05 / 2000
Kulturkalender vom 10.Mai bis 6.Juni

zusammengestellt von

Mathias Grilj







„Urban Grid“ –
Personal City

Marie Theresia Litschauer, Mitglied der Wiener Secession, hat sich mit der Metropole New York auseinandergesetzt, die sich laufend unter dem Einfluss neuer Technologien und der ökonomischen Globalisierung verändert. Und so kann auch ihre künstlerische Betrachtung nicht statisch sein: Die Muster der Darstellung, die Kombinationen städtischer Raum – Mensch – Architektur treten in immer neuer Zusammenstellung auf. Das Ergebnis: 18 Module, bestehend aus jeweils 3 oder 4 Farbfotografien, ist im Stiegenhaus der Neuen Galerie zwischen 6. Mai und 6. Juni zu sehen.
Im Studio sind gleichzeitig Zeichnungen von Michaela Math ausgestellt: Die unter dem Titel „It could be me“ subsummierten Werke sind in der Twilight-Zone zwischen Trash und Hochkultur angesiedelt – eine Reflexion der Bedürfnisse, Träume und Ängste unserer Zeit.






10 X 10

Im Rahmen eines von der EU finanzierten Interreg-Projektes findet vom 8. bis 14. Mai 2000 vor dem Hauptgebäude der Karl-Franzens-Universität ein Kulturhappening von besonderer Klasse statt: Ein Mix aus Theater, Musik, Literatur und Malerei wird in einem künstlerisch gestalteten Ambiente präsentiert. Sämtliche Aktionen beschäftigen sich mit dem Thema „Gauguin“, dem französischen Symbolisten (1848-1903). Besonderes Merkmal dieses einmaligen Kulturereignisses soll vor allem auch die Einbeziehung von StudentInnen und Universitätsangehörigen in künstlerische Prozesse sein.
Getragen wird dieses Kulturvermittlungsprojekt vom Kulturverein UniT Graz, der vom Land Steiermark (Kultur- und Wirtschaftsressort) sowie vom AMS Steiermark unterstützt wird.

Weitere Informationen unter: Kulturverein an der Uni-Graz, Mozartgasse 14, 8010 Graz,
tel. 0316 / 380 – 7480, 380 – 7481
Mit dabei beim Kulturhappening: Die „Cosmic Circles“ – Feuerspiele der besonderen Art






Film und Konzert zum Ghetto von Wilna

„Gojim“

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „jüdisches Leben” des Vereins CLIO steht im Mai das Thema „Wilna – das Jerusalem des Ostens” auf dem Programm. Nach der Besetzung der heutigen litauischen Hauptstadt Vilnius 1941 durch deutsche Truppen wurde das Ghetto Wilna errichtet. Hier entstand ein jüdisches Theater, das in Liedern die Schwierigkeiten und das Wissen um die Lage der Bewohner thematisierte. Die Geschichte dieser Stadt ist aber auch eng mit dem Steirer Franz Murer verknüpft, einem der Hauptverantwortlichen für die Ermordung der Juden. Er fand nicht nur Eingang in die Lieder des jüdischen Ghetto-Theaters, sondern auch in die Justizgeschichte der Steiermark nach 1945.

Film: „Wir leben ewig”
In ihrem Film über Wilna begibt sich Carla Knapp auf die Spurensuche nach dem ehemaligen Zentrum des Ostjudentums in Wilna. Stellvertretend für viele, die heute nicht mehr zu Wort kommen können, erzählen drei Zeitzeuginnen von Kindheit, Jugend und Widerstand im Wilnaer Ghetto. Film/Regiegespräch: Carla Knapp (Regisseurin, Wien).
Dienstag, 9. Mai 2000, 19.30 Uhr, Café Stockwerk, Jakominiplatz 18/I

Konzert: „Ess firt kein weg zurik”
Jiddische Lieder aus dem Ghetto von Wilna 1941-1943.
Trotz Hunger, Not und Angst gab es im Ghetto ein jiddisches Theater. Die Lieder, die großteils in der Zeit der Verfolgung entstanden sind, erzählen vom Leben und Überleben im Ghetto, von Tätern und Opfern und vom Kampf der Partisanen. Die deutsch-österreichische Musikgruppe „Goijm” (Nichtjuden), die sich seit 1987 der Pflege jüdischer Lieder und Tänze aus Osteuropa widmet, berichtet über die Geschichte des Ghettos in Form einer musikalischen Collage, basierend auf authentischen Liedern.
Dienstag, 16. Mai 2000, 19.30 Uhr, Martin Luther Haus, Kaiser Josefplatz 9, Festsaal.
Karten: Abendkassa (70,-/50,- für CLIO-Mitglieder)



