03 / 2002
 
Beispiele steirischer SÖBs
 

Sozial, ökonomisch, ökologisch: die BAN
Seit seiner Gründung 1983 bemüht sich der sozialökonomische Betrieb BAN in der Grazer Ungergasse um die Integration von Langzeitarbeitslosen und benachteiligten Personen in den Arbeitsmarkt. Zwei Schienen stehen dabei im Vordergrund: Die Praxis in einem nach marktwirtschaftlichen Kriterien geführten Betrieb und die zielgruppenorientierte Personalentwicklung durch ein umfassendes Orientierungs-, Qualifizierungs-, Beratungs- und Betreuungsangebot.
Über den Betroffenenkreis hinaus profitieren aber auch die Grazer KonsumentInnen von den Angeboten der BAN.
On Transporte und Entrümpelungen, Reparatur und Verkauf von Alt-Elektrogeräten oder Möbelstücken  – die BAN hält eine Vielzahl an attraktiven Angeboten für die GrazerInnen bereit. „Dabei legen wir auch großen  Wert auf ökologische Vorgangsweise“, betont BAN-Geschäftsführer Mag. Christian Wolf. „Zum Beispiel beheizen wir das Laugenbecken, in dem die Altmöbel vom Lack befreit werden, mit unserer hauseigenen Solaranlage.“ Die BAN ist auch offizieller Recyclinghof der Stadt Graz – Privathaushalte können ihren Sperrmüll hierher anliefern – und wurde schon mehrfach als Ökoprofit-Betrieb ausgezeichnet. Die Stadt Graz erzielt durch die hier durchgeführte Sammel- und Recyclingtätigkeit Einsparungen von etwa einer Million Schilling im Jahr. 
 

BAN, Ungergasse31, A-8020 Graz, Tel.: 71 66 37 oder 71 94 72, Fax: 71 66 37 –20, e-mail: ban.soeb@austro.net, www.ban-soeb.at

Im Mittelpunkt: Die MitarbeiterInnen
Der KundInnenstock der BAN ist breit gefächert und reicht von Tiefpreiskunden, die sich hier billig mit Second-Hand-Kleidung, Lesestoff oder gebrauchten Haushaltsgeräten eindecken können, bis hin zu Antiquitätenliebhabern. „Im Mittelpunkt unserer Tätigkeit stehen aber immer unsere MitarbeiterInnen“, betont Wolf, „denen wir optimale Startbedingungen für einen Wiedereinstieg in den ersten Arbeitsmarkt bieten wollen.“
Immerhin 50 Prozent ihres Finanzierungsbedarfs erwirtschaftet die BAN selbst; die für einen sozialökonomischen Betrieb unerlässlichen Förderungen kommen zum großen Teil vom AMS und dem Europäischen Sozialfonds. Darüber hinaus bestehen Kooperationen mit Stadt und Land.


SÖB&SUN: das nachhaltige Integrationsprojekt 
SÖB&SUN ist einer der im nebenstehenden Beitrag angesprochenen sozialökonomischen Betriebe. Im Jahre 1996 gegründet, war von Anfang an das Bestreben vorhanden, die Integration von arbeitslosen Personen in den ersten Arbeitsmarkt an Hand eines zukunftssicheren und ökologisch nachhaltigen Geschäftsfeldes zu bewerkstelligen. 
Innerhalb des SÖB&SUN werden die MitarbeiterInnen einerseits im Bereich der Dienstleistung Grünland- und Arealpflege beschäftigt bzw. im zweiten Bereich, wo SÖB&SUN Komponenten der thermischen Solarenergie produziert und sich dem Mitbewerb stellt.
 

Kontakt:
SÖB&SUN, 
Ulzstraße1, 8480 Mureck,
Tel. 03472/ 35 1 60 
Mail: office@soebundsun.at

Hier zeigen die Erfahrungen, dass die Erreichung der (selbst gestellten) Vorgaben in Bezug auf Integration, Eigenerwirtschaftung und Kosten pro Transitarbeitsplatz umso schwieriger zu erreichen sind, je näher sich der Betrieb den Bereichen des Handels und Handwerks befindet. 
SÖB&SUN hat seine Effizienz und seinen Umsatz stetig gesteigert. Damit wurde erreicht, dass bei steigender, nachhaltiger Integration von langzeitbeschäftigungslosen Personen in den ersten Arbeitsmarkt die Kosten pro Arbeitsplatz stetig gesenkt werden konnten. Das war auch insoferne notwendig, als Sparmaßnahmen in den vergangenen Jahren die Höhe der (ursprünglichen) Förderungen schon mehrmals reduziert haben.
SÖB&SUN produziert pro Jahr 2.000m2 Kollektoren, wobei ein großer Teil selbst installiert bzw. beim Kunden verbaut wird. Prüfungen bei Arsenal und in Rapperswil bestätigen, dass unsere Kollektoren auf dem heimischen Markt den höchsten Wirkungsgrad besitzen. 
In unserer neuen Wirkungsstätte stehen uns 380m2 Produktionsfläche zur Fertigung von großflächigen Standardmodulen sowie maßgeschneiderten Kollektoren jeder Größe und Form zur Verfügung. 
Dem Zeichen der Zeit folgend, speisen wir unseren überschüssigen Wärmeertrag aus der hauseigenen Großsolaranlage in das Fernwärmenetz zurück. 


 
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