06 / 2001
  Mur„muschel“: Vom Leit- zum Leidprojekt?

Kein anderes 2003-Projekt hat die Gemüter der Grazer so erhitzt wie die bereits beschlossene Errichtung einer Insel in der Mur. Korso hat recherchiert und Meinungen gesammelt.

Wie alle andere Kalenderjahre auch beginnt 2003 am 1. Jänner. Von da an ist Graz für zwölf Monate Kulturhauptstadt Europas. Ob dieses Datums herrscht hinter den Kulissen bereits emsige Betriebsamkeit. Auf der Suche nach einem architektonischen Leitprojekt, welches auf spektakuläre Weise darüber hinweghelfen kann, dass die Entscheidung über das Kunsthaus so lange hinausgezögert wurde, dass es bis dahin noch Baustelle sein wird, hat Wolfgang Lorenz rechtzeitig einen illustren Künstler gewonnen. Vito Acconci, amerikanischer Stararchitekt und vierfacher „documenta“-Starter, wird, wie die Öffentlichkeit im vergangenen September erfahren hat, eine kleine Insel im großen Stil aus Polycarbonatkunststoff, Stahl, Aluminium und Fiberglas in die Mur setzen. Und zwar in naher Nachbarschaft des geplanten Kunsthauses, nördlich des Edegger-Stegs (der ursprünglich vorgesehene Aufstellungsort zwischen Hauptbrücke und Edegger-Steg musste fallen gelassen werden). Zwei muschelartige ovale Bauteile sollen durch behindertengerechte Rampen von beiden Murufern aus erreichbar sein. Das eine Oval wurde von Acconci als Amphitheater geplant, es soll 350 Personen fassen, das andere, überdachte kann zwei Gastronomiebetriebe beherbergen. Auch an einen Kinderspielbereich ist gedacht. Das Jahr 2003 berge nicht nur die Möglichkeit Graz auf die Bühne der internationalen Kultur zu hieven, hat Intendant Lorenz wissen lassen, im besten Fall werde durch ein Jahr Kulturhauptstadt nachhaltig die Lebensqualität von Graz verbessert. Auch dazu soll die Murinsel beitragen. „Was für Bilbao das Guggenheimmuseum ist, kann für Graz diese Insel werden.“ So die Verantwortlichen. Und das Schönste ist: Das Eiland soll der Bevölkerung ab spätestens 1. Jänner 2003 fix und fertig zur Verfügung stehen.
 

Mangels Tiefgang abgesagt: In der New Yorker Barbara-Gladstone-Gallery hängt bereits ein von Vito Acconci gemaltes Pastell-Bild namens „Island of Water on Mur River, Graz“, wo der Künstler das Grazer Kaffeehauspublikum bereits unter dem Wasserspiegel eines gewaltigen Stromes imaginiert

Mangelnder Tiefgang
Um dies zu gewährleisten haben die Zuständigen – Intendanz und Stadtregierung – nicht vor einem sichtbar hastigen Vorgehen zurückgeschreckt. Als letztere Anfang April mit großer Mehrheit grünes Licht für den Bau gab, musste sie dabei auf  das dünne Terrain von Schätzungen und ersten Entwürfen zur technischen Ausführung und Kostendeckung bauen. Wie die Insel bespielt werden soll, ob sie nach 2003 weiter in der Mur liegen bleibt und ob sie dazu überhaupt geeignet wäre, bleibt bis heute unklar. Einer möglichen Nachnutzung, die möglichst auch Gewinn abwerfen sollte, stehen unverhältnismäßig hohe Erhaltungskosten gegenüber, die der schiffartig konzipierte Bau, der in einer Werft gefertigt wird, mit sich brächte. Dass die Pläne Acconcis nach Bekanntgabe der ersten Details umfassend revidiert werden mussten, da die Mur nicht ausreichend Wasser führt, war Wind in den Segeln zahlreicher Kritiker, die Lorenz vorhalten, die Insel habe nichts mit Graz zu tun und passe ebenso gut oder gar besser in jeden anderen Fluss. Zur schiefen Optik, die auf der Entscheidung der Stadtregierung lastet, trägt auch bei, dass sich mehrere Politiker bald ausdrücklich von dem angeblich einhelligen Beschluss distanzierten. KP-Stadtrat Ernest Kaltenegger spricht von einer „Ruckzuck-Entscheidung“, die nicht diskutiert worden sei,  SP-Kultursprecher Karl-Heinz Herper und Hermann Candussi von den Grünen bemängeln, dass die seit langem beschlossene Murufer-Gestaltung, die sich bereits durch die späte Bildung der Bundesregierung verzögert hatte, wegen des Insel-Projekts abermals zurückgestellt werden muss. Hauptpunkt der Kritik sind jedoch vor allem die Kosten von rund 70 Mio öS, auf die das Projekt veranschlagt wurde. Das sind immerhin 10 Prozent des Gesamtbudgets für Graz 2003.