Mittwoch, 10. Mai

 THEATER: (h)eras: (h)aar
Exemplarisches nimmt sich die Choreografin und Tänzerin Mona May mit ihrer Darstellung eines Frauenlebens vor. Die Musik ist von Michael Merkusch, die Premiere ist im Theatro. 20.00

 KUNST: Markus Wilfling
Zur Eröffnung von „Phantom‘s Rooms” des Lojen- und Gironcoli-Schülers spricht Rainer Fuchs vom Museum moderner Kunst. Casino Graz, 20.00
 


Home-Music, Rock & Puppentheater

Volles Programm bietet die Kulturinitiative Kürbis Wies im Wonnemonat:
Am 10. Mai begeben sich die Weststeirer auf Kulturmission in die Landeshauptstadt: Wolfgang Pollanz, Robert Zirngast, Karola Sakotnik und Richard Pressnitz präsentieren an diesem Tag um 19.00 das „musikalische Heimstudioprojekt Ultra-scope from home“ im Rahmen von „Kultur am Würstelstand“ am Grazer Hauptplatz (siehe dazu auch die Rezension der DJ’s Kolchos und Sowchos).

Nach einem Intermezzo mit „Rock in der Tenne“ am 20. Mai ab 18.30 in der Schlosstenne Burgstall (es geigen auf: „Byonic“ und „Nar Malik“) findet von 25. bis 30. Mai „Sommertraumhafen 2000“ – ein internationales Kinder- und Jugendtheaterfestival mit dem Schwerpunkt Puppen- und Figurentheater statt. Spielorte sind Wies und verschiedene weitere Orte der Südweststeiermark.
Tabula rasa: „Die Frau des Fischers“

Am 27. und 28. Mai gibt’s zusätzlich ein Straßenspektakel in Wies. Das Programm reicht von Klassikern wie der „Prinzessin auf der Erbse“ (Mala Scena) oder dem „Fischer und seiner Frau“ (Tabula rasa) bis hin zu theatralischen Bearbeitungen moderner Texte (etwa: „Mein linkes Elfenbein“ nach Texten von Günter Eich, Krokodiltheater).
Krokodiltheater: „Mein linkes Elfenbein“

Detailinformationen, Programm und Kartenreservierung:
Theater im Kürbis, Tel. 03465/7083, Montag bis Freitag, 10.00 bis 16.00,
e-mail: kuerbis@kuerbis.at






Egal ob Frau oder Mann, wir sind Menschen!
Sind wir?


In einer inhaltlichen Auseinandersetzung zum Thema Sozialisation und Rollenklischees von Frau/Mann und wie wirken diese auf den individuellen Lebensausdruck von Frau/Mann spürt die Tanzproduktion (H)eras:(H)aar dem "zeitgeistigen" Frauen-und Männererleben aus der Sicht eines weiblichen Menschen nach.
Das individuelle eines Frauenlebens setzt sich in Bezug zu kollektiven Befindlichkeiten und Ereignissen. Durch die inhaltlichen Extrakte aus der Zeit und des persönlichen Erlebens entsteht die Geschichte von Schönsein und Häßlichsein, von Angepaßtsein und Ausgesetzt sein, von Verlust und Schmerz und vom Sterben und Geborenwerden.
"Über allem steht die Suche nach Identität, und wenn wir uns in den Augen eines anderen spiegeln, dann vermeinen wir uns darin selbst zu erkennen.

Textausschnitte:
..während Blicke Hüften wogen, ursächlich verpönt, durchge(wetzt)setzt zu dominant, gehetzte Nagellackröte gemailt, reformbestrebender Status in polemisiertem Wortgedünkel, in Platitüden hingeschmiegt, gerichtet durch XY Chromosomen Weltbilder, skelettiert bis auf Knochensplitter seziert, pläsierlich, nackt weinend strähnige Tränen im sumpfigen keimigen Gedärm der Generationen, beerbt. Jede für sich gemacht eine Königin schmachtend dahingesiecht.

