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BAODO: Vom Malworkshop
zum Gesamtkunstwerk
Als eine Gruppe minderjähriger Flüchtlinge im Mai 2000
ihre ersten künstlerischen Gehversuche unternahm und im Juli darauf
bereits für eine Ausstellung Lorbeeren erntete, ahnte noch niemand,
welches kreative Potenzial in den jungen Leuten steckte.
Ein Jahr später: BAODO – betreut von der Künstlerin Veronika
Dreier und der Psychoterapeutin Karin Zilian – brillieren in
den verschiedensten Bereichen. Anfang Mai holten sich die Jugendlichen
– die meisten von ihnen stammen aus Afrika – beim Drei-Tages-Fest „Graz
lebt auf“ den ersten Preis für ihre Performance „Stepmother Earth“,
bei der die 5 Darsteller die 5 Kontinente und ihre Eigenheiten tänzerisch
darstellen. Der 19-jährige Jean-Baptiste aus Kamerun hat das Publikum
während der Darbietung zu seiner Meinung befragt: „Die Reaktionen
waren durchwegs positiv – alle waren der Ansicht, dass unsere Vorführung
einen Beitrag zur Verständigung zwischen den Kulturen leistet.“
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Mit der Performance "Stepmother Earth" errangen
BAODO
Anfang Mai den ersten Preis beim Festival „Graz lebt
auf“
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„Wenn das Persönlich-Authentische zur
Kunst wird, ist die Ausdrucksform nebensächlich“
Ein weiterer Höhepunkt war die Zusammenarbeit mit Mike Hentz bei
dessen jüngster Performance „Schwarzarbeit“ im Forum Stadtpark, wo
die BAODOs die vielfältigen Aspekte dieses Begriffs darstellerisch
umsetzten. Jean-Baptiste: „Dabei habe ich gefühlt, dass ich als professioneller
Künstler agieren kann.“ BAODO ist inzwischen auch zum Markennamen
für ein Erfrischungsgetränk mutiert, das von der Gruppe im Rahmen
der „Werkstadt Graz“ hergestellt wird. Die Mal-Aktivitäten werden
natürlich auch aufrechterhalten – und seit April nimmt BAODO auch
an einem vom Grazer Restaurator Hubert Schwarz geleiteten Fresko-Workshop
teil. Das Ziel ist die Neugestaltung einer Mauer am Grundstück der
Sankt-Andrä-Kirche, ein Projekt, das besonders auch vom dortigen Pfarrer
Hermann Glettler gefördert wird. Dass zwischendurch auch schon
mal ein Radioworkshop bei „Radio Helsinki“ am Programm stand, dass die
BAODOs so nebenbei auch noch Web-Design erlernen und gerade ihre eigene
Homepage basteln – das alles verwundert da kaum noch mehr. Veronika
Dreier: „Wenn das Persönlich-Authentische zur Kunst wird, dann ist
die Ausdrucksform nebensächlich. Die Technik ist ja nur ein Mittel,
den Ausdruck zu finden.“ cs
BAODO können auch für Auftritte engagiert werden!
Kontakt:
Arbeitsgruppe BAODO, Rottalgasse 4, 8010 Graz,
zebra@zebra.or.at, www.zebra.or.at/baodo |