05 / 2000
  Ältere am Arbeitsmarkt: Über 40, 50 – und topfit!

Menschen ab 40 stehen voll im Leben, vollbringen sportliche Höchstleistungen, sind fraglos wesentlich fitter als es ihre AltersgenossInnen noch vor zwanzig, dreißig Jahren waren – und verfügen über wertvolle berufliche Kompetenz. Dennoch haben sie Probleme am Arbeitsmarkt: Viele Unternehmen fürchten, dass sich „ältere“ ArbeitnehmerInnen einer immer flexibleren Arbeitswelt nicht anpassen können.

Schlimmer trifft’ s jene, die noch mal zehn Jahre älter sind: Fast jeder Fünfte der rund 35.000 zurzeit vorgemerkten Arbeitslosen in der Steiermark ist über 50 Jahre alt. Damit zählen diese 20% bereits zur so genannten „Problemgruppe“ der Älteren, die, wenn sie einmal herausgefallen sind, es besonders schwer haben wieder in den Arbeitsmarkt einsteigen zu können. Das lässt sich auch daran ablesen, dass sich die Arbeitsmarktzahlen zwar insgesamt positiv entwickeln, die Arbeitslosenrate in der Gruppe der älteren und alten Arbeitnehmer aber nur sehr zögerlich zurückgeht.
AMS-Chef Hans Kaiser: „Vorurteile gegenüber älteren Arbeitnehmern abbauen!“

„Älterwerden ist keine Frage des biologischen Lebensalters, sondern hängt immer auch mit sozialen Erwartungen zusammen, mit Rollen, die Menschen in unserer Gesellschaft zugeordnet werden“, betont Hans Kaiser, Chef des AMS Steiermark. Gerade in der Arbeitswelt bedeutet dies vielfach, dass älteren Menschen nicht mehr die volle Leistungsfähigkeit zugetraut wird.
Um diesen Vorurteilen entgegenzuwirken, startet das Arbeitsmarktservice eine Informationskampagne zum Thema „Ältere am Arbeitsmarkt“. Vor allem für Unternehmen soll aufgezeigt werden, wie wertvoll ältere Arbeitnehmer sein können, wie allein schon durch die demografische Entwicklung das Bild der Arbeitswelt sehr bald schon von älteren ArbeitnehmerInnen geprägt sein wird – und dass ältere ArbeitnehmerInnen im Allgemeinen nicht weniger, sondern anders leistungsfähig sind als jüngere. Hans Kaiser: „Das AMS hat ein ganzes Paket an Förderungen und Unterstützung zur Beschäftigung von Älteren parat, ändern muss sich aber zunächst unsere Einstellung, Vorurteile müssen abgebaut werden.“
 


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