Ionenweites exportiertes atomares wissenschaftliches Begehr im Auftrag der Köpfe verbinden die Macht/ in Sentimentalitäten getümmeltes Heldentum prost prustend Brüste begehrt, in Sicherheit gewiegt an Vater rechter Hand/ aufbegehrend abgemurkste Hirnrindenwindungen der Omnipotenz gebrochen im tradierten Kodex einer Money makes the World Philosophie libidinöses Hingabeverbot dann auf sexuelle Stimulans umgepolt/ wo bleibt da die Liebe, die eine Träne geweint nicht sein darf.
Jede für sich gemacht ein König gebrochen verrottet verstümmelt.

Choreografie:
Tanz:
Komposition:
Sprecher:
Sprecherin:
Vocal Trainerin:
Kostüme:
Lichtdesign:
techn. Assistenz:
Bühne:
helfende Hände:
Produktionsleitung:
Mona May
Mona May
Michael Merkusch
Gernot Rieger
Isabella Albrecht
Christine Pollerus
Katherina Krois
Rolf Schreiber
Jürgen Gerger
Helmut Eberhart
Judith Rössel, Miriam Greiff, Christine Grilj
Helmut Eberhart

Uraufführung: Mittwoch, 10.Mai., THEATRO Graz.
Weitere Aufführungen: DO.11.,   FR.12.,   SA.13.,   DI.16.,   MI.17.,   DO.18.Mai,
jeweils 20.00,   THEATRO,   Neubaug. 6,   8020 Graz.
Karten: Zentralkartenbüro
http:// users.austro.net/projekttheatergraz
tel. 0316/ 714160



Donnerstag, 11. Mai

 DEBATTE: Über Bourdieu und die Welt
Egon Christian Leitner präsentiert sein Buch „Bourdieus eingreifende Wissenschaft. Handhabungen” - Die Debatte über das Elend der Politik und die/der Intellektuellen eröffnet Elisabeth List. Traminer Weinstube, 19.30
 

Freitag, 12. Mai

 ABSCHIEDE: Im Kürbis
Das Theater am Bahnhof gastiert mit seiner Erfolgsproduktion „50 ways to leave your lover” bei der Wieser Kulturinitiative Kürbis. 20.15

 RECHTSPOPULISMUS: How to do
„Wie werde ich Rechtspopulist?” fragt Kultur- und Medientheoretiker Georg Sesslen, der Haider und seinesgleichen analysiert und begriffen hat, wie sie ticken. Sesslen referiert die Phänomene des Faschismus, ihre mediale Inszenierung und den Zusammenhang mit der Popkultur. Heinrichstraße 36, (Hörsaal H), 19.00
 


Auch heuer gibt es wieder den
Muttertagsmarkt
der Steirischen Initiative Kunsthandwerk: Am Färberplatz finden Kinder & Väter am 12. und 13. Mai von 10.00 bis 18.00 Handgemachtes abseits vom Industrie-Kitsch.
Den musikalischen Rahmen bieten Croque-Mule mit traditionellem / internationalem Folk.






Kulturwissenschaften in Österreich
ist der Titel eines Symposiums, das diesen neuen wissenschaftlichen Kanon in Bezug auf die herkömmlichen Grenzverläufe zwischen den Disziplinen verorten will. Entsprechend breit gespannt sind die behandelten Themenkreise: Über „Formen. Medien und Institutionen des Wissens“ „Wahrnehmung – Ästhetik – Medien“, „Geschichte – Gesellschaft – Kultur“ und „Kritische Geschlechterforschung“ bis zur „Conditio humana“. Konzipiert wurde die Tagung von der Grazer Philosophie-Professorin Elisabeth List.
12.-13. Mai 2000, Meerscheinschlössl, Mozartgasse 3, jeweils ab 9.30.
Das genaue Programm findet sich unter http://www.cultnet.at oder kann telefonisch am Institut für Philosophie der Universität Graz erfragt werden. (Tel. 380/2305)






Die Ritter sind zurück!

Millionen Menschen in den USA, Kanada und Australien haben die Ausstellung Imperial Austria in den letzten Jahren gesehen. Ab 12. Mai 2000 gibt es auf Burg Rabenstein bei Frohnleiten die bislang größte Version dieser Schau. Mehr als 300 ausgewählte historische Exponate aus der Zeit der Türkenkriege vorwiegend aus dem Zeughaus und dem Landesmuseum Joanneum werden neben einem reichhaltigen Rahmenprogramm dem Publikum zugänglich gemacht.
Ausstellungszeitraum:
12. Mai bis 29. Oktober 2000,
09.00 bis 18.00 Uhr.

