04 / 2000
  Friedensbüro:
„Wichtig für das Profil der Stadt Graz“


Friedensarbeit in Zeiten der nationalistischen Cholera ist kein aussichtsloses Unterfangen – das beweist die Tätigkeit des Büros für Frieden und Entwicklung. Seit mehr als zehn Jahren bemüht sich diese Einrichtung der Stadt Graz um die Lösung von Konflikten im kommunalen Bereich – und um Vermittlung in den ethnisch motivierten Auseinandersetzungen in unseren südöstlichen Nachbarstaaten.
Für Bürgermeister Alfred Stingl ist das Friedensbüro „wichtig für das Profil der Stadt Graz als einer Gemeinde, die für Menschenwürde und Menschenrechte eintritt.” Der Vorsitzende des Friedensbüro-Vorstandes, Prof. Mag. Karl Kalcsics, sieht in den vom Büro organisierten Begegnungsmöglichkeiten mit MitbürgerInnen ausländischer Herkunft eine wichtige Möglichkeit, der Fremdenfeindlichkeit („40% der österreichischen Bevölkerung bekennen sich in Umfragen als ,eher rassistisch‘ bis ,rassistisch‘“) entgegenzuwirken. Und Dr. Karl Kumpfmüller, der Leiter des Büros, betont: „Unsere Arbeit ist strikt unparteilich – wir beurteilen nicht die Arbeit der Parteien, aber wir vertreten natürlich politische Inhalte.“ Das Friedensbüro stehe für das „andere, das menschen- und minderheitenfreundliche Österreich.“ Diese Werthaltung spiegelt sich in den Vorhaben der nächsten drei Jahre. Schon heuer beginnen die Vorbereitungen für eine Europäische Interreligiöse Konferenz, die 2003 stattfinden soll und zu der voraussichtlich die Städte Graz und Sarajewo gemeinsam einladen werden. Die Zusammenkunft wird die Probleme, aber auch die positiven Aspekte des Zusammenlebens der großen Religionsgemeinschaften im kommunalen Umfeld behandeln. Weitere Projekte betreffen die Gewaltprävention an steirischen Schulen, neue Methoden der Erwachsenenbildung zur Eindämmung rassistischer Haltungen und ein Symposium zur Situation der bettelnden Roma. Weitergeführt wird die „Ansteckende AusländerInnenfreundliche Aktion“ – die Verbreitung von Stickern mit ausländerfreundlichen Aufdrucken. Ebenso zeichne sich, so Kumpfmüller, die Notwendigkeit einer Ausweitung des Servicebereiches ab: „Das Spektrum reicht von der inhaltlichen Unterstützung bei einschlägigen wissenschaftlichen Arbeiten bis hin zur Beratung von jungen Menschen, die im Kosovo ein interethnisches Begegnungszentrum aufbauen wollen.“

Kontakt:
Grazer Büro für Frieden und Entwicklung, Wielandgasse 7,
Tel. 872-2183, Fax 872-2189,
e-mail:
friedensbuero.graz@magnet.at

Bgm. Alfred Stingl, Prof. Karl Kalcsics, Dr. Karl Kumpfmüller: Das Grazer Büro für Frieden und Entwicklung steht für das menschen- und minderheitenfreundliche Österreich
 


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