|
"Von Mensch zu Mensch"
Unter dem Motto "Von Mensch zu Mensch" lud
das Forum politische Bildung am 10. Jänner zum politischen Stammtisch
im Café Promenade. Als "Talkgäste" standen Stadtrat Siegfried
Nagl und Caritas-Präsident Franz Küberl Rede und Antwort.
Kritikpunkte, Statements und politischen Anregungen
kamen aus den verschiedensten Lebensbereichen, von der Kultur- über
die Drogenpolitik bis hin zur Herabsetzung des Wahlalters. Auffallend das
politische Engagement der zahlreich anwesenden Jugendlichen, welche vor
allem Stadtrat Nagl mit ihren sehr direkt gestellten Fragen ins Schwitzen
brachten. "Politische Bildung ist zwar im Lehrplan verankert, jedoch nicht
verpflichtend", meinte eine Schülerin des G.I.B.S., als Nagl seinen
Einsatz für die Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre äußerte,
"es kommt mir so vor, als ob die Kuh selbst zum Melken geschickt wird!"
In Hinblick auf den Rassismus einiger Grazer
Lokalbesitzer und die "dreckigen Plakate" (O-Ton eines Statements) einer
Partei im letzten Wahlkampf zweifelten einige Anwesende daran, ob Graz
wirklich zur internationalen Kulturhauptstadt 2003 werden könne. "Graz
sollte in erster Linie eine Menschenrechtsstadt werden!" bemerkte Gottfried
Reyer vom Grazer Magazin MEGAPHON. Für Caritas-Präsident
Franz Küberl besteht aber auch in diesem Zusammenhang Grund zur Sorge:
"Das Wort Gutmensch ist ja sogar zu einem Schimpfwort geworden."
All jene, die an einem zwischenmenschlichen,
zwanglosen Meinungsaustausch mit PolitikerInnen Gefallen finden, dürfen
sich auf die nächsten Termine der Veranstaltungsreihe des Forums politische
Bildung freuen:
-
Landesrat Dr. Kurt Flecker am Donnerstag, 14. Februar
2002
-
Landesrat Günter Dörflinger am Donnerstag,
21. März 2002
-
Landesgeschäftsführer der ÖVP Dr.
Andreas Schnider am Donnerstag, 25. April 2002
-
Bischof Egon Kapellari am Donnerstag, 23. Mai
2002 (angefragt)
Jeweils um 19 Uhr im Cafe Promenade in Graz.
Claudia Windisch
Und so sahen die MaturantInnen des G.I.B.S. die
Veranstaltung des Forums Politische Bildung:
|
Andreas Engele:
Es war interessant die Politiker von ihrer persönlichen
Seite kennenzulernen. "Ich halte diese Form der politischen Bildung für
sinnvoll, da es für mich interessant war, den Politikern direkt Fragen
stellen zu können. Leider wurden viele Fragen zu oberflächlich
beantwortet. Ich würde trotzdem gerne wieder zu einer solchen Veranstaltung
hingehen, wobei mir auch eine Art Podiumsdiskussion zusagen würde." |
|
Anna Mostetschnig:
Gut als praktischer Teil der politischen Bildung.
"Als praktische Ergänzung zur Theorie politischer Bildung fand ich
diese Veranstaltung gut. Zu einigen der angeschnittenen Themen hatte ich
zu wenig Hintergrundwissen. Manche Fragen wurden meiner Meinung nach zu
populistisch beantwortet." |
|
Dave Muhr:
Spannender als theoretische Abhandlungen über
Politik.
"Ich fand die Veranstaltung interessant, wobei
mir die Beantwortung der Publikumsfragen seitens der eingeladenen Gäste
eher oberflächlich vorkam. Ich halte diese Stammtische für eine
sehr gute Alternative zum theoretischen Unterricht der politischen Bildung." |
|