06 / 2000

 

Nex : it – Die Chance
nex : it   steht für:
Ne   New/Neu
ex   explore
x   Treffen, Zusammenarbeit
X : I   smile
it   innovativ, Informationstechnik
t   trend
Neue Ideen – aber kein Geld zur Verwirklichung? Nex:it gibt dir die Chance! Du musst sie nur ergreifen …

Welche Ideen können gefördert werden?
Das Programm ist grundsätzlich offen für alle Ideen, sofern sie aktivierend, positiv ausgerichtet und auf Jugendthemen bezogen sind. Um Themenvielfalt zu erreichen, gibt es Vorschläge für ein paar Schwerpunkte:

TEC-Future
Internet, neue Techniken und Verfahren sind dein Interesse. Hast du dazu neue Ideen oder ein tolles Projekt?

Actions of music
Music was my first love … Hast du Ideen für neuartige Musik-Events, willst du “grenzüberschreitend” etwas bewegen oder liegt dein Interesse in neuen Techniken der Musikgestaltung?

Clean World
Unsere Umwelt liegt dir am Herzen? Lösungen für neue Formen der Informationsarbeit für Umweltfragen hast du schon lange im Kopf, oder willst du bestehende Umweltorganisationen vernetzen?

Art & Fun
Kultur nur für Erwachsene? Nicht wirklich! Jugendkultur ist Bewegung, ob Musik, Sport, Kunst … du hast Ideen zur Verknüpfung und Verwirklichung?

Sense of Community
Zerbricht die Gemeinschaft – soziale Leistungen und lokale Arbeitsplätze werden immer weniger? Du kannst mit deinem Innovationsgeist Lösungen anbieten?

Alles ist möglich – und damit viele gute Projekte umgesetzt werden können, gibt’s die Einteilung in drei Förderkategorien:

nex:it 1: bis zu ATS 100.000,—
nex:it 2: bis zu ATS 300.000,—
nex:it 3: bis zu ATS 1.500.000,—

Bis spätestens 30. Juni 2000 können Projekte eingereicht werden; die förderungswürdigen Projekte werden von einer Jury ausgewählt. Für die Umsetzung ist dann ein Jahr Zeit – bis 30. Juni 2001.
Infos und Anmeldung unter der Info-Freeline: 0800/201 331 oder unter www.nexit.at

Kontakt: nex:it Team, Nibelungengasse 54, 8010 Graz
per e-mail: nexit@oesb.at
per Fax: (0316)38 14 95

„Einschränkungen gibt es praktisch keine – die Ideen sollen neu und innovativ sein, und Jugendliche müssen davon profitieren. Wir bieten den jungen Menschen erstmalig jene Strukturen, die ihre Ideen Wirklichkeit werden lassen“, betont nex:it-Initiator LH-Stv. DDr. Peter Schachner.

 


nex:it – eine Chance für die Jugend und ihre Zukunft
50 Mio Schilling für steirisches
Jugendförderungsprogramm


Bis 30. Juni haben die steirischen Jugendlichen noch die Möglichkeit ihre Ideen mit nex:it zu verwirklichen. Das größte Jugendprogramm Österreichs startete am 13. Mai 2000. Neben dem Initiator des Programmes, der Steiermärkischen Landesregierung und des Forschungsreferenten LH-Stv. DDr. Peter Schachner-Blazizek, konnten auch die Bank für Kärnten und Steiermark, die Firma McDonald’s sowie die Providerfirma TM1 als Sponsoren gewonnen werden.

Das Land Steiermark beschreitet mit nex:it neue Wege. Initiator Peter Schachner: „Nex:it ist nicht nur das größte, sondern auch das innovativste Jugendprojekt. Die Politik stellt den Rahmen zur Verfügung, innerhalb dessen die eigentlichen Experten – die Jugendlichen – ihre Projekte entwickeln und realisieren können.“
Das Förderprogramm nex:it basiert auf einer vom Land Steiermark beauftragten und von GMK durchgeführten Jugendstudie zu den Themen Kultur, Wissenschaft und Forschung. Es wurden 400 Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren in Tiefeninterviews befragt. Die Studie zeigt, dass Zukunft an sich ein wichtiges Thema für die allermeisten Jugendlichen darstellt, dass jedoch die eigenen Mitgestaltungsmöglichkeiten und die konkrete Relevanz für die eigene (Um)Welt nicht ausreichend wahrgenommen wird. Neben starkem Interesse an neuen Technologien bestehen viele Wünsche zur Mitwirkung im Bereich Umwelt, Sicherheit, Musik und Sport.
Ziel des Programmes nex:it ist es, 300 unkonventionelle, innovative Projekte mit und für Jugendliche zwischen 15 und 25 in der Steiermark zu starten. Die Projekte sollen dazu beitragen, dass Jugendliche in der Steiermark neue Ideen einbringen und verwirklichen können und damit Verantwortung für die Gestaltung der Zukunft übernehmen.

