12 / 2001
  Heizen mit Holz boomt wieder!

Schon jetzt muss Europa rund 50 % an Energie importieren, die EU rechnet damit, dass sich diese Abhängigkeit bis zum Jahr 2030 auf 70 % erhöht, das heißt auch, dass wir immer stärker abhängig werden von politisch instabilen Regionen. Jeder, der sich jetzt eine neue Heizung zulegen will, trifft damit eine Entscheidung für die nächsten zwanzig Jahre. Hier kann man begründet vermuten, dass sich die fossilen Energieträger noch stark verteuern werden. 
Viele Gründe sprechen für Heizen mit Holz: In Österreich wächst 1/3 mehr Holz nach, als derzeit genutzt wird. Österreich ist führend in der modernen Kesseltechnologie mit hohen Wirkungsgraden und geringen Emissionen. Damit wird heute auch ein Komfort erreicht, ähnlich wie wir diesen von Öl- und Gasheizungen gewohnt sind. Bei der Verbrennung wird nur soviel CO2 freigesetzt, wie vorher beim Wachsen über Photosynthese abgebaut wurde, Heizen mit Holz ist somit ein Beitrag zur Verminderung des Treibhauseffektes – im Gegensatz zu den fosslilen Energieträgern Erdgas und Heizöl! Heizen mit Holz erhöht die heimische Wertschöpfung und sichert Arbeitsplätze im Inland. In Zeiten hoher Gas- und Ölpreise sind moderne Holzheizungen wirtschaftlich attraktiver denn je: Die bei Holz und Pellets niedrigeren Brennstoffkosten (derzeit ca. um ein Drittel!) wiegen die etwas höheren Investitionskosten mehr als auf.  Die Palette der Technologie reicht von Stückholzkessel mit Pufferspeichern über Kachelöfen bis zu vollautomatischen Pellets- und Hackgutheizungen sowie der Nutzung von Biomasse-Nahwärme.
Unter Mitwirkung des Bioenergieexperten Johannes Haas wurde in zwei österreichischen Pilotregionen und den acht Gemeinden des steirischen Zirbenlandes ein Konzept zur Verbreitung von Biomasseheizungen auf kommunaler Ebene entwickelt und erprobt. Die Methode: individuelle Bedarfsanalyse, Beratung, Einbeziehung von Kesselherstellern und regionalen Installateuren. Das hier gewonnene Wissen soll nun in weiteren Gemeinden zur Erhöhung des Anteils an modernen Holzheizungen herangezogen werden. Besonders bei Wohnbauträgern ortet DI Josef Bärnthaler, Geschäftsführer der regionalen Energieagentur Judenburg-Knittelfeld-Murau, ein sehr hohes Potential für den Einsatz von Biomasse. Unverständlich, so Bärnthaler, ist das Zögern vieler Wohnbauträger in diesem Bereich, obwohl wirtschaftliche wie auch Umweltaspekte eindeutig für solche Anlagen sprechen. Bärnthaler: "Im Holzbezirk Murau und in der Zirbenregion wird derzeit eine Leit-Strategie zur Erzielung einer hohen Wertschöpfung aus der Produktionskette Holz entwickelt. Das eben im Entstehen begriffene Holzinnovationszentrum ist hier ein wichtiger Partner, weil neben Waldhackgut und Ofenholz auch der Sekundärrohstoff Holz aus der Möbelproduktion einen entscheidenden Faktor darstellt."
Die Energieagentur Judenburg-Knittelfeld-Murau ist der erste Ansprechpartner für Energiefragen in der Obersteiermark und berät auch in den Bereichen Bau, Sanierung und Strom (einschließlich Förderungsberatung). 

Kontakt: 
Energieagentur Judenburg-Knittelfeld-Murau
Kaserngasse 22, 8750 Judenburg
0 35 72-44 670-23
www.ainet.at/energieagentur
Mail: baernthaler.eaj@ainet.at


 
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