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Projekt Grünanger:
Holz im ökosozialen Wohnbau
Der wohl bekannteste unter den steirischen
Holzbau-Architekten, Univ.-Prof. DI Hubert Riess, konnte für
ein Vorzeigeprojekt des sozialen Wohnbaus gewonnen werden: Am Grünanger
werden mit Baubeginn 2002 40 Wohnungen von jeweils 45 bis 50 Quadratmetern
errichtet, denen in vielerlei Hinsicht eine Vorreiterrolle zukommen wird.
Und: Zum ersten Mal seit mehreren Jahrzehnten ergreift die öffentliche
Hand damit wieder die Initiative für die Errichtung von Sozialwohnungen.
„Wie kommen wir mit wenig Geld zu Qualität?“
sei, so Architekt Riess, die zentrale Frage bei der Planung gewesen. Die
Holzbauweise habe sich da geradezu aufgedrängt. Die Bauten werden
als Nullenergie-Häuser ausgeführt und genügen damit den
strengsten Anforderungen an nachhaltiges Bauen. Auch die bestehenden Holzhäuser
werden schonend saniert: Die Dächer werden angehoben, die Einzelofenheizungen
durch zentrale Wärmeversorgung ersetzt und entsprechende Wärmedämmungen
angebracht.
Warum gegen das ursprüngliche Bestreben
der Stadt, die „Barackensiedlung“ am Grünanger schleifen zu lassen,
dort nun sogar neue Bauten errichtet werden, erklärt Wohnungsstadtrat
Ernest Kaltenegger: „Die Wohnzufriedenheit der BewohnerInnen ist
von allen Sozialwohnungen dort am höchsten – es gibt faktisch niemanden,
der von dort wegziehen will.“ Der Grund dafür sei zweifellos in den
Freiräumen zu sehen, die den am Grünanger lebenden Menschen zur
Verfügung stehen. „Auch die neuen Bauten werden sich in das weitläufige
Grünraum-Ambiente so einfügen, dass keine gedrängte Atmosphäre
entsteht.“ Vor allem aber werden die Wohnungen äußerst günstig
sein – „die Belastungen pro Wohneinheit werden sich auf ca. 2500,-- bis
3000,-- Schilling beschränken, die Mieter werden einen Instandhaltungsbeitrag
von 22 Schilling pro Quadratmeter und die Betriebskosten zahlen.“
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Ökologisch, kostengünstig
und ästhetisch: Die neuen Sozialwohnungen am Grünanger |
Die gesamten Investitionskosten für den Bau
werden vom Land Steiermark getragen, das sich im Gegenzug die Wohnbeihilfe
erspart – davon werden die Grünanger-Wohnungen wegen der äußerst
geringfügigen Mietkosten explizit ausgenommen. Eigentümer wird
die Stadt Graz über ihre Bau- und Grünlandsicherungsges.m.b.H.
werden. Zum ersten Mal seit mehr als 30 Jahren werden damit wieder Sozialwohnungen
durch die öffentliche Hand errichtet. Landesrat Gerhard Hirschmann
bekennt sich zu dieser Änderung in der Wohnbaupolitik: „Wir haben
uns lange zu sehr auf die Eigenheimförderung konzentriert. In städtischen
Ballungszentren müssen wieder Mietwohnungen gebaut werden, und dabei
wollen wir auch die steirische Holzwirtschaft besonders einbinden.“
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