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Drogenpolitik heißt
Suchtvorbeugung
Mehrere zehntausend SteirerInnen sind schwer alkoholabhängig,
allein im Raum Graz ca. 1000 opiatsüchtig, Designerdrogen werden verstärkt
konsumiert. Der neue Drogenkoordinator des Landes Steiermark will sich
vor allem um die Suchtvorbeugung bemühen.
"Wichtig ist die Erweiterung des Suchtbegriffes, denn eines der größten
derzeitigen Probleme im Suchtgiftbereich ist der Missbrauch legaler Drogen",
betont Klaus Ederer, der neue Drogenkoordionator des Landes, bei
seiner Vorstellung durch Gesundheits-Landesrat Günter Dörflinger.
"Allein in der Steiermark sind rund 50- bis 60.000 Menschen schwer alkoholabhängig
und ca. 90.000 Personen zählen zum Kreis der sehr stark Gefährdeten.
Jährlich sterben 3.500 Menschen an Alkohol- und Nikotinmissbrauch."
Ederer will daher die Kooperation mit Wirtschaft und Gastronomie suchen,
um Auswüchsen wie dem offenbar noch immer nicht eingestellten Alkoholausschank
an Schulkinder in Grazer Innenstadtlokalen einen Riegel vorzuschieben.
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Gesundheitslandesrat Günter Dörflinger, Drogenkoordinator
Klaus Ederer: Suchthilfe wird bedarfs- und trendorientierter |
Dörflinger: 1% der Tabaksteuer für
Drogenprävention
Als klares Ziel wurde von Ederer die Ausarbeitung eines langfristigen
Suchtplans angeführt, welcher ein koordiniertes und strukturiertes
Vorgehen in der Suchtprävention gewährleisten soll.
Ein Problem der Suchtvorbeugung ist die landesweit sehr heterogene
Situation; in Graz wurde etwa eine Zunahme der Zahl der Opiatsüchtigen
beobachtet, nach den jüngsten Schätzungen, welche auf europäischen
Normwerten basieren, sind in Graz ungefähr 1000 Personen von Opiaten
abhängig. Ebenfalls im Trend liegen im städtischen Raum Designerdrogen
wie z.B. Extasy. "Die Suchthilfe muss bedarfs- und trendorientierter werden,
und sie muss sich auch einer ständigen Evaluierung unterziehen", betont
Ederer.
Angesichts der knappen Mittel sind wirkliche Innovationen schwer möglich,
betont Dörflinger: "Leider müssen wir mit einem sehr knappen
Budget auskommen, welches vorrangig dazu verwendet werden muss, den minimalen
Funktionsstandard der verschieden Drogeneinrichtungen wie z. B. des VIVID
oder der steirischen Drogenberater zu sichern. Schon 1% der Tabaksteuer
würden reichen, damit wir uns besser rühren könnten."
Ederer, der aus der Praxis der Drogenberatung kommt, vergisst über
all den notwendigen administrativen Schritten nicht die menschliche Dimension:
"Wertschätzung, Vertrauen, Zeit und Anonymität sind die Bausteine
einer positiven Begegnung mit drogenabhängigen Menschen."
cw
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