nex:it hat 4 Grundsätze
1. Offenheit gegenüber allen neuen Ideen
Das Programm ist grundsätzlich offen für alle Ideen, soferne sie aktivierend, positiv ausgerichtet und auf Jugendthemen bezogen sind.
2. Einfache, klare Programmgestaltung
Das Land Steiermark wartet nicht ab, sondern geht einen Schritt auf die Jugendlichen zu. Die Abwicklung des Programmes läuft über eine externe Agentur, die rasch reagiert.
3. Klare Ergebnisorientierung des Programmes
Es sollen rund 300 Projekte umgesetzt werden. Der Begriff Projekt ist hier bewusst weit zu verstehen. Im Ergebnis sollen mehr Jugendliche aktiv werden und Zukunft mitgestalten. Ergebnis kann zum Beispiel sein: eine Veranstaltung, eine Aktion, ein Kunstausstellung, aber auch eine längerfristige Initiative im Umweltbereich, zur Konfliktreduzierung usw. Immer aber Projekte mit und für Jugendliche.
4. Professionelles Programm-Management
Das Land Steiermark will die Umsetzung des Programmes auslagern und hat nach einer Ausschreibung die ÖSB-Unternehmensberatung als verantwortliche Progammagentur gewählt. Diese hat langjährige Erfahrungen mit der Konzeption und Umsetzung von Förderprogrammen (zB. newstart, tele.soft).
Hoben nex:it aus der Taufe: Erich Freudenberger, von der Ö3-Redaktion, die das Projekt publizistisch begleitet, Gerhard Oleschko (Fa. TM 1), nex:it Initiator LH-Stv. DDr. Peter Schachner, Dir. Bernhard Türk (Bank für Kärnten und Steiermark) und Peter Sükar (McDonald´s)




nex:it: Jugend-Programm
mit wissenschaftlicher Vorbereitung
Das Jugendprogramm nex:it basiert auf einer Studie, die vom Land Steiermark in Auftrag gegeben und von GMK durchgeführt wurde. 400 Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren wurden anhand eines Gesprächsleitfadens in Tiefeninterviews persönlich zu den Themenkreisen Kultur, Wissenschaft und Forschung befragt. Sie hat ein sehr heterogenes Bild von den Wünschen der jungen Menschen ergeben.

„Kultur ist gleich Konzerte“
Diese Aussage charakterisiert den fast ausschließlichen Zugang der Jugendlichen zur Kultur. Mit dem Begriff Kultur assoziieren Jugendliche auch noch Ausstellungen und seltener Theateraufführungen. Erstaunlicherweise werden auch Sportveranstaltungen relativ häufig in Zusammenhang mit dem Begriff Kultur gebracht. Für viele Jugendliche ist die Trennung von Kultur und Sport nicht mehr nachvollziehbar.
In erster Linie sind es Rock-, Pop- und Jazzkonzerte, die Jugendliche zu einem Besuch oder aber auch zur Mitwirkung veranlassen. Auch Ausstellungen werden von Jugendlichen (überwiegend von den weiblichen Befragten) gerne besucht. Zugang zum Thema Kultur erfolgt nach Meinung der Jugendlichen am ehesten über Orte (Städte), nicht so sehr über Kunstrichtungen, Kunststile oder Künstler.

Kein Geld für Nitsch und Musikantenstadl
Die vorherrschende Meinung ist, dass Geld für alle Aktivitäten da sein sollte, mit allerdings sehr unterschiedlichen Einschränkungen. Nicht unterstützen würde ein Teil der Jugendlichen die Kunst von Hermann Nitsch und gar kein Geld sollte für volkstümliche Musik, Schlager und den Musikantenstadl ausgegeben werden.
Jugendliche würden in der Kulturpolitik, sofern sie sich nicht ohnedies vom Kulturleben ausgeschlossen fühlen, für Jugendkonzerte, Open-Air-Konzerte, Mega Events, Clubbings oder Festivals mit Action-Charakter votieren. Das bestehende Programm kommt den Interessen der Jugendlichen nicht entgegen. Es wird insgesamt als viel zu elitär, steif und ohne Bezug zum eigenen Lebensumfeld verstanden.
„Berieseln lassen“ heißt die Devise sehr vieler Jugendlicher. Mehr als die Hälfte der Jugendlichen würden sich überhaupt nicht selbst engagieren.
Allerdings gibt es einen weit gespannten Bogen von kreativen Einzelideen, an denen Jugendliche Interesse hätten, wie Literatur- und Leseworkshops, Musik-Videowettbewerb, Oktoberfest in Graz oder die Eröffnung eines Kunsthotels.

Wissenschaft und Forschung
Wissenschaft und Forschung hat aus Sicht der Jugendlichen primär mit Medizin zu tun; dabei stehen die AIDS- und Krebsforschung im Vordergrund. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Genforschung. Umweltschutz im weitesten Sinn ist ein traditionell wichtiges Thema für Jugendliche. Eine saubere Umwelt ganz allgemein, umweltfreundliches Verpackungsmaterial, schadstoffreie Energiegewinnung, Energie-Alternativen (Sonnen- und Windenergie), das Schließen des Ozonloches oder die Lösung des Smogproblems in der Großstadt sind für Jugendliche von Interesse. Der Bereich „Umwelt“ scheint am ehesten dafür geeignet zu sein, um auch regionale Initiativen zu setzen.

Attraktive Sozialprojekte
Der Aspekt mit stärkstem Regionalbezug scheint im sozialen Bereich zu finden zu sein. Hier sind Projekte vorstellbar, die unter Jugendlichen breit akzeptiert und für das persönliche Lebensumfeld wichtig sind. Zu dieser Thematik befragt, finden Jugendliche Ansatzpunkte in vielen Richtungen: Konfliktforschung im zwischenmenschlichen Bereich, Suchtgift-, Gewalt- und Krisenprävention, die Erforschung der Auswirkung der Medien auf unser Leben, Langzeitstudien über Sozialisierungswirkungen oder die Erforschung moderner pädagogischer Ansätze.
Besonders kreativ und fantasievoll sind Jugendliche, wenn es um Utopien geht: ein Impfstoff heilt alle Krankheiten, der Weltraum wird zum neuen Lebensraum, „beamen“ ist möglich, und es steht unbegrenzt Energie zur Verfügung.
 


JUNI AUSGABE KUNST / KULTUR / 2003