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Weltweit tätiges Wirtschaftsprüfungsunternehmen
zerpflückt „Weisenbericht“
Wir erinnern uns: Die so genannten „fünf
Weisen“, zusammengeschlossen in der Utility consulting group (UCG), rieten
der Stadt Graz in einem 15 Millionen teuren Gutachten zu einem möglichst
raschen Verkauf des gesamten Energiebereiches der Grazer Stadtwerke. Die
UCG prognostizierte einen Erlös von rund fünfeinhalb Milliarden;
der Rest der Stadtwerke solle in einer Kommunal AG zusammengefasst werden.
Nach einer Stellungnahme zum „Weisenbericht“ durch die international tätige
KPMG Consulting erscheint dieser nun doch nicht so weise …
„15 Millionen und kein bisschen weise“ –
so urteilt der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten,
Dr. Wilhelm Techt, nach Vorliegen des KPMG- Expertengutachtens.
Techt: „Kommunal-AG würde beim Konkursrichter
landen“
Die Gewerkschaft der Gemeindebediensteten und
die Gewerkschaft Transport, Handel und Verkehr hatten die Überprüfung
des „Verkaufsgutachtens“ in Auftrag gegeben. Techt: „Die KPMG hat eindeutig
in ihrem Gutachten dargestellt, dass die zugrunde liegenden Annahmen verfehlt
sind, die Berechnungen unrealistisch und dass der UCG-Vorschlag kein Lösungsansatz
ist. Es sollte nicht so sehr über den zu erzielenden Preis der Stadtwerke
diskutiert werden, sondern über den zweiten wesentlichen Teil des
Gutachtens, betreffend „die Überlebensfähigkeit der Kommunal
AG“. Es wurde eindeutig festgestellt: Die „Rest-Stadtwerke“ mit dem
Wasser-, Abwasser-, Freizeitbereich sind alleine nicht lebensfähig
und würden ohne massive Gebührenerhöhungen bald beim Konkursrichter
landen. Wie unter diesen Prämissen die Versorgungssicherheit der BürgerInnen
der Stadt Graz weiterhin gewährleistet sein soll, wird durch den „Weisenbericht“
nicht beantwortet. Und schon gar nicht, wie zukünftige Investitionen
in den Verkehrs- und Freizeitbereich finanziert werden sollen.Die Politik
ist gut beraten, wieder an reale und zukunftsträchtige Lösungen
für die Stadtwerke AG zu denken.“
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Dr. Wilhelm Techt, Landesvorsitzender der
Gewerkschaft der Gemeindebediensteten: „,Rest-Stadtwerke‘ wären
allein nicht lebensfähig.“ |
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Kirchner: „Betriebswirtschaftlicher Aspekt
zu stark betont“
Für Dr. Eveline Kirchner vom überparteilichen
Komitee „Für unsere Stadtwerke – Privatisierung NEIN!“ kommt auch
ein Teilverkauf weiterhin nicht in Frage: „Die Stand-alone-Variante ist
durchaus möglich. Strategische Partner zum gemeinsamen Stromeinkauf
müssen nicht unbedingt beteiligt werden.“
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Dr. Eveline Kirchner, Komitee „Für
unsere Stadtwerke – Privatisierung nein“: „Die Stand-alone-Variante ist
durchaus möglich.“ |
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Kirchner sieht in der Diskussion auch eine zu
starke Betonung des rein bestriebswirtschaftlichen Aspektes: „Uns geht
es vor allem auch um die Gewährleistung der Versorgung der Menschen
mit lebensnotwendigen Dingen und Dienstleistungen und die Sicherung der
sozialen und Umweltstandards. Demokratiepolitisch ist ein Verkauf eine
Katastrophe, denn die Kommune geht jeder Lenkungsmöglichkeit verlustig
und die BürgerInnen verlieren jedes Mitspracherecht. Auch wenn bei
einem Verkauf am Anfang das Geld lockt, weiß niemand, wie es dann
weitergeht. Wo nur der Profit regiert, ist für die Menschen nichts
Gutes zu erwarten.“
shv
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