Provinzielles Renommiergehabe?
Während die heimischen Medien angesichts solcher Pläne nur sehr verhaltene Skepsis zeigten, fielen Pressestimmen aus anderen Bundesländern vernichtend aus. „Ein im öffentlichen Leben nicht unüblicher Reflex, mit dem versucht werden soll, mehrere stadtplanerische und kulturpolitische Nullnummern durch ein rasch eingeschaltetes Glanzlicht, das nicht grell genug sein kann, wegzublenden“ urteilt der „Standard“ und spricht hinsichtlich der Kosten von „provinziellem Renommiergehabe“. In den „Salzburger Nachrichten“ ist zu lesen, dass das „in anderen Städten nicht zum Zug gekommene Insel-Projekt“ mit der Identität von Graz so viel zu tun habe „wie Kernöl mit Lappland“. Immer wieder ist seitdem die Murinsel Acconcis Gegenstand von Diskussionen in der Grazer Kulturszene gewesen. Der Eindruck, dass Lorenz’ Leitprojekt zum Leidprojekt für die Beteiligten geraten könnte, scheint sich zunehmend zu bestätigen. 

Hermann Götz

Geteilte Meinung in der „Kultur-Szene“
 
Prof. Richard Kriesche, Medienkünstler: 
„Schubkraft durch Murinsel“
Drei berechtigte Fragen stellen sich angesichts so eines Projekts: Erstens die Frage nach den Kosten. Zweitens die Frage nach der Relation dieser Kosten zu den für Graz üblichen Kulturförderungsbudgets. Und drittens die Frage, ob das Projekt überhaupt gut ist. Die eigentliche Frage aber ist, ob wir 2003 eine Schubkraft entwickeln wollen, mit deren Hilfe wir - in einer Graz entsprechenden Größenordnung - in Richtung Weltformat vorstoßen. Die Murinsel kann so eine Schubkraft bringen. Soll 2003 ein Heimspiel werden oder ein Weltspiel? Heimspiele haben wir schon viele gemacht. Ich finde 2003 soll ein Weltspiel werden. Und damit erübrigen sich für mich die eingangs erwähnten Punkte.
MMag. Dr. Johannes Rauchenberger, Leiter des Kulturzentrums bei den Minoriten: 
Bedenkliche Geld-Gewichtung“
Ich finde das nicht so toll. Es ist ein Konstrukt, das von außen her zwar medial gut verkauft werden kann, das allerdings im Kontext keinen architektonischen Widerhall hat. Wie sich das mit der Fassade der Mariahilferkirche und des Kunsthauses ausgehen soll, kann ich nicht verstehen. Die Geld-Gewichtung im Budget von 2003 für die Murinsel ist allerdings das eigentlich Bedenkliche. Der Vergleich mit Bilbao ist unangebracht und provinziell. Konkurrenz zu den Minoriten sehe ich darin keine, im Gegenteil. 
Anton Lederer, Galerist: 
„Schöne Projektidee“
Ich stehe dem relativ emotionslos gegenüber. Acconci ist ein ausgezeichneter Künstler mit einem fantastischen Oeuvre, dem es durchaus zuzutrauen ist, dass er etwas Schönes realisiert. Vielleicht ist seine Arbeit in Graz einfach viel zu wenig bekannt. Ich bin auch ein Fan der Mur und halte eine Murinsel für eine sehr schöne Projektidee. Wenn es eine Nutzung und auch Nachnutzung gäbe, wäre das Projekt noch besser.
Peter Oswald (herbst-Intendant, Mitglied des Programmausschusses): 
„Ein wichtiges Zeichen ...“
  • Hochinteressante Architektur
  • ein wichtiges Zeichen
  • spannende Nutzungsmöglichkeiten
  • ideal auch als Veranstaltungsort für die eine oder andere herbst-Produktion
Hermi Grabner, Kunst-/Projektmanagerin: 
„Hoher Kitschfaktor“
… wie ein gestrandetes UFO am falschen Platz, hat, sofern gebaut, mit der blauen Blase am Kunsthaus keinen geringen Kitschfaktor.
Das Zentralmotiv der Intendanz von 2003 ist, speziell auf die einzureichenden Projekte angelegt, bekanntlich die so genannte Nachhaltigkeit. Das 70-Mio-Murinselprojekt und die bereits kalkulierten, zusätzlichen Abbaukosten lässt davon, außer für ein paar Gastronomen, nicht besonders viel erkennen.
