|
|
Kurz nach dem sechzigsten Geburtstag seiner Mutter
formulierte Thomas von Aquin in einer kleinen Laudatio einige Denkanstöße,
denen wir heute verstärkt Beachtung schenken sollten, handelt es sich
doch dabei nicht nur um den Grundstein der modernen Veterinärmedizin,
sondern letztendlich auch um die Grundlagen der neuzeitlichen Musikwissenschaft.
Würfelförmige Computer sowie ein Label
namens Apple hingegen sind neben einigen Schallplatten, die die Menschheit
tief greifend verändert haben, zwei der herausragenden Hinterlassenschaften
der Beatles. Auch Gene und Dean Ween verfolgen einen ähnlichen
Plan, indem sie seit nunmehr zehn Jahren an einer Neudefinition der Musik
der vergangenen Jahrzehnte herumbasteln. Anfangs mit Hilfe der Inspiration
eines eigenen Dämons, der auf ihrer texanischen Farm hauste und maßgeblichen
Einfluss auf die Ergebnisse der im Home Recording-Verfahren hergestellten
Tonträger nahm. Mittlerweile entstehen die Songs im Studio, der Dämon
wird nicht einmal mehr erwähnt, und die beiden Tonbandgeräte
wurden durch eine Unzahl von Musikern ersetzt. Die neue Platte von Ween,
White Pepper (erschienen auf Mushroom Records), beschäftigt sich diesmal
unter anderem mit dem Spätwerk von John, Paul, George und Ringo. White
Pepper: Sgt. Pepper und das Weiße Album in einem, statt Apfel Paprika.
In der Puszta, die wir zuletzt heimgesucht hatten, als wir noch in unseren
lettischen Rauledersandalen durch die Welt zogen, bestünde an der
Genialität dieses Werks kein Zweifel, schließlich arbeitet man
dort selbst ständig an neuen und ergreifenden Tondichtungen.
|
Hierzulande wird ungarische Musik nur dann wahrgenommen,
wenn sie sich mit falschem Bart, Akzent und Artikel als Teil der Wiener
Spasskultur präsentiert. Zu Unrecht, wie László Fogarasi
Jr. beweist. Er kann nicht singen, beherrscht kein einziges Instrument
und versteht es dennoch, wunderbare Musik zu produzieren. Vor Jahren schon
bot er mit einer liebevoll zusammengestellten Kompilation Einblicke in
die lebendige Produzenten-Szene Budapests, jetzt legt er als Yonderboi
sein ureigenes Debut vor: Yonderboi: Shallow and Profound (erschienen
auf Listening Pearls).
Die besprochenen CDs wurden von
DUX-RECORDS, Annenstraße 6, 8010 Graz, Tel. 72 37 27
zur Verfügung gestellt.
2 der besprochenen CDs von Ween gibt’s auch zu gewinnen – natürlich
in der
KORSO-Gamebox
|