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„Selber schwimmen“
Nicht mehr als 4% der Mittel für Kunst kommen im Schnitt aus
privatem Sponsoring. Diesen Anteil etwas zu steigern hatten sich die KünstlerInnen
des Vereins ARTOPHOBIA heuer im Rahmen ihres Projektes „Selber schwimmen“
zum Ziel gesetzt. Der Erfolg hielt sich in Grenzen.
ARTOPHOBIA wagte ein Experiment: Die an einem gemeinsamen Ausstellungsprojekt
teilnehmenden KünstlerInnen sollten die Mittel für ihr Schaffen
ausschließlich aus privaten Sponsor-Quellen beziehen. Von 1. bis
3. November wurden die Ergebnisse schließlich in der ehemaligen Postgarage
in der Dreihackengasse präsentiert.
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Jani Schwob: „Zusammenarbeit zwischen Kunst und Wirtschaft
muss alltäglich werden.“
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Achtungserfolge
Der Grafiker Jani Schwob, Mitbegründer des Vereins ARTOPHOBIA:
„Wir haben den Aufbau von Beziehungen zu Unternehmen als wesentlichen Bestandteil
des Projektes gesehen – und wir wollten dabei auch verifizieren, wie sehr
sich KünstlerInnen gängigen Marktanforderungen anpassen müssen,
um finanziell erfolgreich zu sein.“ Das Ergebnis fiel auf den ersten Blick
ernüchternd aus. Schwob: „Das lag vielleicht auch daran, dass die
KollegInnen wenig Erfahrung mitbringen, wie man/frau mit den VertreterInnen
der Wirtschaft umgehen muss.“ Umgekehrt sei aber das Interesse gerade der
lokalen Wirtschaft, avantgardistische oder experimentelle Kunst zu fördern,
eher gering bis gar nicht vorhanden.
Dennoch gab’s zumindest Achtungserfolge: Der Videokünstler Michael
Blank fand in der Ottakringer Brauerei einen Mäzen für sein
Opus. Der „Preis“, den er dafür entrichtete: Mitten im Streifen explodiert
eine Flasche Ottakringer …
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ILA, gesponsertes Model:
Ohne „Marktgängigkeit“ kein Sponsoring |
Zwischen Autonomie und „Marktgängigkeit“
Michael Gumhold löste die gestellte Aufgabe durch optimales
Product-Placement: Die Herstellung seiner Feuerlöscher-Imitate aus
Billigstmaterial wurde fast zwangsläufig von einem Feuerlöscher-Hersteller
gefördert.
Das Grazer Multitalent ILA konnte für seine groß
geplante Installation (Pamela Anderson am Swimming-Pool) sogar zwei Sponsoren
gewinnen: Nachdem die angesprochenen Pool-Hersteller abgewunken hatten,
sprang die kleine Schwester des Künstlers in die Bresche und überließ
ihm einen Barbie-Pool. Erfolgreicher waren die Verhandlungen ILAs mit der
Firma Styria Art Transit Jöbstl: Es reichte zwar nicht für
Pamela, aber doch für ein professionelles Model, das sich am Mini-Pool
räkeln durfte. ILA: „Privates Sponsoring darf auf der einen Seite
nicht dazu führen, dass sich die öffentliche Hand aus der Kunstförderung
verabschiedet; ohne öffentliche Subventionen kann’s keine autonome
und freie Kunst geben. Andererseits ist es für die Kunst natürlich
notwendig, auch Marktgängiges zu produzieren, auch beim breiteren
Publikum Interesse zu erzeugen.“
Schwobs Resümee des Projektes „Selber schwimmen“: „Für beide
Seiten – Wirtschaft und Kunst – gilt’s noch viel persönlichen Einsatz
aufzubringen, damit die Zusammenarbeit alltäglich wird. Gewinnen würden
beide dabei.“
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