07 / 2000
  „Mapping the Internet“

Weit und gewaltig – wie die Weiten eines neues Universums – erschließt sich der Datenraum des Internets. Seit sieben Jahren erst einem Allgemeinpublikum zugänglich, wächst die Anzahl der User und UserInnen stetig; Millionen von Servern, so genannte Hosts, bauen am Kommunikationsnetzwerk World Wide Web. Immer wieder wurden Versuche unternommen, das stetig wachsende Netzwerk elektronischer Kommunikaton abzubilden. Karten wurden angelegt, künstlerische Versuche der Darstellung gewählt (siehe etwa: http://www.cybergeography.org/atlas/routes.html). 
 

Winfried Ritsch: 
Mit Wissenschaft und Kunst auf der Suche nach allen existierenden Net-Servern

Im Rahmen der steirischen Landesausstellung unternimmt Winfried Ritsch, Assistent am Institut für Elektronische Musik der Kunstuniversität Graz und international anerkannter Ton- und Internetkünstler (http://iem.mhsg.ac.at/ritsch/), den einzigartigen Versuch, die zweidimensionale Darstellung des virtuellen Datenraumes zu sprengen. Er hat in Zusammenarbeit mit dem Institut für Maschinelles Sehen der TU Graz die Installation „Route Tracer“ – http://routetracer.tonto.at/ – eine dreidimensionale Landkarte des Internet – entwickelt. Hinter einer Plastikwand sind Computer aufgebaut, mit Hunderten Kabeln miteinander und mit der Außenwelt vernetzt, die es ermöglichen jeden Server weltweit anzuwählen und in ein grafisches Interface umzusetzen. Stimmen melden den Erfolg oder Misserfolg der Kontaktaufnahme, ein Joystick und 3D-Brillen ermöglichen es den Besuchern und BesucherInnen selbst durch den Datenraum Internet zu manövrieren. Dass dieses Netzwerk doch nicht so frei ist wie angenommen, dass politischer Einfluss zunehmend auch im Internet wirksam wird, zeigen die neuesten Erfahrungen der Projektbetreiber – lesen Sie davon ausführlich in der nächsten KORSO-Ausgabe! Zu sehen ist Ritschs Installation in der Landesausstellungs-Dépendance Schloss Eggenberg. 
M F

 

 
JULI AUSGABE KUNST / KULTUR / 2003