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Es war einmal ein
schwarzer Bär …
Dieser Bär wurde geboren, wuchs auf und besuchte alle Schulen,
die er besuchen konnte, denn er war ein wissbegieriger und neugieriger
Bär. Er wurde aufgezogen, als sei er ein ganz normaler und freier
Bär, als gehöre ihm die Welt, als könne er überallhin
reisen und sich bewegen. Eines Tages aber, als er schon beinahe erwachsen
war, musste er aus seinem Land weggehen. Der Bär kam in ein Land,
von dem er schon gehört hatte. Er hatte gehört, dass auch andere
schwarze Bären hier lebten und dass es in diesem Land zwar kalt war,
aber dass man gemütliche Höhlen finden konnte. Über die
Bewohner dieses Landes wusste er nur wenig – nur so viel, dass sie anders
aussahen und eine andere Sprache hatten, sonst aber recht freundlich waren.
Doch es dauerte nicht lange, bis der Bär zu spüren bekam, dass
er in diesem fernen Land eigentlich unerwünscht war...
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Das Märchen „Der schwarze Bär“ steht am Beginn eines Buches
von Fred Ohenhen, der Märchen und Geschichten aus seiner Heimat Nigeria
gesammelt und aufgeschrieben hat. Freude am „Anderen“ zu entwickeln, die
Nähe im Fremden entdecken, ist ein wesentliches Anliegen der Märchen
Ohenhens, die er auch in Kindergärten und Schulen erzählt. Dabei
knüpft er an afrikanische Sprichwörter, aber auch an Erzählungen
seiner Großmutter und seines kleinen Bruders an. Unterschiede zwischen
afrikanischen und österreichischen Märchen werden sichtbar, aber
auch viele Ähnlichkeiten. Kindern und auch ihren Eltern soll Afrika
in seiner Vielfalt nahe gebracht werden ….
Fred Ohenhen: Der schwarze Bär und andere Geschichten und Märchen
aus Nigeria. Herausgegeben von ISOP – Innovative Sozialprojekte. Steirische
Verlagsgesellschaft 2001, 60 Seiten, ISBN: 3-85489-050-8, ÖS 149,00
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Beim Kulturquiz
sind 5 Exemplare des Buches „Der schwarze Bär“ zu gewinnen! |
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