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Eigentlich wollten wir ja was ganz anderes schreiben,
diesmal. Doch dann ging dieses Beben und Grunzen durch das Land, und wir
bemerkten, dass es im Begriff war, uns anzugreifen und uns, vielleicht,
zu fressen. „Herrje, wie ungeschickt,“ sagten wir zu uns selbst. Wir waren
noch nie in einer so ungesunden Lage gewesen. Kein Wort, kein Kraftausdruck
kann das Gefühl beschreiben, das uns umklammert hielt. Ein Schüttelfrost
beklemmte unsere Glieder und der Schweiß floss reichlich an uns herunter.
Gleichzeitig kam eine geisterhafte Bewegung über uns, eine unirdische
Bewegung, die unsere Körper flink und angenehm beseelt über das
Land trug und uns die Menschen und all ihr Zubehör ertragen ließ.
So schwebten wir dorthin, wo die Widersprüche am klarsten offen liegen
und trafen dort auf die Kollegen von Blumfeld. Das fanden wir nett
und setzten uns ans offene Feuer.
Schön auch, dass die Jungs ihr neues Album
dabei hatten:
Testament der Angst (eastwest records) heißt
das gute Stück und ist tatsächlich wärmstens zu empfehlen
(auch abseits der Feuerstellen dieser Welt). Und obwohl die gewohnt grandiosen
Texte von Jochen Distelmeyer fast ausschließlich von Angst, Verzweiflung
und Resignation handeln, hatten wir nie das Bedürfnis, uns kopfüber
ins nächste Seehundsloch werfen zu müssen. Im Gegenteil: Eingängige,
fast schon massenkompa-tible Melodien brechen die reale Trostlosigkeit
und lassen darauf hoffen, dass auch der Kapitalismus scheitern wird.
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Der Mikrokosmos von Autechre dagegen scheint
von den Blum-feldschen Überlegungen nicht berührt zu werden.
Auf der neuen CD Confield (erschienen auf Warp) führt das britische
Duo seinem Publikum vor, wie weit man das Konzept einer exzessiven „Selbstbezogenheit“
nach dem Rückzug von Richard James (Aphex Twin) aus der Klangproduktion
treiben kann. Sean Booth und Rob Brown betrachten ihr Tun auch lieber als
die „Programmierung eines Ökosystems“ als das Komponieren von Musik.
Die bei diesem Akt geschaffenen Biotope werden von ihren Schöpfern
liebevoll gepflegt und mit diversen sperrigen Zutaten gedüngt. Der
einzige Trost während Richard D. James’ kreativer Pause.
Die CDs wurden zur Verfügung gestellt
von
DUX-RECORDS
Annenstraße 6
8010 Graz
Tel. 72 37 27
Die Autechre-CD gibt’s auch zweimal zu gewinnen –
– natürlich in der KORSO-Gamebox
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