06 / 2001
  Steirische Kompetenz in der Ökotechnik

Die Steiermark ist auf dem Weg, sich innerhalb Europas als eine Kompetenzregion in der Querschnittsbranche Umwelttechnik zu etablieren: vom Consulting über den Anlagenbau bis hin zur Entwicklung innovativer Energietechnologien bietet dieses Bundesland qualifizierte und zuverlässige Geschäftspartner. Umweltprogramme von Weltrang und die mittlerweile führende Position von Graz als „Sustainable City“ tragen wesentlich zur Verbreitung des integrierten Umweltschutzes „made in Styria“ bei. 
Die steirische Ökotechnik-Szene wird – neben einigen Global Players – von einer Vielzahl kleiner und mittlerer Produktions- und Dienstleistungsunternehmen geprägt, die als Netzwerk eine leistungsstarke Wirtschaftsregion repräsentieren. 
Seit nunmehr knapp drei Jahren wird intensiv am Aufbau und der Etablierung dieses Netzwerkes gearbeitet, das all jene Interessen und Ressourcen vertritt, die die Basis für das Vorhaben Ökotechnik-Netzwerk Steiermark bzw. das Projekt Eco & Co bilden.
Auftraggeber für das Projekt sind die Stadt Graz – das Amt für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung, vertreten durch Mag. Andrea Keimel, das Umweltamt, vertreten durch Dr. Karl Niederl, und das Land Steiermark – SFG, vertreten durch Dr. Stephan Riedler. Das Projektmanagement liegt in den Händen von Mag. Trude Kalcher und Dr. Hannes Piber von der Fa. TRIGON Entwicklungsberatung. 
Rund 30.000 Mitarbeiter in mehr als 450 Unternehmen und Institutionen der unterschiedlichsten Umwelttechnologiebereiche gehören mittlerweile zu Eco & Co. Knapp die Hälfte dieser Unternehmen beschäftigt sich mit Umweltechnologien bzw. erneuerbaren Energietechnologien.
Grundannahmen für die Sinnhaftigkeit dieses vor etwa drei Jahren ins Leben gerufene Projekt waren u.a. Erkenntnisse und Tatsachen wie 
l der besonders innovationsfördernde Effekt einer kleinräumigen (regionalen) Vernetzung (Norbert Geldner, Wirtschaftsforschungsinstitut Wien). 
l die besonders günstigen Bedingungen für die Verbindung von Wirtschaft und Wissenschaft innerhalb derartiger Netzwerke
l die Erkenntnis, dass sich Wissen eher durch Weitergabe und Kommunikation vermehrt als durch Zurückhalten
l die Vielzahl von vorhandenen Ökotechnikunternehmen und die „Ökotechniktradition“ in der Steiermark
l die den Ökotechnikclustern vorhergesagten wachsenden Marktchancen
l die Annahme, dass Netzwerkbildung eine Chance besonders für kleinere und mittlere Unternehmen und eine zukunftsfähige Alternative zu Fusionen ist.
Dass sich in der Steiermark ein Ökotechnik-Stärkefeld entwickeln konnte, liegt aber auch an den hervorragenden Rahmenbedingungen.
Die Steiermark und ihre Landeshauptstadt Graz sind Knotenpunkt und Drehscheibe im mitteleuropäischen Wirtschaftgeschehen. Vor allem für die Erschließung der Wirtschaftregionen im Süden und Osten bietet der Standort Graz außerordentliche Qualitäten. Seit Jahren werden in der Steiermark die Bereiche Innovation, High-tech und Know-how forciert, wobei schon jetzt ein Drittel aller österreichischen Hightech Produkte von hier stammt!
Die Unternehmen brauchen vor allem im Bereich Marketing Unterstützung, sodass ihre Produkte und Dienstleistungen von internationalen Interessenten „gesucht und gefunden werden“.
Sie wollen Auskunft und Transparenz, wer in diesem Feld mit welchen Angeboten tätig ist. Unternehmen suchen Unterstützung bei Kooperationen – von der Anbahnung bis zur Projektbegleitung.
Als Nahtstelle zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik fungiert Eco & Co als Impulsgeber für regionale Projekte, die gemeinsam mit international tätigen Fachleuten bis zur Umsetzung entwickelt werden.
Gemeinsam mit 19 Pilot-Unternehmen/Institutionen wurden die Internetplattform www.ecoundco.at entwickelt und die Rahmenbedingungen für erfolgreiches Networking geschaffen: 
Aufbau der notwendigen Strukturen im IT-Bereich, Errichtung einer Plattform im Internet, Erhebung und Wartung von Datengrundlagen, Einrichtung einer „Netzwerkzentrale“ und eines Networkerteams, Aufbau und Pflege von persönlichen Kontakten zu Netzwerkpartnern, Einrichtung von Service-, Informations- und Kontaktleistungen, Persönlicher Einsatz und Mitarbeitermotivation.
Ausschlaggebend für die Netzwerkbildung im Bereich Ökotechnik waren somit wesentliche Bedürfnisse der steirischen Umwelttechnik-Unternehmen und das große Potenzial im Bereich umweltorientierter Technologien (z.B. Biomasse, Biodiesel, Niedrigenergie, Ökoprofit, Thermoprofit, etc). Überdies verfügt die Steiermark über alle notwendigen Rohstoffe und Ressourcen, die für einen umweltschonenden und nachhaltigen Einsatz von Energie notwendig sind: Sonne, Wasser, Holz, Raps, Wind und Erdwärme.

Identifikation von Stärkefeldern
Das gesamte Suchfeld „Ökotechnik“ wurde nach Initiativen und Stärkefeldern untersucht; Ideen, schwache Signale wurden aufgegriffen, Potenziale und Vernetzungsmöglichkeiten aufgespürt sowie Projektgruppen initiiert und begleitet. 
Es zeigen sich nach diesem Entdeckungsprozess deutlich folgende steirische Stärkefelder:  

  • Nachhaltiges Bauen und Sanieren  
  • Bioenergie  
  • Solartechnik  
  • Wasser/Abwasser  
  • Luft


Kontakt: 
Eco & Co 
Messendorfgrund 30, Postfach 6, 
A-8042 Graz
T +43-316-40 77 44-0,
F +43-316-40 77 44-44, 
E projekt.team@ecoundco.at
www.ecoundco.at


 
JUNI-AUSGABE
ÖKOLAND STEIERMARK