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„Wegweiser“: Berufsvorbereitung
für Blinde
Während in Deutschland oder Schweden Berufsvorbereitung für
blinde oder sehbehinderte Menschen jahrzehntelange Tradition haben, gibt’s
hier in Österreich noch einiges nachzuholen. Das Odilien-Institut
bietet nun in Kooperation mit dem Sozialressort des Landes Steiermark,
dem Arbeitsmarktservice und dem Bundessozialamt einen Berufsvorbereitungskurs
an.
„Unser Ziel ist, unseren jungen Erwachsenen gute Startbedingungen für
den weiteren Berufsweg zu geben“, betont Ann-Mary Linhart-Eicher
vom Odilien-Institut. Im Vordergrund des 40-wöchigen Kurses stehen
dabei die Berufsfindung, die Suche nach den Stärken und Fähigkeiten
der jungen Menschen. Innerhalb von drei Praktikumsperioden besteht die
Möglichkeit, die reale Arbeitswelt besser kennen zu lernen; zusätzlich
gibt’s noch Schnuppertage bei verschiedenen Unternehmen.
Bei den vermittelten Fertigkeiten stehen IT und EDV im Vordergrund,
ebenso der Umgang mit der modernen Kommunikationstechnologie – vom Handy
über Videorecorder bis zum elektronischen Notizbuch. Dazu tritt die
Vermittlung sozialer Kompetenzen: Der Umgang mit Behörden, die Selbstpräsentation,
das eigene Outfit werden ebenso thematisiert wie ein emanzipatorischer
Umgang mit Nachrichtenmedien.
Bundessozialamt und Sozialressort sind sich in der positiven Beurteilung
des Projektes „Wegweiser“ einig. Soziallandesrat Dr. Kurt Flecker betont
die Wichtigkeit des „Einstiegs in den Arbeitsprozess“ für Menschen
mit Behinderung, und Dr. Margareta Steiner, Leiterin des Bundessozialamtes,
qualifiziert das Projekt des Odilien-Institutes als „besonders innovativ“:
„Es schließt eine große Lücke bei der Integration von
blinden und stark sehbehinderten Jugendlichen.“
Sehbehinderte oder blinde Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren,
die ihre Schulpflicht abgeschlossen haben und beim AMS als Arbeit suchend
oder arbeitslos gemeldet sind, können sich noch bis Ende Oktober beim
Odilien-Institut
(Tel. 0316/32 26 67-50) für den „Wegweiser“-Kurs anmelden. |