07 / 2001
  Es war einmal ein schwarzer Bär …

Dieser Bär wurde geboren, wuchs auf und besuchte alle Schulen, die er besuchen konnte, denn er war ein wissbegieriger und neugieriger Bär. Er wurde aufgezogen, als sei er ein ganz normaler und freier Bär, als gehöre ihm die Welt, als könne er überallhin reisen und sich bewegen. Eines Tages aber, als er schon beinahe erwachsen war, musste er aus seinem Land weggehen. Der Bär kam in ein Land, von dem er schon gehört hatte. Er hatte gehört, dass auch andere schwarze Bären hier lebten und dass es in diesem Land zwar kalt war, aber dass man gemütliche Höhlen finden konnte. Über die Bewohner dieses Landes wusste er nur wenig – nur so viel, dass sie anders aussahen und eine andere Sprache hatten, sonst aber recht freundlich waren. Doch es dauerte nicht lange, bis der Bär zu spüren bekam, dass er in diesem fernen Land eigentlich unerwünscht war...
 

Das Märchen „Der schwarze Bär“ steht am Beginn eines Buches von Fred Ohenhen, der Märchen und Geschichten aus seiner Heimat Nigeria gesammelt und aufgeschrieben hat. Freude am „Anderen“ zu entwickeln, die Nähe im Fremden entdecken, ist ein wesentliches Anliegen der Märchen Ohenhens, die er auch in Kindergärten und Schulen erzählt. Dabei knüpft er an afrikanische Sprichwörter, aber auch an Erzählungen seiner Großmutter und seines kleinen Bruders an. Unterschiede zwischen afrikanischen und österreichischen Märchen werden sichtbar, aber auch viele Ähnlichkeiten. Kindern und auch ihren Eltern soll Afrika in seiner Vielfalt nahe gebracht werden ….

Fred Ohenhen: Der schwarze Bär und andere Geschichten und Märchen aus Nigeria. Herausgegeben von ISOP – Innovative Sozialprojekte. Steirische Verlagsgesellschaft 2001, 60 Seiten, ISBN: 3-85489-050-8, ÖS 149,00
 

Beim Kulturquiz sind 5 Exemplare des Buches „Der schwarze Bär“ zu gewinnen!

 
JULI/AUGUST-AUSGABE
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