Auf den Spuren der modernen Kunst in Graz

Am 1. April 2000 führt Sie der Verein CLIO auf die Spuren der „modernen Kunst im öffentlichen Raum“. Hier finden sich Werken international bedeutsamer Künstler und Künstlerinnen: „Brunnenwerk“ von Serge Spitzer, „Lichtschwert“ von Hartmut Skerbisch, Jannis Kounnelis Arbeiten im Resowi-Gebäude und „soax lup“ von Bruno Gironcoli; (1.Reihe, Bild 1 bis 4). Im Skulpturen Park beim ORF-Landesstudio finden sich u.a. die Arbeiten von: Peter Sandbichler (1. Reihe, 5. Bild), Othmar Krenn, Michael Kienzer, Louis Weinberger, Tom Carr, (2. Reihe von links nach rechts), Sabina Hörtner und Fritz Hartlauer (3. Reihe, Bild 1-2). Denkmäler von Künstlerinnen für Frauen wurden/werden in der Innenstadt gesetzt: „Das Notruf-Mahnmal“ von Veronika Dreier, der „Ehrenring“ von Barbara Baur (3. Reihe, Bild 3 und 4) und das noch ausständige Werk „Der Sieger“ von Erika Thümmel (Fotomontage, 4. Reihe, Bild 1). Hier finden sich auch Mahnmale zur Zeitgeschichte: „Mahnmal 1934“ von Gerhard Moswitzer und das „Befreiungsdenkmal“ von Wolfgang Skala (4. Reihe, Bild 2-3).

RUNDGANG:
„Kunst im öffentlichen Raum“

mit der Grazer Künstlerin
Erika Thümmel

Samstag, 1. April 2000, 14.00h

Treffpunkt:
Südtirolerplatz, Brüder Lechner.


Moderne Kunst – ein Skandal!

Heinrich Heine soll sich einst geweigert haben, seine Gedichte in Zeitungen abdrucken zu lassen, da er befürchtete, die Marktfrauen könnten diese zum Einwickeln von Fisch verwenden. Künstler und Künstlerinnen, die im öffentlichen Grazer Raum ihre Werke präsentieren, müssen mit Schlimmerem rechnen.
Die Werke werden trotz Zusagen nicht umgesetzt wie etwa „Die Gänse vom Feliferhof“ von Jochen Gerz oder „Der Sieger“ - Denkmal für Norbertine Bresslern-Roth von Erika Thümmel (Hauptbrücke), sie werden nach einem elektronischen Defekt nicht wieder in Gang genommen - „Zwischenzeit“ von Wolfgang Temmel (die Uhr an der Landesturnhalle) und „Ehrenring“, das zweiteilige Denkmal für Oktavia Rollet von Barbara Baur (Paulustor und Harrachgasse).
Oder sie verrotten, wie jene Skulpturen mit Millionenwert (!!!) von Franz West, Lois Weinberger, Manfred Wakolbinger, Erwin Wurm, Ingeborg Strobl, Tom Carr, Gustav Troger, Tony Long u.a. im Park rund um das ORF-Landesstudio in St. Peter.
Mehrere Skulpturen sind bereits demoliert, die Präsentationstafeln fehlen und einige Arbeiten sind im Unterholz verschwunden und kaum noch auffindbar.
In Summe ist dies für eine angehende Kulturhauptstadt wahrlich kein Aushängeschild. Unbegreiflich ist dieser Zustand auch deshalb, da es bereits fertige Ideen zur Präsentation moderner Kunst in Graz gegeben hat, die auch die seit Jahren unbefriedigende Situation in St. Peter zum Thema hatten. Diese gingen von einer Erweiterung und Neuordnung des Bestandes des Skulpturenparks und der Nutzung des „Jugend am Werk“-Hauses als Kunsthaus beim Park aus und hatten zudem einen Architektur- und Kunstführer (ausfinanziert bis auf den Betrag der Stadt Graz) zum Ziel. Geschehen ist leider bis heute nichts – und 2003 rückt näher.     hgh
 


MÄRZ AUSGABE KUNST / KULTUR / 2003