04 / 2001
 
Internationale Konferenz in Graz, 16. bis 18. Mai 2001
Steuerungsebenen der Arbeitsmarktpolitik 

Mit dem Wiedererstarken des Wirtschaftsliberalismus setzte sich die Auffassung immer mehr durch, dass nicht nur Märkte, sondern auch staatliche Institutionen versagen können. Sind arbeitsmarktpolitische Interventionen noch notwendig und auf welcher Ebene sollen solche Interventionen ansetzen?
Die vom AMS Steiermark veranstaltete Konferenz knüpft an die These an, dass aktuelle Entwicklungen der Arbeitswelt die Steuerungsinstrumente des politischen Systems zu überfordern beginnen. Die „Liberalisierung“ und Entpolitisierung der Wirtschaft läuft auf eine Einengung des Interventionsspielraums der innerstaatlichen Landes- und Bundespolitik hinaus.  
ReferentInnen aus Deutschland, England, Belgien, Ungarn und Österreich werden sich aus vergleichender Perspektive mit dem Ineinanderspiel der verschiedenen arbeitsmarktpolitischen Steuerungsmechanismen auseinandersetzen, zugleich aber auch die argumentative Legitimation der verschiedenen Interventionsformen diskutieren. 
 

Claus Offe von der Berliner Humboldt-Universität referiert über „Ökonomie und Soziologie des Niedriglohnsektors im Kontext der Europäischen Integration“
  • Rosemary Crompton (City University, London) wirft die Frage auf, ob der drastische Wandel der Familie, einer der wichtigsten, dem Markt und den wirtschaftlichen Beziehungen zugrunde liegenden Institutionen, Auswirkungen auf die Organisation wirtschaftlicher Aktivitäten hatte. 
  • Claus Offe (Humboldt-Universität, Berlin) setzt sich mit der Ökonomie und der Soziologie des Niedriglohnsektors im Kontext der Europäischen Integration auseinander.
  • Gunther Tichy (Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien) wird eine kritische Erörterung der mittel- bis langfristigen Rationalität von betrieblichen Flexibilisierungsstrategien vorlegen. 
Des Weiteren wird über Arbeitslosigkeit und Wirtschaftswachstum (Ewald Walterskirchen, Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung, Wien), Arbeitszeitpolitik (Steffen Lehndorff, Institut für Arbeit und Technik, Gelsenkirchen), Arbeit und Arbeitslosigkeit (Michelle Baddeley, University of Cambridge, England; Manfred Moldaschl, Technische Universität, München), bildungspolitische Programme (Paul Ryan, University of Cambridge, England; Roland Atzmüller, Lorenz Lassnigg), lokale Arbeitsmarktinterventionen (Agnes Simonyi, Eötvös Loránd University, Budapest) und vieles andere mehr diskutiert werden. 
 
 

 
APRIL-AUSGABE
WIRTSCHAFT UND ARBEIT