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Internationale Konferenz in
Graz, 16. bis 18. Mai 2001
Steuerungsebenen der Arbeitsmarktpolitik
Mit dem Wiedererstarken des Wirtschaftsliberalismus setzte sich die
Auffassung immer mehr durch, dass nicht nur Märkte, sondern auch staatliche
Institutionen versagen können. Sind arbeitsmarktpolitische Interventionen
noch notwendig und auf welcher Ebene sollen solche Interventionen ansetzen?
Die vom AMS Steiermark veranstaltete Konferenz knüpft an die These
an, dass aktuelle Entwicklungen der Arbeitswelt die Steuerungsinstrumente
des politischen Systems zu überfordern beginnen. Die „Liberalisierung“
und Entpolitisierung der Wirtschaft läuft auf eine Einengung des Interventionsspielraums
der innerstaatlichen Landes- und Bundespolitik hinaus.
ReferentInnen aus Deutschland, England, Belgien, Ungarn und Österreich
werden sich aus vergleichender Perspektive mit dem Ineinanderspiel der
verschiedenen arbeitsmarktpolitischen Steuerungsmechanismen auseinandersetzen,
zugleich aber auch die argumentative Legitimation der verschiedenen Interventionsformen
diskutieren.
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Claus Offe von der Berliner Humboldt-Universität
referiert über „Ökonomie und Soziologie des Niedriglohnsektors
im Kontext der Europäischen Integration“
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Rosemary Crompton (City University, London) wirft die Frage auf,
ob der drastische Wandel der Familie, einer der wichtigsten, dem Markt
und den wirtschaftlichen Beziehungen zugrunde liegenden Institutionen,
Auswirkungen auf die Organisation wirtschaftlicher Aktivitäten hatte.
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Claus Offe (Humboldt-Universität, Berlin) setzt sich mit der
Ökonomie und der Soziologie des Niedriglohnsektors im Kontext der
Europäischen Integration auseinander.
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Gunther Tichy (Österreichische Akademie der Wissenschaften,
Wien) wird eine kritische Erörterung der mittel- bis langfristigen
Rationalität von betrieblichen Flexibilisierungsstrategien vorlegen.
Des Weiteren wird über Arbeitslosigkeit und Wirtschaftswachstum (Ewald
Walterskirchen, Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung,
Wien), Arbeitszeitpolitik (Steffen Lehndorff, Institut für
Arbeit und Technik, Gelsenkirchen), Arbeit und Arbeitslosigkeit (Michelle
Baddeley, University of Cambridge, England; Manfred Moldaschl,
Technische Universität, München), bildungspolitische Programme
(Paul Ryan, University of Cambridge, England; Roland Atzmüller,
Lorenz Lassnigg), lokale Arbeitsmarktinterventionen (Agnes Simonyi,
Eötvös Loránd University, Budapest) und vieles andere
mehr diskutiert werden.
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