07 / 2001
  Steirische SchülerInnen engagiert gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit

Von der ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus wurden auch heuer wieder fünf Schulen ausgezeichnet, die sich im Rahmen des Projektes „Schule ohne Rassismus“ für ein friedliches Zusammenleben engagiert haben. 

Gedenkstätte für Omafuma
Einen Schwerpunkt stellte diesmal die österreichische Asylpolitik dar. Während an der Grazer Neuen Mittelschule Algersdorf jugendliche unbegleitete AsylwerberInnen über ihre rechtlich äußerst unsichere Situation in Österreich berichteten, setzten sich die Jugendlichen der Polytechnischen Schule Weiz mit dem Schicksal von Marcus Omafuma auseinander. Für ihn wurde von den SchülerInnen eine Gedächtnisstätte aus Holz errichtet.
 
Auszeichnung für das Poly Weiz

SchülerInnen gegen Brucker rechtsextreme Szene
Aufgerüttelt durch eigene Erfahrungen mit einer gewaltbereiten Gruppe von Rechtsextremen in Bruck an der Mur betrieben SchülerInnen der dortigen Handelsakademie und Handelsschule eigenständig ihre Teilnahme am Projekt. Für die SchülerInnenvertreterin Marion Gruber hat sich die Teilnahme an „Schule ohne Rassismus“ ausgezahlt: „Die Zivilcourage unter uns ist sehr gewachsen!“ Den Besuch der Gedenkstätte des ehemaligen KZ Mauthausen durch die SchülerInnen der Hauptschule Ökotech St. Peter nahm die Grazer Stadträtin Tatjana Kaltenbeck zum Anlass eines Rückblicks auf ihre Zeit als Lehrerin: „Von meinen damaligen SchülerInnen befragt, ob so etwas wie Mauthausen wieder passieren könne, habe ich ihnen gesagt: wenn die Rahmenbedingungen passen, dann ja. Daher bin ich stolz auf alle TeilnehmerInnen am Projekt ‚Schule ohne Rassismus‘, da diese den Widerstandsgeist gegen aktuelle rassistische Einstellungen und Aktionen fördern.“ 
Claudia Silberhorn-Oradovic von der ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus betonte zudem die vielfältigen Zugänge zur Thematik im Rahmen des Projektes. So konnten etwa SchülerInnen der BAKIP Hartberg am eigenen Leibe spüren, wie leicht man selbst zum Opfer von Intoleranz wird. Einige von ihnen schlüpften, begleitet von Joachim Hainzl vom Verein Clio, für einige Stunden in die Rolle einer/s BettlerIn in der Grazer Innenstadt und wurden dabei mit der geballten Ablehnung und Aggressivität Grazer BürgerInnen konfrontiert. Nicht umsonst meinte Kaltenbeck gegenüber den SchülerInnen, dass sich Graz seinen Titel als Menschenrechtsstadt erst erarbeiten müsse …

Steirische Schulen, die im Schuljahr 2001/02 am Projekt „Schule ohne Rassismus“ teilnehmen wollen, können sich dafür noch unter der Telefonnummer: (0316) 877-4058 bewerben!
e-mail: arge_jugend@checkit.at
Web: www.argejugend.at
 


 
JULI/AUGUST-AUSGABE
GLOBAL CORNER