Grüne Bioraffinerie
Der Regionalen Innovations- und Forschungsstelle der JOANNEUM RESEARCH
in Hartberg wurde der vom Städte- und Gemeindebund ausgeschriebene
Regional-Innovationspreis 2001 für das kreativste Konzept zuerkannt.
Die Hartberger Forschungsstelle der JOANNEUM RESEARCH beteiligte sich
mit den Projekten „Grüne Bioraffinerie“, „Aroma“ und einem regionalen
Energiekonzept für den Bezirk. Beim Projekt „Aroma" soll versucht
werden, aus heimischen Kräutern ätherische Öle als Grundstoffe
für Produkte im Wellnessbereich zu gewinnen. Der Schwerpunkt liegt
im biologischen Anbau der Kräuter und daher in der Erzeugung von pestizidfreier
Qualität. Dabei setzt JOANNEUM RESEARCH-Institutsleiter DI Michael
Mandl auf eine regionale Wertschöpfungskette.
Im dritten Projekt liegt das Ziel in einer Energieplanung auf dem Gebiet
„Erneuerbare Energieträger“.
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Ersetzen grüne Wiesen bisher
verwendete Produktionstechniken? Unter über 100 eingereichten Projekten
war es vor allem die „Grüne Bioraffinerie",
welche die Juroren begeisterte. Denn aus Gras können
wichtige Wertstoffe
gewonnen werden. |
Gemeinsam mit dem in Feldbach ansässigen Kornberg Institut für
nachhaltige Regionalentwicklung und angewandte Forschung will JOANNEUM
RESEARCH neue Wege beschreiten, um aus dem nachwachsenden Rohstoff „Gras“
Wertstoffe zu gewinnen. Auf diese Weise soll eine Wertschöpfung für
die Landwirtschaft erreicht werden, da die Bauern die Rohstoffe frisch
und auch siliert anliefern können. Dieser Versuch ist steiermarkweit
führend und als Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit der Hartberger
Firma „Lactoprot“ in Europa einmalig.
In einer Pilotanlage soll die Produktion von Tiermehlersatz auf rein
pflanzlicher Basis, Milchsäureverbindungen als Grundlage für
Kunststoffe, Lösungsmittel und Anwendungen in der Lebensmittelindustrie
und Grasfaseranwendungen bei Dämm- und Baumaterialien getestet werden.
Zusätzlich gilt es, Biogas aus den Restströmen des Verfahrens
zu gewinnen.
Das Projekt „Grüne Bioraffinerie“ ist dabei für die Region
maßgeschneidert. DI Michael Mandl rechnet mit positiven ökonomischen,
ökologischen, sozialen und kulturellen Auswirkungen. Denn die Etablierung
einer neuen, dezentralen Prozessindustrie trägt zur Einkommenssicherung
der Landwirtschaft bei, sichert die für die Region typische Kulturlandschaft
und verringert die Importabhängigkeit bei Protein-Futtermitteln und
chemischen Grundstoffen. |