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"Das Verständnis
für die Anliegen von Sehbehinderten fehlt"
Sehbehinderte haben derzeit nur unter erschwerten
Bedingungen Zugang zu Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen – zwei bfi-Projekte
sollen hier Abhilfe schaffen.
Sämtliche Formen der Eignungsdiagnostik
und Bildungsberatung basieren nämlich auf visueller Basis. So gibt
es etwa keine Formulare in Blindenschrift „In Österreich
fehlen einfach die geeigneten technischen Einrichtungen und zum Teil auch
das Verständnis für die Anliegen von Sehbehinderten“, so Walerich
Berger, Leiter des bfi-/EDV-Schulungszentrums in Graz, das sich in
den vergangenen Jahren zum Kompetenzzentrum für die Anliegen sehbehinderter
Menschen entwickelt hat.
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Das bfi-/EDV-Schulungszentrum unter der
Leitung von Walerich Berger hat sich zum Kompetenz- zentrum für die
Anliegen sehbehinderter Menschen entwickelt. |
Gemeinsam mit VertreterInnen aus drei EU-Ländern
entwickelt das bfi im Rahmen des Projekts LILEBP (lifelong learning for
blind people) ein Modell um der Diskriminierung ein Ende zu setzen. Dabei
sollen eignungsdiagnostische Maßnahmen und Bildungsberatung an die
speziellen Voraussetzungen Sehbehinderter adaptiert werden. Ziel des Projekts,
das zu 50% aus dem Socrates-Programm der EU finanziert wird, ist die Integration
blinder Menschen in den Arbeitsmarkt.
Mit dem Projekt ISIS fördert das bfi außerdem
die EDV-Qualifizierung sehbehinderter Menschen – Surfen im Internet, blindengerechte
Aufbereitung von Web-Pages (von Blinden für Blinde), Programmieren
sowie die Erarbeitung eines Europäischen Computer-Führerscheins
sind darin enthalten. Mit den entsprechenden Hilfsmitteln (Braillezeilen
und Softwareprogramme) können Blinde oft bessere Leistungen erbringen
als Sehende.
In Zusammenarbeit mit dem Odilieninstiut berät
das bfi ArbeitgeberInnen über Ausstattung von und Förderungsmöglichkeiten
für Arbeitsplätze Sehbehinderter, Arbeitssuchende werden durch
Mobilitätstraining unterstützt. rs
Kontakt:
bfi Steiermark, Mariengasse 24, 8020 Graz,
Walerich Berger,
Tel. 0316-7270-813
www.bfi-stmk.or.at |