11 / 2001
  AMS: Projektträger trotz Einsparungen nicht gefährdet

Die Mittel für die „aktive Arbeitsmarktpolitik“ sollen 2002 im österreichischen Durchschnitt um 7 Prozent sinken – trotz steigender Arbeitslosenzahlen. In der Steiermark werden es sogar 10% weniger sein – in absoluten Zahlen: 150 Mio Schilling. Dennoch gibt AMS-Vize Dr. Helfried Faschingbauer zumindest Teil-Entwarnung: Zusperren muss trotz der deutlichen Reduktion der Finanzmittel keiner der Projektträger.
 

AMS-Vize Dr. Helfried Faschingbauer: „Wichtige Anliegen wie das GenderMainstreaming werden trotz reduzierter Mittel weiter erfüllt.“ 

Faschingbauer will die Einsparungen nicht auf die Tatsache zurückführen, dass der Finanzminister kräftig in die AMS-Kasse greift und 2001/2002 in Summe 37 Mrd. Schilling an Versichertengeldern ins allgemeine Budget umleitet, um dem Nulldefizit näher zu kommen: „Der Europäische Sozialfonds wird nächstes Jahr 400 Mio weniger nach Österreich überweisen, und bundesweit werden die Mittel für Berufsorientierung und Berufsfindung um 250 Mio gekürzt. Die Steiermark bekommt 150 Mio weniger für die aktive Arbeitsmarktpolitik; das tut uns natürlich in einer Situation, wo wir mit steigenden Arbeitslosenzahlen konfrontiert sind, besonders weh.“
Es habe bereits ausführliche Gespräche mit den Projektträgern gegeben; im Bereich der Schulungen und Qualifizierungen werde es keine Einsparungen geben, diese werden in der Hauptsache Beschäftigungsprojekte wie die sozialökonomischen Betriebe treffen. Der jährliche Zugang bei den betreffenden Projektträgern beträgt zurzeit etwa 1000 Personen, deren durchschnittliche Aufenthaltsdauer in den Maßnahmen 8 bis 10 Monate – „unsere zentrale Strategie zur Kostensenkung wird darin bestehen, die Aufenthaltsdauer zu senken.“ Das wird natürlich auch die Einsparung der einen oder anderen Schlüsselkraft bedeuten; zusperren wird aber keiner der 40 Projektträger müssen. Wichtige Anliegen wie das Gender Mainstreaming sollen ebenfalls weiter erfüllt werden – Projektträger, die mit Frauen arbeiten, werden daher ebenfalls weniger von den Einsparungen betroffen sein. Aber, so Faschingbauer: „Die Situation ist alles andere als angenehm, gerade in der Phase des Konjunkturrückganges würden wir mehr und nicht weniger Mittel benötigen, damit keine Segmentierungstendenzen am Arbeitsmarkt auftreten.“ 

cs

 
NOVEMBER-AUSGABE
WITSCHAFT UND ARBEIT