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MAFALDA und steirische
Unternehmen schaffen IT-Ausbildungsplätze für Mädchen
Obwohl weniger Mädchen als Burschen eine Lehrausbildung anstreben,
haben sie es trotz guter Zeugnisse und Qualifikationen schwerer, eine Lehrstelle
zu finden. Zudem wählen Mädchen traditionell unter weniger Berufen
als Burschen.
Mädchen aktiv bei Berufswahl und Arbeitsuche zu unterstützen
und die Bewusstseinsarbeit auf der Unternehmensebene sind erklärte
Ziele des Vereins MAFALDA, der seit mittlerweile 11 Jahren der Diskriminierung
von jungen Frauen am Arbeitsmarkt entgegenwirkt. Heuer macht MAFALDA-Mädchenqualifizierung
– unterstützt durch das AMS Steiermark – mit einem Projekt ganz besonderer
Art auf sich aufmerksam: Ein innovativer Lehrberuf, die Vernetzung vieler
arbeitsmarktpolitischer AkteurInnen, Bedarfsgenauigkeit und natürlich
Mädchen stehen im Mittelpunkt eines maßgeschneiderten Lehrganges,
der 12 Ausbildungsplätze schaffen wird.
Seit 1998 existiert der Lehrberuf der Medienfachfrau – Mediendesign.
Diese Lehre deckt insbesondere den Qualifikationsbedarf in Multimediabetrieben
sowie in Grafik- und Werbestudios. Trotzdem fanden sich bis jetzt wenige
Unternehmen, die einen Ausbildungsplatz zur Verfügung stellten.
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Begeistertes Feedback kam von den Teilnehmerinnen
der ersten Vorlehre-Gruppe |
Vorqualifizierung als „Schuhlöffel“ für
neue Lehrstellen
Damit steirische Unternehmen dieses neue Berufsbild für sich nutzen
können und ein neues Lehrstellenpotenzial für Mädchen eröffnet
wird, erfolgt nun ein „Startschuss“ in Form einer Vorqualifizierung für
12 begabte junge Frauen. Dieses Modell soll den Einstieg in die duale Ausbildung
auf beiden Seiten erleichtern.
Kernstücke des Projektes sind Vernetzung und Bedarfsgenauigkeit,
so wurden die Inhalte – die eine theoretische und praktische Vorbereitung
auf die speziellen betrieblichen Anforderungen sein sollen – gemeinsam
mit der Fachgruppe für Werbung und Marktkommunikation der Wirtschaftskammer
Steiermark und Unternehmen aus der Branche entwickelt.
Besonderes Augenmerk gilt der Praxisorientierung. Praktika, Exkursionen
und das eigenständige Abwickeln eines Werbeprojektes vertiefen die
theoretischen Inputs aus dem Bereich Werbung, EDV und Schlüsselqualifikationen.
Der Lehrgang hat soeben (Oktober 2000) begonnen und wird im Februar 2001
mit dem Abschluss einiger Lehrverträge enden. Kursorganisatorin Daniela
Jauk von MAFALDA: „Mich freut ganz besonders, dass für diesen
Kurs eine Reihe von UnterstützerInnen gewonnen werden konnten, die
alle an einem Strang ziehen – angefangen von den beteiligten Unternehmen
über die Fachhochschule und das AMS bis hin zur Wirtschaftskammer
– und keine Alibimaßnahme anstreben, sondern wirklich an einer qualitativ
hochwertigen Ausbildung für Mädchen interessiert sind.“
Für Dr. Herta Kindermann-Wlasak, Frauenreferentin im AMS
Steiermark, das die Vorqualifizierung unterstützt und begleitet, ist
besonders wichtig, dass Mädchen eine fundierte Ausbildung in den neuen
Informationstechnologien erhalten: „Mädchen den Zugang zu einem zukunftsträchtigen
Lehrberuf im stark wachsenden Berufsfeld der Informations- und Kommunikationstechnologie
zu eröffnen heißt, die neuen Beschäftigungschancen gezielt
im Sinne der Gleichstellung von Frauen und Männern zu nutzen. Gerade
vor diesem Hintergrund ist diese Maßnahme für uns von besonderer
Bedeutung.“
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Daniela Jauk, Verein MAFALDA (l.): „Auch die Kooperationspartner
wollen keine
Alibimaßnahme, sondern eine eine qualitativ
hochwertige Ausbildung für Mädchen“;
Dr. Herta Kindermann-Wlasak, AMS Steiermark (r.):
„Beschäftigungschancen
in der IT müssen gezielt für Frauen genützt
werden“
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Unternehmen bemühen sich um Ausbildung
Schon vor Beginn des Lehrgangs konnten interessierte Kooperationspartner
gewonnen werden (Network Data, IKU, WOKA Management, KIWi Design, Schafschetzy,
Mörth&Mörth, Gerlinde Mörth, Simon Media, GHK, PR Atama,
Winterheller Software), die die Notwendigkeit einer Ausbildung in diesem
Bereich erkannt haben. Als besonderer beschäftigungspolitischer Erfolg
kann die Tatsache gelten, dass fünf Unternehmen nun zum ersten Mal
einen Lehrling ausbilden werden. Für Wolfgang Kasic von WOKA-Management
liegt der größte Vorteil für die Unternehmen darin, dass
„der Arbeitseinstieg für Mitarbeiterinnen mit Vorkenntnissen einfach
leichter ist.“
Radio-Werkstatt
Weiterer Kooperationspartner ist der neue Grazer Sender FM 97,9: Die
Teilnehmerinnen haben hier die Möglichkeit, eine eigene Radiosendung
im Ausmaß einer Stunde zu gestalten. Die Fachhochschule Joanneum
stellt schließlich ihre Top-Infrastruktur für EDV-Schulungen
zur Verfügung und hat den Lehrgang auch inhaltlich mitbetreut.
Begeisterte Teilnehmerinnen
Das äußerst positive Feedback von Seiten der Kursteilnehmerinnen
ermutigt die engagierten Betreuerinnen von MAFALDA besonders. „Der Kurs
ist für mich eine Herausforderung; ich möchte die Chance ergreifen,
die mir da geboten wird, und etwas erlernen, auf das ich stolz sein kann“,
meint etwa Tanja, 18, und Anita, 17, ist überzeugt davon, dass Mediendesignerin
ihr Traumberuf ist: „In diesem Kurs erlerne ich alle nötigen Voraussetzungen
– und außerdem werde ich eine Lehrstelle bekommen!“
Gemeinsam mit dem AMS Steiermark führt der Verein MAFALDA diese
Form der vernetzten Beschäftigungsförderung heuer zum ersten
Mal durch. In den nächsten Jahren steht dieses Modell allen interessierten
Branchen speziell für die Einführung „neuer Lehrberufe“ zur Verfügung.
KONTAKT:
Mafalda
Daniela Jauk
Tel. 0316 / 33 82 78
e-mail: verein.mafalda@austro.net
web: http://www.checkit.at/mafalda/
Mafalda wird beauftragt und gefördert durch das AMS Steiermark,
das Land Steiermark und den Europäischen Sozialfonds.
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