09 / 2000
  Eine Gesundheits-Datenbank für die Steiermark

Erstmals in Österreich werden nun in der Steiermark gesundheitsbezogene Daten und Informationen vernetzt und für die Vorsorge und Planung des Gesundheitswesens zugänglich gemacht. Regionale Erkrankungshäufigkeiten, Unfalldaten, Mortalitätsraten, in den Krankenhäusern gewonnene Statistiken und viele weitere Informationen werden dazu in einer Datenbank zusammengeführt, die von der steirischen Forschungsgesellschaft Joanneum Research im Auftrag des Steiermärkischen Krankenanstalten-Finanzierungsfonds (SKAFF) erstellt wurde. Der zuständige Gesundheitslandesrat Günter Dörflinger betont die Wichtigkeit dieses Projektes: „Die Bedingungen für die Gesundheitspolitik ändern sich rasant – etwa durch den raschen Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung. Da ist es ganz besonders wichtig, immer über aktuelles Datenmaterial als Planungsgrundlage zu verfügen.“ Drei Anwendungsgebiete sind dabei besonders wichtig: Die Gesundheitsberichterstattung nach EU-Standard (der im Herbst 2000 erscheinende steirische Gesundheitsbericht verwendet als Grundlage bereits diese Datenbank), die Beantwortung spezieller Fragestellungen im Gesundheitsbereich (etwa: Welche Krankheiten kommen in welchen Regionen gehäuft vor?) und schließlich die Gesundheitsplanung: So können nun in Problemregionen gezielte Aktionen – etwa Aufklärungskampagnen, Präventivmaßnahmen oder spezielle Gesundheitsförderungsprogramme – umgesetzt werden. Und der Geschäftsführer des SKAFF, HR Mag. Helmut Hirt, betont: „Wir sind nun durch die Gesundheitsdatenbank in der Lage, das Basismanagement in den Kranken häusern qualitativ besser zu planen und zu bewerten.“
 

Joanneum Research-Geschäftsführer Mag. Edmund Müller (l.) und Dr. Bernhard Pelzl (r.) mit Gesundheitslandesrat Günter Dörflinger: Das Land hat in der steirischen Technologieschmiede einen kompetenten Partner für die Erstellung der Gesundheitsdatenbank  gefunden

Dass dieses für die Gesundheits-Zukunft der SteirerInnen und Steirer eminent wichtige Projekt durch JOANNEUM RESEARCH realisiert wird, ist für JR-Geschäftsführer Mag. Edmund Müller natürlich ein besonderer Grund zur Freude: „Für die Umsetzung der Gesundheitsdatenbank bedarf es breiter Qualifikationen – von der Programmierung der Datenbank selbst über die Erstellung bedienerfreundlicher Software bis zur Entwicklung der notwendigen Analyseinstrumentarien – JOANNEUM RESEARCH verfügt über das Know-how in allen diesen Bereichen.“ Mittlerweile interessieren sich auch verschiedene medizinische Forschungsprojekte für die Methoden des Forschungsmanagements, die bei der Erstellung der Gesundheitsdatenbank zur Anwendung gelangten.
Noch steht die Datenbank in erster Linie Entscheidungsträgern im steirischen Gesundheitssystem zur Verfügung, Landesrat Dörflinger plant aber, zumindest einen Teil davon der interessierten Öffentlichkeit via Internet zugänglich zu machen.

 

 
SEPTEMBER-AUSGABE WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG