OPER: Götterdämmerung
Es ist vollbracht: Mit diesem Streich schließt Gisbert Jäkel
seinen Wagnerschen „Ring“ im Grazer Opernhaus. 16.30
Literatur: Müll-Entertainment
Martin G. Wanko lacht beim Schreiben und ist danach „gar nicht so unstolz,
nichts Neues erfunden zu haben.“ Was bei seinem jüngsten stolzen Gelächter
herausgekommen ist, liest er bei den Minoriten vor. 20.00
CLIO Verein für Geschichts- und Bildungsarbeit,
Graz
Herbstprogramm
Ausstellung: Die Synagogen in Graz. Jüdisches
Leben gestern - heute - morgen
Anlässlich der Fertigstellung der Synagoge
zeigt CLIO, Grazer Verein für Geschichts- und Bildungsarbeit, in Kooperation
mit der Pfarre Herz Jesu Graz, der Israelitischen Kultusgemeinde und dem
Katholischen Bildungswerk neben einem Rückblick ins Mittelalter Einblicke
in die Geschichte der Grazer jüdischen Gemeinde vom 19. Jahrhundert
bis heute.
Ausstellungseröffnung: Mittwoch,
18. Oktober 2000, 17.50 Uhr (Herz-Jesu-Unterkirche). Ausstellungszeiten:
18.10.-11.11., Mo bis Fr 14.00 - 18.00 Uhr, Sa 09.00 -18.00 Uhr, So 09
-12.00 Uhr in der Herz-Jesu-Galerie Graz, Sparbersbachgasse 58
Spurensuche im Herbst
Bereits Tradition haben die Stadtrundgänge
des Vereines Clio in Graz.
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14.10.: Gründerzeit in Graz. Treffpunkt:
14.00 Uhr vor dem Cafe Promenade/Burgtor mit DI arch. Karin Tschavgova
(Architekturvermittlerin)
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21.10.: Von der Idee des gesäuberten
Stadtbildes. Der Rundgang widmet sich der „Kultivierung” des Grazer Stadtraumes
ab der Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute. Treffpunkt: 14.00 Uhr vor
dem Rathaus am Hauptplatz Cafe Promenade/Burgtor mit Mag. Joachim Hainzl
(Sozialhistoriker)
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4.11. und 11.11.: „Spuren jüdischen Lebens
in Graz“. Treffpunkt: jeweils 14.00 Uhr Ecke Hans-Sachs-Gasse/Herrengasse
mit Mag. Heimo Halbrainer (Historiker)
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Donnerstag, 19. Oktober
BLUES: sir-mäßig
Mit 15 bekam er die erste Gitarre, mit 33 hat er nicht nur sieben CDs
eingespielt, sondern tritt auch im Theatercafé auf: Sir Oliver
Mally mit Blues and Ballads. Heutiger special guest: (Sir?) Bernie Mallinger.
20.00
Jugoslawien und die deutsche Außenpolitik
Einen Vortrag, bei dem eine etwas andere als die üblicherweise
verbreitete Interpretation der Hintergründe des Zerfalls Jugoslawiens
diskutiert werden kann, veranstaltet die Grüne Akademie am Donnerstag,
dem 19. Oktober um 19.00 in ihren Räumen in der Paulustorgasse 3/I.
Der Referent, Hans-Jürgen Minow, hat mehrere Bücher zur deutschen
Außenpolitik verfasst.
Seine These: Die deutsche Politik hat das Feuer der Sezession geschürt
und sich dabei der so genannten ethnischen Widersprüche bedient. Und:
Was mit der Zerlegung Jugoslawiens in Territorialparzellen, mit der Gründung
Kroatiens und Sloweniens begonnen habe, würde in ganz Ost- und Südosteuropa
zu Ende geführt werden.
„War Jugoslawien erst der Anfang? Die Deutsche Außenpolitik und
die ethnische Parzellierung Europas.“ Vortragsabend mit Hans-Rüdiger
Minow, 19.00 Uhr in der Grünen Akademie
Freitag, 20. Oktober
STREICHQUARTETTE: Heutig
„Wir überholen uns längst,“ hat Falco knapp vor seinem Autounfall
gesagt, „wir sind post of all.“ Wie sehr dies nicht auf Pop, sondern auch
auf frisch geschriebene Streichquartett-Literatur zutrifft, untersuchen
Theodoros Patsalidis, Barbara Peyr, Wolfgang Stangl und Ruth Straub. Minoriten,
20.00
MODE: aus der Fasson
Die widerständigen, gegen die etablierten Dress-codes gerichteten
Schöpfungen des Österreich-Emigranten Rudi Gernreich (1922-85)
stehen im Mittelpunkt einer von Brigitte Felderer kuratierten Personale
im Künstlerhaus Graz. Die Ausstellung ist eine Co-Produktion von steirischem
herbst und Neuer Galerie.
Rudi Gernreich – „Fashion will go out of fashion“: 08.10. - 26.11.2000,
Mo – So 09.00 – 19.00, Do 09.00 – 21.00. Künstlerhaus, Burgring 4,
8010 Graz. www.gernreich.steirischerbst.at |
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COMICS: Mit allem Drum und drums
Das Gezeichnete ist von Roman Klug, das Gedichtete ist von Werner Schandor,
das Ganze ist ein Comics-Buch, ausführlich übertitelt mit „Peter
Sterner: Das Geheimnis seines Erfolges“. Dazu haben 18 österreichische
Bands ihre Versionen von „Like a Pharao“ auf CD getan. Große Präsentation
des Werks (edition kürbis) im Wieser Theater im Kürbis, 20.15
Samstag, 21. Oktober
THEATER: Auf der Probebühne!!!
Dem neuen Schauspieldirektor sei Dank: er reanimiert die vom Vorgänger
gekillte Probebühne. Dort inszeniert deren Leiter Ali M. Abdullah
„Gier“ von Sarah Kane. Und wir werden sehen, ob man wieder ins Schauspielhaus
gehen kann, wo zehn lange Jahre lang nichts als die totale Belanglosigkeit
geboten wurde. 20.00
BILDUNG: Derfs a bisserl weniger sein?
„Wie viel Bildung braucht Demokratie?“ wird bei einem Symposion auf
Schloss
Lind bei Neumarkt gefragt. Nun, ich glaube: überhaupt keine,
TV genügt. Aber die acht Referenten von Johann Götschl über
Ilse Weber bis Christian Wabl sind wohl anderer Meinung und argumentieren
bestimmt besorgt und klug. 15.00 – 21.00
Sonntag, 22. Oktober
GEIST: Rudolf
Rudolf Geist, geb. 1900, Herausgeber, Pazifi- und Anarchist sowie fleißiger
Dichter. In Stuttgart las er beim berühmten Ersten Europäischen
Vagabundenkongress sein Manifest vom sozialen Widerstand, dann sperrten
ihn die Nazis ein. In Spittal an der Drau gibt es nun ein Rudolf-Geist-Archiv
– zehntausende Seiten - „aus Scheitern und Trotz gebaut.“ Ö1, 18.15
STERZ: Spiele und Spielen
Bis Ende Oktober nimmt Gernot Lauffer (Mandellstraße 10, 8010
Graz) noch Beiträge zum obigen Thema entgegen. Und wenn die DichterInnen
und DenkerInnen, ZeichnerInnen und MalerInnen, FotografInnen und SonstwasInnen
gerade so flott am Werken sind: im über-nächsten Sterz geht’s
ums Geld.
Montag, 23. Oktober
RADIO: Berge, Archive, Exile
Themen des dieswöchigen Radiokollegs: Ökosystem Hochgebirge.
Geschichte im Verborgenen. Die Heimat fremd, die Fremde keine Heimat. Ö1,
9.05
Unberührbar
Im Studio und im Stiegenhaus der Neuen Galerie zeigt die indisch/österreichische
Künstlerin Rini Tandon neue skulpturale, material-orientierte Arbeiten
an der Schnittstelle zwischen Skulptur und Malerei.
Rini Tandon: „Intouchable“. Neue Galerie, Sackstraße 16, 08.10.
bis 05.11.2000, Di-So 10.00-18.00, Do 10.00-20.00 |
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Dienstag, 24. Oktober
KABARETT: Kalt gepresst
Chansons, Lieder, Songs und auch Sachen zum Nicht-Singen pressen Irene
S. und Bernd Schmidt bei ihrer Premiere im Theatercafé hervor,
20.00
LESETIPP: Philosophie der Langeweile
Friedhelm Dechers Untersuchung „Besuch vom Mittagsdämon“ selbst
ist überhaupt nicht langweilig und bietet sehr viele fleißig
zusammengetragene Zitate zur Sache. Zum Beispiel: „Je auffälliger
Zeit wird, umso sinnleerer wird unser Leben,“ so Michael Theunisen. Verlag
zu Klampen.