Seit 1.1. 2000 beliefert die oekostrom AG
als erster Stromversorger Österreichs auch Kleinkunden in „fremden“
Netzen. Ab Herbst widmet sie sich verstärkt dem steirischen Markt,
wofür sie als Regionalpartner – und Aktionär – die Stadtwerke
Hartberg gewinnen konnte. Über Durchleitungsgebühren, Erinnerungslücken
von Ministern und den problemlosen Umstieg auf eine klimafreundliche Stromversorgung
sprach Korso mit dem für den Vertrieb zuständigen Vorstand der
oekostrom AG, Mag. Ulfert Höhne.
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Höhne: „Durchleitungstarife
werden drastisch sinken“
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Wie sind Ihre bisherigen Erfahrungen mit dem
Ökostromvertrieb?
Das Interesse der Kunden ist groß – wir
haben bereits rund 300 Verträge abgeschlossen. Zu unseren Kunden zählen
z.B. der Unternehmer Klaus Woltron, der auch Aktionär ist, der EU-Parlamentarier
Hans Kronberger, und namhafte Umweltorganisationen. Wir haben aber bisher
mit fast prohibitiv hohen Durchleitungskosten zu kämpfen.
Wie hoch sind die Durchleitungstarife in der
Steiermark?
Die steirischen Gebühren gehören österreichweit
zu den höchsten: 1,40 ATS pro kWh! Mit Energieabgabe und Umsatzsteuer
kommt man auf 1,92 ATS. Die STEWEAG verkauft ihren Strom um 2,25 ATS –
wenn sie denselben Bedingungen unterliegen würde wie wir, müsste
sie ihren Strom praktisch zu negativen Kosten einkaufen.
Diese Ungerechtigkeit ist aber nur eine Kinderkrankheit
der Marktliberalisierung, und die Durchleitungstarife werden sicher noch
drastisch sinken. Im März hat das Europäische Parlament eine
Resolution verabschiedet: Bis der Ökostrommarkt eine signifikante
Größe hat, sollen die Durchleitungsgebühren ausgesetzt
werden. Das fordern wir auch von Wirtschaftsminister Bartenstein – der
das als Umweltminister sogar selbst vorgeschlagen hat.
Wie viele Haushalte kann die oekostrom AG beliefern?
Etwa 1.000 Haushalte sofort, wir haben aber Vorverträge
mit weiteren Lieferanten, sodass wir innerhalb von drei Monaten um 20.000
aufstocken können. Hier besteht sicherlich kein Engpass.
Aus welchen Energieträgern stammt der
Ökostrom?
Aufgrund der momentanen Gesetzeslage dürfen
wir nur Strom aus Wind, Biomasse, Biogas und Solarenergie liefern, nicht
aber aus Kleinwasserkraft. Den überwiegenden Teil beziehen wir aus
Windanlagen und zumindest 1% aus Photovoltaik.
Wer garantiert, dass die oekostrom AG nur „grünen“
Strom liefert?
Derzeit hat der Konsument aufgrund der gesetzlichen
Lage die Sicherheit, dass wir nur Ökostrom verkaufen und als einzige
in Österreich garantiert keinen Atomstrom. Bereits im Oktober werden
wir allerdings auch ein Gütesiegel des Prüfzentrums arsenal research
vorweisen können.
Um wie viel teurer ist Ökostrom?
An Haushalte liefern wir österreichweit
zum selben Preis von 2,50 ATS pro kWh, das sind in der Steiermark rund
25 Groschen mehr als der Normaltarif. Ein Durchschnittshaushalt mit 4000
kWh Jahresverbrauch zahlt also beim Umstieg auf Ökostrom jährlich
1.000 ATS mehr. Unser langfristiges Ziel ist allerdings, Strom aus erneuerbarer
Energie zum selben Preis anzubieten.
Wie wird man Kunde der oekostrom AG?
Ganz einfach – man lädt sich unseren Stromvertrag
vom Internet herunter, füllt ihn aus, schickt ihn an uns, und wir
veranlassen alles Weitere.
Den Vertrag findet man/frau unter
www.oekostromag.at oder bestellt
ihn bei der oekostrom AG, Mariahilferstraße 89, 1060 Wien, Tel. 01-961-05-61.
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