Landesenergieverein:
Know-how für die Umsetzung der steirischen Öko-Ziele
Die Energie-Landschaft ist durch die Liberalisierung der Märkte
massiven Änderungen unterworfen. Das erfordert auch Umorientierungen
bei all jenen, denen die Erreichung von Energieeffizienz oder die Forcierung
erneuerbarer Energieträger wichtige Anliegen sind. KORSO sprach mit
Gerhard Ulz, dem Obmann des Landesenergievereins, über dessen neue
Service-Angebote und darüber hinausgehende Vorhaben.
Auf internationaler Ebene scheinen die Perspektiven für sinnvollen
Energieeinsatz eher düster – die Amerikaner haben sich aus dem Kyoto-Prozess
verabschiedet ...
Ulz: Umso mehr gilt es auf lokaler Ebene tätig zu werden. Mit
dem steirischen ELWOG, das 4% Strom aus erneuerbaren Energieträgern
vorsieht, wurde eine wichtige Basis geschaffen; jetzt muss die konkrete
Umsetzung forciert und begleitet werden.
Welche Rolle wird der Landesenergieverein dabei spielen?
Wir werden die Erreichung dieser Ziele mit unserem Know-how unterstützen.
Im Bereich der Windenergie sind wir gemeinsam mit der Wissenschaftsabteilung
des Landes gerade dabei, „Vorranggebiete für Windenergie“ auszuarbeiten,
die um bestehende Stromleitungen angeordnet werden sollen. Damit hoffen
wir die Vorbehalte der Jägerschaft gegen Windkraftanlagen auszuräumen.
Schließlich spielt die Windkraft eine wichtige Rolle bei der Erreichung
der ELWOG-Ziele: Allein der Windpark Oberzeiring wird ein Achtel der Strommenge
liefern, die aus erneuerbaren Energieträgern kommen soll.
Was die Biomasse betrifft, so setzen wir auf die bewährte Aufgabenteilung
mit der Landwirtschaftskammer: Deren Experten kümmern sich um die
bäuerlichen Kleinanlagen, während wir uns in unserer Beratungstätigkeit
auf Großanlagen – wie etwa die Zufeuerung von Holz in thermischen
Kraftwerken – konzentrieren. Ein wichtiges Feld wird auch die Verwertung
von Deponiegas für die Stromerzeugung sein: Wir bieten kostenlose
Erstuntersuchungen von Deponien an.
Die Kleinwasserkraft ist ebenfalls einer unserer Schwerpunkte: Im Rahmen
eines EU-Projektes haben wir die technischen Möglichkeiten für
Trinkwasserturbinen untersucht. In Trinkwassernetze müssen immer wieder
Druckminderer eingebaut werden; diese können durch Turbinen ersetzt
werden, die immerhin 30 bis 40 Kilowatt leisten.
Eine weitere Aufgabe kommt mit der Tatsache auf uns zu, dass das Land
Steiermark sich auch als Kunde am Strommarkt bewegt – hier gilt es, die
Angebote zu prüfen und nach verschiedenen Kriterien zu vergleichen.
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LEV-Obmann Gerhard Ulz: „Wir unterstützen die Erreichung
der Öko-Ziele im Strombereich mit unserem Know-how“ |
Wenn jetzt, wie es zu erwarten ist, eine Vielzahl an Ökostrom-KleinproduzentInnen
am Markt erscheint – besteht da nicht die Gefahr, dass darunter auch „schwarze
Schafe“ sind, die bloß von den höheren Einspeisetarifen profitieren
wollen und ihren Strom nicht wirklich ökologisch erzeugen?
Dazu wird man Ziviltechniker heranziehen müssen, die entsprechende
Zertifizierungen erstellen. Aber: Weil das bei sehr kleinen Anlagen zu
teuer kommt, bereiten wir uns darauf vor, auch in diesem Bereich – im Sinne
eines vereinfachten Verfahrens für Kleinstproduzenten – tätig
zu werden.
Bleibt neben dieser Vielzahl an Vorhaben noch Raum für die ebenso
wichtige bewusstseinsbildende Tätigkeit?
Natürlich: Der Landesenergieverein hat zum Beispiel für die
Landesausstellung das Sponsoring und den Ankauf von Exponaten abgewickelt.
Mit diesen Schaustücken werden wir unsere „Energie“-Ausstellung anreichern,
die besonders für Schulprojekte ausgezeichnet geeignet ist und bei
uns gegen Übernahme der Transportkosten entlehnt werden kann.
Kontakt:
Landesenergieverein Steiermark
Burgasse 9/II, 8010 Graz
Tel (0)316/877-3389
Fax (0)316/877-3391
e-mail: office@lev.at
Ansprechpartner für die Entlehnung der
„Energie“-Ausstellung ist Hr. Josef Srienc, Tel. 877/4561
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