05 / 2000
  Ökotechniken der Wasserschonung

Das Bekenntnis zur Erhaltung der hohen Qualität des Wassers ist auch im aktuellen Programm der Bundesregierung „Österreich neu Regieren“ enthalten. Experten der Wasserwirtschaft bezweifeln gegenwärtig jedoch in der Mehrzahl, dass durch Deregulierung und Überführung der Zuständigkeit für die öffentliche Wasserversorgung in den Bereich der Marktwirtschaft („Wassermultis“), das hohe Qualitätsniveau und die große Versorgungssicherheit beibehalten werden können. Vergleiche mit der Lage etwa in Frankreich oder Großbritannien, wo nach dem staatlichen Outsourcing der Wasserbereitstellung sowohl ein Preis- als auch ein Anstieg an Versorgungs- und Qualitätsmängeln bemerkbar ist, belegen diese Befürchtungen.

Im Jahr 2025 werden 60 % der Weltbevölkerung an Wassermangel leiden, derzeit tun dies bereits 3000 Mio ZeitgenossInnen weltweit. In einem Aufsehen erregenden Inserat in den Tageszeitungen hat das Rote Kreuz auf unsere Wasserverbrauchs-Gewohnheiten hingewiesen: 48 Liter besten Trinkwassers verbrauchen wir im Durschschnitt täglich allein für die Toilettenspülung, drei Liter pro Kopf (täglich!) fürs Autowaschen.

Einsparpotentiale
Eine Möglichkeit dem Schutz der Ressource Rechnung zu tragen, ist die Nutzung weiterer Einsparpotentiale in Industrie und bei der privaten Nutzung. Im Bereich der industriellen Produktion spielen sogenannte Prozesswasserkreisläufe dabei eine zunehmende Rolle. Sie dienen zur Kühlung, Schmierung und Reinigung in den verschiedensten Sparten der Industrie und verbleiben im Systemkreislauf, im Unterschied zu den industriellen Abwässern, die nach Klärung und Reinigung wieder in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden.

Dr. Josef Holper, IPUS-Ges.m.b.H.: Neue Produkte steigern Effizienz bei der Prozesswasserbehandlung

Mit Unterstützung des Forschungs-Förderungs-Fonds entwickelte die Fa. IPUS Ges.m.b.H. Spezialprodukte für Prozesswässer, durch deren Anwendung in einer Vielzahl von Einsatzgebieten nicht nur erhöhte Kosteneinsparungen erzielt, sondern auch eine Reihe umweltschonende Maßnahmen gesetzt werden.
Zu den Einsatzgebieten zählen: Geruchbindung in Biotonnen, Prozesswasserreinigung und Aktivitätssteigerungen in Kläranlagen. Auch in der Kompostierung und in der Reinigung von Badeteichen und Biotopen werden entsprechende Erfolge erzielt. Als Beispiele seien angeführt: Beim Entwässern von Klärschlamm kann eine Steigerung des Trockensubstanzgehalten von ca. 5 Prozent absolut (z. B. von 20 auf 25 %) erreicht werden. Als Anwendungsbereiche bei der Prozesswasserreinigung kommen vor allem wasserverbrauchsintensive Produktionsprozesse in der Papier- und Lederindustrie oder der Fruchtsafterzeugung in Frage.
Ein Spezialgebiet stellt der Bereich der Großlackierereien in der KFZ-Industrie dar, wo das zur Bindung der überschüssigen Farbe (Overspray) verwendete Material dem Kreislauf -Wasser beigegeben wird. Durch regelmäßigen Austrag des overspray- und entklebungsmittelhältigen Schlammes ist ein Wechsel des Wassers jahrelang nicht nötig; es muss jeweils nur die Wassermenge, die durch Verdunstung bzw. Austrag des Schlammes entzogen wird, ergänzt werden. „Durch den Einsatz neuer Produkte auf Alumnosilikat-Basis“, so Dr. Josef Holper von der Firma IPUS Ges.m.b.H., „kann der Schlammanfall in Großlackierereien gegenüber früheren Technologien um bis zu 15 Prozent reduziert werden, und es entstehen keinerlei Geruchsbelastungen mehr.“

Kontakt:
IPUS Ges.m.b.H., Werksgasse 281,
8786 Rottenmann,
Tel.: 0 36 14 / 220 38 40
Fax: 0 36 14 / 24 28 24
E-Mail: holper@ipus.at
Web: www.ipus.at
 


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