12 / 2000
  Klimaschutz – grenzüberschreitend und zukunftsorientiert

Bereits im heurigen Frühjahr sollte im Gemeinderat das neue Grazer SDie jüngsten Nachrichten über den Kampf gegen den Treibhauseffekt sind nicht gerade ermutigend: Der weltweite Klimagipfel im November ist bekanntlich daran gescheitert (wenn er offiziell auch nur „unterbrochen“ wurde), dass die USA einen unbeschränkten Handel mit Emissionsrechten durchsetzen und sich damit die Lizenz zum Klima-Kill mit harten Dollars erkaufen wollten. Unberührt von den beschämenden Auseinandersetzungen auf globaler Ebene arbeitet in der Steiermark das Klimabündnis engagiert Hand in Hand mit öffentlichen Einrichtungen und Privatunternehmen an einer Eindämmung der CO2-Emissionen. Seit nun mehr als zwei Jahren gibt es dabei auch eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit slowenischen Partnern.

„Klimaschutz darf nicht vor Grenzen haltmachen“, unterstreicht Mag. Andrea Gössinger-Wieser, die Klimabündnis-Koordinatorin für die Steiermark. Diesem Leitgedanken entsprechend pflegt das steirische Klimabündnis -Team im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Grenzenlose Umwelt“ – eines gemeinsamen Projektes des Klimabündnisses, des WWF Steiermark und des slowenischen E(nergie)-Forums mit Unterstützung aus INTERREG-IIa-Mitteln – seit zwei Jahren eine intensive Kooperation mit slowenischen Partnern, um den Gedanken des Klimaschutzes auch in unserer südlichen Nachbarrepublik stärker bekannt zu machen.

 „Grenzenlose“ Erfolge
Dabei geht es nicht nur um Theorie: „Wir wollen natürlich auch konkrete Möglichkeiten zur CO2-Reduktion aufzeigen. Darum stehen immer wieder Besuche von modernen Biomasseanlagen, Solaranlagen oder Anlagen zur Gewinnung von Biogas auf dem Programm unserer Seminare und Tagungen“, berichtet Gössinger-Wieser. Auch im Bereich der Energieberatung hat die Steiermark inzwischen eine unbestrittene Vorreiterrolle: „Die MitarbeiterInnen slowenischer Energieberatungs-Initiativen kommen gerne zu uns, um unsere Modelle und ihre Arbeitsweise kennen zu lernen.“
 

(l.): Mag. Andrea Gössinger-Wieser: „Klimaschutz darf nicht vor Grenzen haltmachen“; 
(r.) Bgm. Toni Rifelj (Gornigrad): Seine Gemeinde ist als erste slowenische Kommune dem 
Klimabündnis beigetreten; 

Einen besonderen Erfolg konnte das Klimabündnis Steiermark heuer feiern: Die Gemeinde Gornigrad, deren Bürgermeister Toni Rifelj wiederholt an den „Grenzenlose-Umwelt“-Seminaren teilgenommen hat, ist am 1. Jänner dem Klimabündnis beigetreten – als erste slowenische Kommune und als erste Gemeinde aus dem südosteuropäischen Raum. Auch die steirischen Gemeinde-Partner des Klimabündnisses haben grenzüberschreitende Anliegen: So wünscht sich etwa der Murecker Bürgermeister Franz Wieser, „dass Umweltstandards beiderseits der Grenze vereinheitlicht werden, um wirklich effizienten Umweltschutz betreiben zu können.“

Zukunftsperspektiven
Die Tätigkeit des Klimabündnisses entspricht damit auch den Leitlinien des EU-INTERREG-Programmes Österreich-Slowenien.  „Das generelle Leitziel des INTERREG-Programmes ist die Entwicklung einer bisher wirtschafts- und gesellschaftspolitisch peripheren Grenzregion zu einem integrierten Raum mit neuen Entfaltungsmöglichkeiten“, erläutert DI Dietlinde Mlaker, die Leiterin des Referates für Landes- und Regionalplanung der Landesbaudirektion. INTERREG IIA läuft nun aus; im Rahmen von INTERREG IIIa werden zwischen 2000 und 2006 aber auch weiterhin umweltrelevante Aktivitäten im steirisch-slowenischen Grenzraum – u.a. durch die Umsetzung des Projektes „Lebensraum Unteres Murtal“ – unterstützt werden.
 

(l.) DI Dietlinde Mlaker: Grenzregion soll zu einem integrierten Raum mit neuen Entfaltungsmöglichkeiten werden; 
(r.)Bgm. Franz Wieser, Mureck: 
„Umweltstandards müssen beiderseits der Grenze vereinheitlicht werden.“

Das Klimabündnis Steiermark will seine erfolgreichen grenzüberschreitenden Umweltprojekte jedenfalls fortsetzen. Andrea Gössinger-Wieser: „In nächster Zeit wollen wir uns stärker als bisher auf die Arbeit mit Jugendlichen konzentrieren – schließlich geht’s beim Klimaschutz um ihre Zukunft.“ Geplant ist ein Öko-Camp mit steirischen und slowenischen Jugendlichen, wo diese mit den Möglichkeiten der erneuerbaren Energie vertraut gemacht und für die Notwendigkeit des Klimaschutzes sensibilisiert werden sollen.

Infos: 
Klimabündnis Steiermark, Jakominiplatz 18/II, 8010 Graz, 82 15 80, klimabuendnis@steiermark.at
 
 

   

 
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