|
AK-Präsident
Walter Rotschädl zur Einschätzung des Budgetziels
|
AK-Präsident Walter Rotschädl:
„Ein Griff in die Taschen der Arbeitnehmer” |
Der Präsident der steirischen Arbeiterkammer, Walter Rotschädl,
sieht das Streben der Bundesregierung nach dem Nulldefizit vor allem als
Belastung der ArbeitnehmerInnen.
Rotschädl: „Das viel zitierte Nulldefizit ist nicht mehr als ein
gigantischer PR-Gag: Niemand, auch nicht die Maastricht-Kriterien, schreibt
uns ein Nulldefizit vor. Der Crashkurs der Bundesregierung ist geradezu
schädlich, weil das Sparpaket die Konjunktur dämpft, die Steuer-
und Abgabenquote auf die Rekordhöhe von 46 Prozent anhebt und gleichzeitig
die Inflation anheizt.” Besonders harte Kritik übt Rotschädl
daran, dass die Einsparungsmaßnahmen „in Wirklichkeit ein unverschämter
Griff in die Taschen der Arbeitnehmerinnen und Arteitnehmer” seien: „Allein
die steirischen ArbeitnehmerInnen kostet das so genannte Sparpaket, das
eigentlich ein Belastungspaket ist, weit über eine Milliarde Schilling:
280 Millionen Schilling durch die Besteuerung der Unfallrenten, 80 Millionen
durch die Reduktion der Familienzuschläge für Arbeitslose, 450
Millionen durch die Sperrfristen für Arbeitslosengeld nach einvernehmlicher
Lösung und bei befristeten Arbeitsverhältnissen sowie 450 Millionen
durch Studiengebühren für rund 45.000 Studenten.” Und: „Bereits
durchgeführte oder beabsichtigte Steuererhöhungen schlagen mit
einer weiteren Dreiviertelmilliarde zu Buche – etwa die Erhöhung der
Steuer auf Uraubs- und Kündigungsentschädigungen, die Verschärfung
der Einschleifregelung beim Allgemeinen Absetzbetrag und die Halbierung
des Arbeitnehmerabsetzbetrages.” Die da und dort in Aussicht gestellten
„Abfederungsmaßnahmen” sollen nach Ansicht Rotschädls nur den
radikalen Sozialabbau verschleiern: „Abgefedert kann nur werden, wenn vorher
jemand gerupft worden ist.“
Die Forderung des AK-Präsidenten: „Dieses Belastungspaket gehört
schlichtweg entsorgt”.
|