Wenn die Murinsel technisch möglich ist, dann ist auch – auch an der wegen Regulierung so tief eingegrabenen Mur, usw. usf. – eine zeitgenössische, architektonisch zeitgemäße Ufer-Erschließung möglich.
Mag.art. Erwin Posarnig, „Kunst abseits vom Netz“: 
„Für nachhaltige Nutzung“
Die schwimmende Muschel in der Mur ist sicherlich eine der umstrittensten und am meisten diskutierten Aktionen im Vorfeld der Realisierung von „Graz 2003 – Kulturhauptstadt Europas“. Die Positionen dazu bewegen sich zwischen Ablehnung und Unverständnis.Ich bin der Meinung, wenn dies schon das neue „Wahrzeichen“ der Stadt Graz werden soll, so wird man, um glaubwürdig zu bleiben, um die Einlösung des Nachhaltigkeitsprinzipes – nämlich eine Langzeitnutzung – nicht herumkommen.
Aus diesem Grunde schlage ich vor, auch die Strömung der Mur zu nutzen und in den Fundamenten der Muschel eine Rohrturbine und einen Generator zur Erzeugung der notwendigen Betriebsenergie einzubauen. Überschüssige elektrische Energie (sofern vorhanden!) könnte im Winter für die Beheizung, im Sommer für die Kühlung des geplanten Kunsthauses verwendet werden.
Prof. Dr. Karl-Albrecht Kubinzky, Historiker, Soziologe, Graz-Experte:
„Abenteuerspielplatz für Architekten“
Als PR-Gag ist die Murinsel zu teuer, für eine echte Nutzung ist sie zu klein. Vermutlich werden sich dann dort irgendwelche Sektcliquen abfeiern. Für den geplanten Kinderspielplatz ist das Ambiente auch nicht wirklich ideal – eher scheint die Insel als Abenteuerspielplatz für Architekten geeignet.
Allerdings wird die Mur, meine ich, ohnehin selbst zeigen, was sie davon hält: Vom Murdampfer-Fiasko im 19. Jahrhundert bis hin zum Wasserrad, das in den Achtzigern des vorigen Jahrhunderts installiert wurde – alles ist wegen der starken Strömung im wahrsten Sinne des Wortes den Bach ’runtergegangen. Die Mur weist nämlich auf der kurzen Strecke zwischen Bruck und Graz das gleiche Gefälle auf wie die Donau auf den letzten 1000 Kilometern ihres Laufes …
Dr. Gertrude Celedin, Altstadtkommission: 
„Graz gewinnt an Attraktivität“
Ich hab’ kein Problem mit der Insel – nachdem wir ja schon das Kunsthaus positiv begutachtet haben. Gerade im Kulturbereich sollte man ja nicht immer nach dem Geld fragen; Graz gewinnt durch die Insel sicherlich an Attraktivität.
Emil Breisach, Präsident der Akademie Graz: 
„Ein Fremdkörper“
Acconci ist ein bedeutender Künstler, die Murinsel ist ein ästhetisch schönes Projekt, aber sie ist Graz wie ein Fremdkörper aufgepfropft. Graz ist keine Wasserstadt wie Venedig oder Amsterdam, die Mur ist kein breiter, ruhiger Fluss, sie ist schmal und tief eingeschnitten, von der Insel aus bietet sich kein Ausblick auf die Stadt. Bedingt durch das relativ starke Gefälle wird das Wasser unter erheblicher Lärmentwicklung an die Bordplanken der Insel branden – außer Popkonzerten werden da kaum kulturelle Aktivitäten möglich sein.
Es wäre wohl klüger gewesen, mit den 70 Millionen Schilling andere für 2003 eingereichte Projekte zu fördern – etwa das abgelehnte Vorhaben einer Ausstellung der steirischen Moderne. Außerdem meinen viele Kulturschaffende zu Recht, dass Graz, wenn es sich als Kulturstadt einen Namen machen will, in erster Linie auf Ideen heimischer Künstler setzen sollte. Dennoch wünsche ich Wolfgang Lorenz alles erdenklich Gute für 2003 – ich wäre glücklich, wenn ich mich in meiner Ablehnung der Insel irre.

