04 / 2000
 
Breite politisch-administrative Front pro Wasser in der Steiermark (v. l.): Erich Pöltl,Landesrat; Mag. Maxie Uray-Frick, Stadträtin; DI Maurer, Chef des Grazer Kanalbauamtes, DI Bruno Saurer, Vorstand der Fachabteilung 3a (Wasserwirtschaft) der Steiermärkischen Landesregierung; DI Helmut Nickl, Grazer Stadtwerke – Bereich Wasser

Allianz der „geistigen Wasserkräfte“

Anlässlich des Weltwassertages am 22. März präsentierte die Initiative Wasserland Steiermark ihre neue Zeitschrift, Datenbank und touristische Projekte rund ums kühle Nass.
Mit der Initiative Wasserland Steiermark schuf Hofrat DI Bruno Saurer von der Landesfachabteilung 3a für Wasserwirtschaft 1998 eine Allianz der „geistigen Wasserkräfte“ der Steiermark. Am heurigen achten Weltwassertag (22. März) stellte sich Wasserland Steiermark gemeinsam mit regionalen Projekten zum Thema Wasser vor. Als Kernstück der Initiative, bei der mittlerweile über AMS-Förderung acht MitarbeiterInnen (Geografen, Geologen, Biologen usw.) beschäftigt sind, bezeichnete Saurer die Wasserdatenbank, die voraussichtlich ab Herbst via Internet zugänglich sein wird. Sie soll dem Informationsaustausch und der Koordination steirischer Wasserbauprojekte dienen. „Die Datenbank wird vorhandene Fachdatensätze verknüpfen, laufende Projekte präsentieren, Forschungsergebnisse, gesetzliche Bestimmungen und Veranstaltungs- und Literaturhinweise veröffentlichen“, erklärt Mag. Eva Heilmann vom Datenbank-Team. Auch der Laie kann sich somit in Hinkunft über Wasserbauvorhaben oder die Qualität der Gewässer in der eigenen Umgebung informieren.

Informationsfluss
Eine breite Öffentlichkeit soll auch mit der vierteljährlich erscheinenden, vom Umweltdachverband ÖGNU verlegten Fachzeitschrift „Wasserland Steiermark“ erreicht werden – die Jungfernausgabe erschien pünktlich zum Weltwassertag. „Vertreter der Wasserwirtschaft ebenso wie der Naturschutzorganisationen, politische Mandatare, Ziviltechniker, Ärzte, Lehrer, Journalisten und interessierte Laien“, wünscht sich Redaktionsmitglied Dr. Uwe Kozina als Leser. Denn die Themen rund ums Wasser sind vielfältig: Berichte über den Wandel der Wassergüte (die Mur verbesserte sich in den letzten 15 Jahren von Güteklasse IV auf II – Huchen, Eisvogel und Fischotter sollen sich mittlerweile wieder in ihr tummeln) finden sich im neuen Medium neben Historischem über die steirischen Thermen und Mineralquellen und Informationen über erlebnispädagogisch und touristisch orientierte Projekte.

Heilquellen- und Geothermieland
Die Steiermark ist als ausgesprochenes „Mineralwasser- , Heilquellen- und Geothermieland“ zu bezeichnen. Der Geologe Univ.-Prof. Dr. Hilmar Zetinigg beschreibt die Erschließung der Quellen in Vergangenheit und Gegenwart. Die pliozänen Vulkanite liefern das Kohlendioxid für die Säuerlinge der südoststeirischen Thermen- und Heilquellenregion. Erst kürzlich wurde die Versorgung eines Teiles der Stadt Fürstenfeld auf Fernwärme aus geothermisch erhitztem Wasser umgestellt.
Die Zeitung kann bei Wasserland Steiermark, Stempfergasse 7, 8010 Graz und unter der Nummer 0316/877-3661 gratis angefordert werden.

Lust & Lernen ...
... verbinden (geplante) regionale Wasserprojekte: Neben zahlreichen anderen (erlebnisdidaktischen) Projekten soll die steirische Wasserstraße, die 31 Gemeinden der Bezirke Bruck und Mürzzuschlag verbindet, neben den bereits vorhandenen (Natur-)Attraktionen wie dem Rotmooser Moor noch durch ein Museum, eine Wassertankstelle und ein Flussbad aufgewertet werden – sobald die Finanzierung geklärt ist. „Wir wollen die Menschen für das begeistern, woraus sie selbst zu zwei Dritteln bestehen“, so Projektleiter Dr. Gerhard Frank.
Die pliozänen Vulkanite
liefern das Kohlendioxid
für die Säuerlinge der
südoststeirischen
Heilquellenregion

Sanierung des Steirischen Grundwassers
Landesrat Erich Pöltl weist mit besonderem Stolz darauf hin, dass während der letzten zehn Jahre im Zuge der Grundwassersanierung vor allem im Grazer und im Leibnitzer Feld einiges gelungen ist: Bekanntlich lagen hier in den 80er Jahren die Nitrat- und Pestizidbelastungen des Grundwassers (bedingt durch Abwasserbeseitigung, Monokulturen) weit über dem heute zulässigen Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter. Durch ein Maßnahmenprogramm der Landesregierung, durch Umweltberatung, Förderung und Kontrolle ist es gelungen, in diesen Regionen die Wasserqualität bei fast allen öffentlichen Brunnenanlagen unter die Lebensmittelgrenzwerte zu bringen.
Ursula Jungmeier-Scholz, Dieter Kordik
 


ÖKOLAND STEIERMARK