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Seit 1997 produziert, assembliert und installiert die in Mureck
ansässige Firma „SÖB & SUN“ Solareinheiten zur Heizungsunterstützung
und Brauchwasseraufbereitung für Wohnanlagen. Der Betrieb ist heute
der zweitgrößte einschlägige Anbieter in der Steiermark
und liefert seine Kollektoren u. a. nach Ungarn und Mallorca. Die Besonderheit
des südsteirischen Ökotechnikanbieters besteht darin, dass es
sich dabei um einen der elf in der Steiermark ansässigen sozialökonomischen
Betriebe handelt.
Bis Ende 1999 hat der Murecker Solartechnikdienstleister bereits 3000
Quadratmeter Kollektorfläche verbaut bzw. geliefert. Die Besonderheit
des SÖB & SUN-Kollektors besteht in der Verwendung eines recyclebaren
Titan-Oxid-Absorberstreifens („TINOX“), wodurch der Kollektor einen zusätzlichen
Qualitätsvorteil aufweist.
Als Dienstleister firmiert SÖB & SUN als Gas-, Wasser- und
Zentralheizungsmontagebetrieb mit dem Schwerpunkt Solartechnik. Zu den
Referenzprojekten gehören etwa die Solaranlagen im SOS Kinderdorf
in Stübing sowie die Solar-Ausrüstung des vielbeachteten Volpe-Revitalisierungsobjektes
des Grazer Architekten Josef Hohensinn in Weiz (KORSO Juli ´99).
Zur Zeit werden unter anderem die Projekte Pensionistenheim Weiz (160m2)
und SUN-City Leoben (295m2) fertiggestellt.
SÖB & SUN-Leiter Dr. Bernd Niederl, der das Projekt
über eine Vereinsgründung 1996 aus der Taufe gehoben hat, betont
die starke Abhängigkeit von persönlicher Promotion und starker
„Personenzentrierung“ bei Gründung und Aufrechterhaltung sozialökonomischer
Betriebe. Eine jüngst erschienene Studie zur Evaluierung der Effekte
sozialökonomischer Betriebe in der Steiermark (verfasst vom IFA –
Institut für Arbeitsmarktbetreuung und -forschung Graz, Dr. Peter
Stoppacher u. a.) bestätigt diese Position: „Bestimmende Faktoren
sind unter anderem nicht zuletzt das arbeitsmarktpolitische Verständnis
und die Zielsetzungen wichtiger Akteure in der Region“.
SÖB & SUN bietet zur Zeit neun Schlüsselkräften
und 21 Transitkräften Arbeitsplätze. Zusätzlich zur befristeten
Beschäftigung erhalten die Transitkräfte sozialpädagogische
Betreuung, ein spezielles Arbeitstraining und Unterstützung bei Weitervermittlung
und Bewerbung. Bedingungen für die befristete Beschäftigung im
Projekt ist der festgestellte Status der Langzeitarbeitslosigkeit und der
Wohnsitz in einem der drei Bezirke Leibnitz, Feldbach oder Radkersburg.
Niederl verweist in diesem Zusammenhang auf den hohen Wirkungsgrad seines
Projekts: 76 % der „SÖB & SUN-Transiteure“ konnten 1999 erfolgreich
in den regulären Arbeitsmarkt vermittelt werden.
Der Betrieb expandiert auf mehreren Ebenen: In Kürze bezieht SÖB
& SUN neue Produktions- und Montagestätten in der Murecker Ulzstraße.
Seit 1998 betreibt das Projekt als zweites Standbein eine Erzeugung und
Vermarktung von Dörrobst und Kräutertees aus eigenem organisch-biologischem
Anbau.
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SÖB & SUN-Projektleiter
Bernd Niederl: Mit Ökotechnik
Schlüsselqualifikationen vermittelt |
Funktion der SÖBs
Sozialökonomische Betriebe werden durch AMS, ESF und das Land
Steiermark gefördert. Ziel dieser Initiativen ist es, langzeitarbeitslose
und von Langzeitarbeitslosigkeit bedrohte Personen über eine
befristete Beschäftigung wieder in den „normalen“ Arbeitsmarkt zu
integrieren. Im Prozess des „learning on the job“ werden den Transitarbeitskräften
(Standard-Beschäftigungsdauer: ein Jahr) vor allem auch das Interesse
an Höherqualifizierung und das dazu benötigte Selbstvertrauen
vermittelt.
Die elf sozialökonomischen Einrichtungen in der Steiermark erwirtschaften
im Durchschnitt mit ihren Produkten und Dienstleistungen ca. 36 % der für
die Aufrechterhaltung der Betriebe benötigten Finanzmittel. Sie bieten
im Jahresdurchschnitt 215 Transitkräften sowie 100 Schlüsselkräften
Arbeitsplätze.
-ko
E-Mail: office@soebundsun.at
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