 

Die Grazer Stadtpolitik über das Murinsel-Projekt
 
Stadtrat Mag. Siegfried Nagl: 
„Nachnutzung faktisch gesichert“
Für den neuen Kulturverantwortlichen der Stadt ist die Murinsel ein „sehr spannendes großes Marketingprojekt, das für internationales Aufsehen sorgen und die Mur wieder stärker ins Gedächtnis der Grazer rücken wird.“ Dass die Murinsel-Idee bloß deswegen geboren wurde, weil das Kunsthaus nicht rechtzeitig zum Jahresbeginn 2003 fertig gestellt werden kann, stellt Nagl in Abrede. Auch die Weiterverwendung des Objekts sei faktisch gesichert: „Abgesehen davon, dass die Grazer so begeistert davon sein werden, dass sie die Insel auf jeden Fall behalten werden wollen: Es gibt schon einige Interessenten, die sowohl an der  kulturellen als auch gastronomischen ganzjährigen Nachnutzung der Insel interessiert sind.“
GR Oberst Helge Endres, FPÖ:
„Murinsel-Projekt verhindert keinen einzigen anderen Programmpunkt“
Der Kultursprecher der Grazer Freiheitlichen hält in Übereinstimmung mit der Linie der Partei die Murinsel „für eine gute und sinnvolle Idee, zu der wir stehen“. Auf die Frage der Verhältnismäßigkeit der Mittel angesprochen: „Mir ist kein einziger Programmpunkt für 2003 bekannt, der durch den Bau der Insel unerfüllt bleiben würde.“ Was die Nachnutzung betreffe, müsse „schon etwas Besonderes her – für ein simples Café ist die Insel sicher zu schade.“ Ein Literatur- oder Jazzcafé und zusätzliche Nutzungen wären sinnvoll. Und: „Die Murufer-Sanierung muss mit der Realisierung der Insel Hand in Hand gehen.“
GR Karlheinz Herper, SPÖ: 
„Unterwasser-Zugänge schaffen“
„Mit der Murinsel wird ein spektakuläres architektonisches Zeichen der Stadtgestaltung gesetzt“, meint der Kultursprecher der sozialdemokratischen Stadtpartei. Für Herper ist die Murinsel nur in Synergie mit einer Neugestaltung der Murufer sinnvoll. Und er verfolgt nach wie vor das Projekt, die Mur aufzustauen und damit „Zugänge zur Insel unter Wasser zu schaffen und die Erlebbarkeit der Mur zu steigern“. Im Gegensatz zu Nagl ist Herper von einem potenziellen Pächter noch nichts bekannt, aber: „50% der Erhaltungskosten von 1 Mio Schilling pro Jahr sollten durch Verpachtung oder Veranstaltungen hereinkommen.“ Der SP-Kultursprecher lehnt jedenfalls ein Hineinregieren der Politik in die Belange von 2003 ab: „Die Murinsel ist ein künstlerisches Projekt in Verantwortung der Intendanz.“
GR Martin Khull-Kholwald, KPÖ: 
„Besser lebendige Kulturveranstaltungen als eine Murinsel“
