Dass die diesjährige Landesausstellung in den beiden oststeirischen Städten Weiz und Gleisdorf stattfindet, hat viel damit zu tun, dass dort „Energie“ in verschiedensten Formen schon seit langem ein Thema ist ... 

Ziel der Ausstellung ist es, so die Gestalter, die Aspekte von Energie exemplarisch darzustellen. Dazu zählen die Rekonstruktion eines vorzeitlichen steirischen Urwaldes ebenso wie Einblicke in die historische Bedeutung der vier Elemente in der bildenden Kunst oder die Gestaltung eines Raumes streng nach Feng-Shui-Prinzipien. Da die Ausstellung vom gelernten Bühnenbildner Hans Michael Heger konzipiert worden ist, finden sich neben einer Fülle von Informationen in den Ausstellungsräumen auch zahlreiche dramaturgische Elemente, die den AusstellungsbesucherInnen auf sinnlicher Ebene die Facetten des Themas näher bringen sollen. Am eindrucksvollsten ist das wohl beim Erlebnis der vier Elemente Wasser, Feuer, Erde und Luft gelungen.
 

Ausstellungsgestalter Hans Michael Heger

Gleisdorf: Europäische Solarstadt
Großen Raum nimmt an beiden Ausstellungsorten die Darstellung der Bedeutung und Verwendungsmöglichkeiten umweltfreundlicher, erneuerbarer Energien ein. Vor allem in der Stadt Gleisdorf, die im Bereich der Erforschung und Nutzung der Sonnenenergie eine herausragende Rolle einnimmt, stößt man auch außerhalb der Ausstellungsräume des umgebauten Dominikanerinnenklosters an verschiedenen Orten auf sonnenenergiebetriebene Objekte und Kunstwerke. 
Neben der aktuellen Bedeutung von Weiz als Zentrum der Elektroindustrie kann auch diese Stadt auf eine lange Geschichte im Bereich Energie bzw. Energiegewinnung verweisen – wurden hier doch vor bereits mehr als 100 Jahren die ersten Wasserkraftwerke der Steiermark errichtet. Insofern ist es ein großes Plus beider Ausstellungsorte, dass hier kein aufgesetztes Thema behandelt wird, sondern die Thematik bereits lange vor der Idee einer Landesausstellung eng mit dem Selbstverständnis der Region verbunden war.
 

Weiz: Windenergie selbst erzeugen
Unter den Weizer Ausstellungsräumen, in welchen Themen wie fossile Energieträger, Treibhauseffekt, Elektrizität, Energie und Medizin sowie die Geschichte der Elektrizität behandelt werden, ist vor allem die Darstellung der Nutzungsmöglichkeiten von Windenergie durch ihre Anschaulichkeit hervorzuheben. 
Neben dem imposanten Flügel eines Windkraftwerks können die BesucherInnen auch selbst Hand anlegen und Windenergie erzeugen. Ein Windrad und ein ganzer Wald von Mobiles stellen so auf eindrucksvolle Weise die Möglichkeiten dieser Art von Energiegewinnung dar. Bereits im Juni 1999 ging auf der Sommeralm in St. Kathrein am Offenegg übrigens die erste netzgekoppelte Windkraftanlage der Steiermark in Betrieb, die den Jahresbedarf von rund 800 Haushalten erzeugt.