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In Deutschland feiert die Grazer Avantgardistin Veronika
Dreier mit ihrer Idee eines Frauen-Notruf-Denkmals rauschende Erfolge (KORSO
berichtete). Nach der Realisierung in Regensburg haben Ingolstadt und Rosenheim
ihr Interesse an der Errichtung einer solchen Skulptur angemeldet. Anders
in ihrer Heimatstadt Graz: Hier wurde Dreiers Frauennotruf-Denkmal Mitte
September in einer Nacht-und-Nebel-Aktion entfernt.
„Es ist frustrierend, Künstlerin in Graz zu sein“, beklagt sich
Dreier. „Die Verantwortlichen haben mich vom Abbau nicht einmal informiert,
erst durch Anrufe von Journalisten bin ich darauf aufmerksam geworden.“
Die Ursache der Denkmal-Entfernung: Am Standort der Skulptur im oberen
Teil der Neutorgasse wurde auf Initiative von einigen Wirtschaftstreibenden
des Viertels ein Mini-Kinderspielplatz mit einem hölzernen Spielschlösschen
errichtet – und zwar so rasch, dass davon auch die Altstadtkommission überrascht
wurde. Dr. Gertrude Celedin von der Kommission: „Von uns gibt es
kein positives Gutachten“ – die im Rustikal-Stil gehaltenen Spielgeräte
passen, so die Expertin, an dieser Stelle nicht ins urbane Ambiente um
das alte Murtor. „Da sind ein paar Leute am Werken, die partout aus dem
Franziskanerviertel ein Dorf machen wollen und diesen Sommer schon ohne
Genehmigung dort über Wochen hinweg einen Heustadel aufgestellt haben.“
Anders sieht man das im Büro des zuständigen Stadtrates Walter
Ferk, in dessen Auftrag das Stadtgartenamt das Denkmal entfernte und
die Spielgeräte installierte: Im Vordergrund sei das Bemühen
gestanden, „schnell etwas für die Kinder zu tun.“
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Veronika Dreier,
Frauen-Notruf-Denkmal: In Regensburg gefeiert,
in Graz demontiert
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Und: „Für die Skulptur von Frau Dreier wird ein attraktiver Standort
gefunden werden.“ Veronika Dreier wurde diesbezüglich bereits von
Frauenstadträtin Tatjana Kaltenbeck-Michl kontaktiert, berichtet
sie. „Natürlich freue ich mich, wenn diese Zusagen wahr gemacht werden.
Dennoch: Wenn es ohnehin nie einen Zweifel gegeben hat, dass das Denkmal
wieder aufgestellt werden soll – warum hat man dann nicht zuerst einen
neuen Standort gesucht und es dann erst demontiert?“
Trotz aller Widrigkeiten will Dreier aber kreativ an der Idee eines
Mahnmals gegen Gewalt gegen Frauen weiterarbeiten. Für die Gestaltung
hat sie bereits eine neue Idee entwickelt. Vorausgesetzt, die Stadt stimmt
zu, könnte in Graz schon bald ein beleuchtetes Frauennotruf-Denkmal
„umhüllt von transluzidem grünem Kunststoff“ erstrahlen, „vorzugweise
am Bahnhof-Vorplatz, weil dort GrazerInnen und Reisende damit konfrontiert
würden.“ |