10 / 2001
  Kraftwerk Eigenheim: Das Gemini-Haus in Weiz
 

Die Aufgabenstellung des Bauherrn (Stadt Weiz) bestand darin, ein Einfamilienhaus zu errichten, das bezüglich seines Energiebedarfs nicht nur ohne jeden Einsatz an treibhauswirksamen, fossilem Brennstoff auskommt, sondern auch größtmögliche Unabhängigkeit von öffentlichen Energieversorgungsnetzen aufweist. Weitere Konzeptparameter waren: Geringer Platzbedarf und kleine Wohnfläche (120 m2), dem aktuellen Trend zu Kleinfamilien entsprechend.
Zur Realisierung gelangte ein Konzept, das vom österreichischen Energiesparvordenker Roland Mösl (Planetary Engineering Group Earth) im Prinzip schon Anfang der 90er Jahre entwickelt wurde: Das Bauwerk stellt einen stehenden Zylinder von zehn Metern Durchmesser und sieben Metern Höhe dar. Zum Zweck der stets optimalen Ausnutzung der solaren Energie wird nicht nur das gesamte Gebäude der Sonne nachgedreht, die Photovoltaikgeneratoren (80 m2, zur Erzeugung elektrischer Energie) werden zusätzlich, dem Winkel der einfallenden Sonnenstrahlen folgend, vertikal nachgeführt. Auf diese Weise arbeitet das Gebäude tatsächlich als Kraftwerk, indem es solar erzeugte Elektrizität ins öffentliche Netz zu liefern imstande ist.
Die Klimatisierung des Objekts erfolgt über geregelte Be- und Entlüftung in Kombination mit Wärmerückgewinnung bzw. Wärmepumpe, überschüssige Wärme wird in einem Speicher unter dem Gebäude „zwischengelagert“ und bei Bedarf wieder zugeführt. Das gesamte, komplexe Energiemanagement wird über einen „Bordcomputer“ gesteuert.
Die tragenden Elemente des Gebäudes bestehen aus Holz, das Projekt erhielt dafür eine Sonderauszeichnung im Rahmen des diesjährigen steirischen Holzbaupreises.

Projekt Gemini-Haus (im Rahmen der Landesausstellung „Energie“ in Weiz)
Bauherr: Stadtgemeinde Weiz
Planung: Architekt DI Erwin Kaltenegger, Passail
Ausführung: Holzbau Steyer, Ilz
(Die Landesaustellung ist noch bis 28. Oktober zwischen 09.00 und 18.00 Uhr geöffnet; www.landesausstellung-energie.at)
 

 Gemini-Einfamilienhaus in Weiz:  
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OKTOBER-AUSGABE
ÖKOLAND STEIERMARK