07 / 2001
  ORF: Entwicklungspolitisches Defizit

Die Berichterstattung des ORF/Fernsehen über entwicklungspolitische Themen und die so genannte Dritte Welt entbehrt einer klaren Linie, ist unzureichend und hängt an sensationellen Ereignissen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die von der steirischen und der niederösterreichischen Landesregierung finanziert wurde. „Kriege, Krisen, Katastrophen“ seien die vorherrschenden Anlässe für Berichte aus außereuropäischen Ländern, so Ralf Leonhard, der Autor der Studie. Die Studie zeigt auf, dass Eigenberichte über nicht spektakuläre Ereignisse oder Entwicklungen in Ländern des Südens oder über solche ohne Österreichbezug praktisch nicht produziert werden.

Dr. Ralf Leonhard: Analyse der entwicklungspolitischen Berichterstattung des ORF/Fernsehen, Juni 2001. Die Studie kann beim Autor angefordert werden: RalfLeonhard@compuserve.com 


JournalistInnenpreise auf dem Gebiet der Berichterstattung über die Dritte Welt

Der oben rezensierten Studie liegt eine Initiative der steiermärkischen Landesregierung als Folge der Verleihung der JournalistInnenpreise auf dem Gebiet der Berichterstattung über die Dritte Welt 1998 zu Grunde. Auch für das Jahr 2001 wurde dieser Preis wieder ausgeschrieben – erstmals getrennt für Print- und elektronische Medien in der Höhe von jeweils ATS 50.000,--.
Die Beiträge, die Situationen von Menschen in oder aus einem Land des Südens (Dritte Welt) – vorzugsweise durch direkte Kontakte oder persönliche Erfahrungen – darstellen, werden von einer Jury beurteilt. Wert gelegt wird auf Lösungsansätze, insbesondere aus sozialen Bewegungen heraus, die Darstellung von erfreulichen Entwicklungen, nachhaltige Bewusstseinsbildung und/oder die Stärkung von Partnerschaften zwischen Nord und Süd.
Einreichungen sind bis spätestens 24. September 2001 zu richten an: Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Landesamtsdirektion, Referat für Entwicklungszusammenarbeit, Sporgasse 23, 8010 Graz.


 
JULI/AUGUST-AUSGABE
GLOBAL CORNER