Der Kultursprecher der KP-Fraktion im Gemeinderat betont, dass „aus den 70 Millionen, die für die Murinsel benötigt werden, sehr viele der abgelehnten Projekte aus der Grazer Kulturszene finanziert werden könten“. Er glaubt zwar nicht, dass das Projekt noch verhindert werden kann, aber: „Wir werden in der Öffentlichkeit weiter darauf hinweisen, dass wir es zu teuer finden.“ Für Kholwald ist die Murinsel auch nicht die Attraktion, als die sie beworben werden soll: „Ich glaube nicht, dass deswegen die Massen nach Graz kommen werden. Die Innenstadt als Weltkulturerbe ist da sicher viel wichtiger.“ Architektonische Beiträge für 2003 hält Khull-Kholwald überhaupt für weniger interessant als „lebendige Kultur- und Musikveranstaltungen“.
GR Mag. Hermann Candussi, Grüne:
„Lorenz soll ein Konzept vorlegen“
Scharfe Kritik an der „Insel“ übt der Kultursprecher der Grünen: „Gemeinderat und Stadtregierung wurden von der 2003-Intendanz einfach überfahren. Bei der Projekt-Präsentation im Gemeinderat gab’s gerade mal eine Viertelstunde Zeit für Fragen – ich habe mich dort als einziger kritisch geäußert. Nicht etwa, weil ich Acconci schlecht finde, sondern weil ich den Einsatz der Mittel für unverhältnismäßig halte.“ Auf der einen Seite unterstelle Wolfgang Lorenz der aktuellen Grazer Kulturszene internationale Bedeutungslosigkeit – „und dann werden 70 Millionen aus dem Kulturhauptstadt-Budget in ein Tourismus-Projekt statt in die Förderung der KulturproduzentInnen gesteckt, damit diese wieder internationale Bekanntheit bekämen.“ Die behauptete Nachnutzung hält Candussi für eine „nebulose Idee“: „Weder für ein Café noch für einen Kinderspielplatz ist die location geeignet: Auf der Mur bläst dauernd ein kalter Wind, und spätestens im Spätherbst bei Niedrigwasser und kälteren Temperaturen wird’s dort richtig unangenehm. Lorenz soll für die Nutzung 2003 und auch für die Nachnutzung ein Konzept vorlegen, wenn er sich nicht dem Vorwurf aussetzen will, dass er 70 Millionen für ein sinnloses Prestigeprojekt ausgibt.“

Kostenexplosion oder doch nur ein paar hunderttausend Schilling Zusatzkosten?
Die Mur ist in ihrem derzeitigen Zustand kein Schmuckstück für Graz. Eintiefung und bauliche Maßnahmen haben ihr Bett kanalartig eingeschnitten, die Murufer sind verwilderte, kaum zugängliche Böschungen. Zudem führen ungünstiger Strömungsverlauf und rasche Flussgeschwindigkeit dazu, dass die Mur an manchen Stellen das Ufer bereits gefährlich unterspült.
Sowohl für die wasserbauliche Sanierung als auch für die Revitalisierung der Murufer liegen Detailplanungen vor, die nun zum Teil hinfällig sind. Die Mehrkosten werden verschieden eingeschätzt: Sie reichen von „einigen hunderttausend Schilling für die Umplanungen“ (2003-Vize-Intendant Eberhard Schrempf) bis hin zur (bis Redaktionsschluss aber unbestätigten) Meinung, dass die wasserbauliche Sanierung wegen der Murinsel wesentlich aufwändiger sei und -zig Millionen mehr verschlingen werde als ursprünglich angenommen.
 

JUNI-AUSGABE
KUNST /KULTUR / 2003