Steirischer Öko-Strom: Einigung in Sicht?

Die Führungsetagen der steirischen Politik sind säumig: Seit nahezu einem Jahr ist die Beschlussfassung über die neuen Einspeiseregelungen für Strom aus erneuerbarer Energie überfällig. DI Josef Plank von der Landwirtschaftskammer Steiermark: „Damit werden 3 Mrd. Schilling blockiert, die in den nächsten sechs Jahren in der Steiermark vor allem in Stromerzeugung aus Biomasse und Windenergie investiert werden könnten.” Das im Februar beschlossene Bundes-ELWOG (Elektrizitätswirtschaftsorganisationsgesetz), auf dessen Grundlage nun entsprechende Ländergesetze beschlossen werden sollten, sieht nämlich vor, dass zumindest 3% des Stromes aus erneuerbarer Energie stammen müssen, was einen entsprechenden Wachstumsschub in den genannten Bereichen bedeuten würde.

DI Josef Plank:
„Uneinigkeit im Land blockiert 3 Mrd. Schilling”

Der Grund für die Blockade: Die STEWEAG weigert sich, die höheren Einspeisetarife für den Öko-Strom zu bezahlen, Finanzlandesrat Ressel fürchtet Einnahmenverluste fürs Land. Plank: „Die Behauptung der STEWEAG, sie müsste pro Kilowattstunde Öko-Strom 30 Groschen mehr als für herkömmlichen Strom bezahlen, entbehrt jeder Grundlage. Diese Berechnung basiert nämlich nicht auf einem Vergleich mit den normalen Gestehungskosten, sondern mit den Billig-Preisen, die auf den Spot-Märkten bezahlt werden.”
Alles in allem, so Plank, müsste die STEWEAG mit Mehrkosten von ca. 20-30 Mio Schilling im Jahr und das Land Steiermark als Mehrheits-Eigentümer mit einer entsprechend geringeren Dividende rechnen – „was durch die Umweg-Rentabilität der Investitionen in die erneuerbare Energie mehr als wettgemacht würde.”
Kurz vor Redaktionsschluss teilte der Landesenergiebeauftragte, DI Wolfgang Jilek, KORSO allerdings mit, dass eine Einigung auf politischer Ebene „aller Voraussicht nach” bevorstünde. Zeit wär’s: Damit das Image der Steiermark als Pionierland der erneuerbaren Energie nicht nur als Werbe-Schmäh fortbesteht. cs