um 19 Uhr im Cafe Promenade in Graz.                          
Claudia Windisch

Und so sahen die MaturantInnen des G.I.B.S. die Veranstaltung des Forums Politische Bildung:
 
 
Andreas Engele: 
Es war interessant die Politiker von ihrer persönlichen Seite kennenzulernen. "Ich halte diese Form der politischen Bildung für sinnvoll, da es für mich interessant war, den Politikern direkt Fragen stellen zu können. Leider wurden viele Fragen zu oberflächlich beantwortet. Ich würde trotzdem gerne wieder zu einer solchen Veranstaltung hingehen, wobei mir auch eine Art Podiumsdiskussion zusagen würde."
Anna Mostetschnig:
Gut als praktischer Teil der politischen Bildung. "Als praktische Ergänzung zur Theorie politischer Bildung fand ich diese Veranstaltung gut. Zu einigen der angeschnittenen Themen hatte ich zu wenig Hintergrundwissen. Manche Fragen wurden meiner Meinung nach zu populistisch beantwortet."
Dave Muhr:
Spannender als theoretische Abhandlungen über Politik.
"Ich fand die Veranstaltung interessant, wobei mir die Beantwortung der Publikumsfragen seitens der eingeladenen Gäste eher oberflächlich vorkam. Ich halte diese Stammtische für eine sehr gute Alternative zum theoretischen Unterricht der politischen Bildung."


 
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