Die Ritter im Internet:
www.dieritter.aon.at



Samstag, 13. Mai

 MUSIK: Violine und Klavier
Der Pianist Melvyn Tan aus Singapur, der – wie bei Wunderkindern üblich – mit fünf sein erstes Konzert gab, spielt mit Christian Altenburger – der mit fünf zwar noch nicht konzertiert hat, dafür aber heute mit Julia Stemberger verheiratet ist – Sonaten von Schumann, Brahms, Debussy sowie eine schöne Schönberg-Fantasie. Musikschule Deutschlandsberg, 19.30

 AUSSTELLUNG: Johann Puch = Janez Puh
Der Fabrikant Puch (1862 - 1914) war ein Slowene, der seinen Namen, als er sich in Graz niederließ, verdeutschte. Eine Doppelausstellung im Pavel-Haus in Laafeld und im Alten Spital von Gornja Radgona dokumentiert noch bis heute Leben und Leistung des Erfinders. 14.00-18.30 Gestorben ist der Maschinen-Freak nicht z.B. beim Speedway, sondern an Herzinfarkt – als Besucher eines Pferderennens.
 



Grazer Rundgänge der „anderen” Art


Auch im Mai bietet der Verein CLIO wieder Rundgänge durch Graz an.

Das „britische” Graz.
Die Nachkriegsjahre 1945-1955

Eine Zeitreise in das Jahrzehnt des Aufbruchs, des Schuttwegräumens und der Not, geleitet von den Historikern Mag. Joachim Hainzl und Mag. Heimo Halbrainer.
Samstag, 13. Mai 2000, 14.00 Uhr,
Treffpunkt: Hauptplatz/Eingang Rathaus

Oasen – Eine Entdeckungsreise
zu Grazer Orten der Ruhe

Entdecken Sie unter der sachkundigen Führung der Architektin DI Karin Tschavgova idyllische Orte zum Verweilen.
Samstag, 20. Mai 2000, 14.00 Uhr,
Treffpunkt: Herrengasse/Stadtpfarrkirche

Riechst du‘s? –
Ein olfaktorischer Stadtrundgang

Unter der Leitung von Mag. Joachim Hainzl und Mag. Heimo Halbrainer werden Sie „an der Nase” durch Graz geführt.
Samstag, 27. Mai 2000, 14.00 Uhr,
Treffpunkt: Museum der Wahrnehmung, Friedrichgasse 41 (Augarten)




Sonntag, 14. Mai

 THEATER: Zwischen Himmel und Erbe
Sieben bitterböse Kurzgeschichten über das Erben verspricht die Compagnie Theater Mobile, Glacisstraße 61 a, 20.00
 


Neue Filme im KIZ – Kino im Augarten


Bis voraussichtlich 18. Mai 2000:
Suicide Kings (nach The Hostage von Don Stanford), USA 1997. Regie: Peter O’Fallon. Darsteller: Christopher Walken, Henry Thomas, Sean Patrick Flanery, Jay Mohr, Jeremy Sisto. Amerikanische Originalfassung mit deutschen Untertiteln. Fünf junge Männer gegen Mafia-Boss Christopher Walken – ein rasanter Poker voller Bluffs.

Bis voraussichtlich 25. Mai 2000:
Das Leben – ein Pfeifen, Kuba/Spanien 1998. Spanische Originalfassung mit deutschen Untertiteln. Ein mit internationalen Preisen überhäufter Film. Die Tänzerin Mariana, der Musiker Elpidio und die Altenpflegerin Julia suchen das Glück. Alle drei müssen und werden sie ihre Grenzen sprengen und sich ihrem Wollen stellen. Eine kritische, liebevolle Auseinandersetzung mit Kuba, die viel tiefer reicht als die momentan populäre Kuba-Euphorie.

Ab 13. Mai voraussichtlich bis 7. Juni 2000:
Der Mondmann, USA 1999. Regie: Milos Forman. Darsteller: Jim Carrey, Danny de Vito, Courtney Love. Amerikanische Originalfassung mit deutschen Untertiteln. Andy Kaufman war Amerikas beliebtester und meist-gehasster Komödiant. Meister Milos Forman erweckt ihn wieder zum Leben.

Ab 19. Mai bis voraussichtlich 8. Juni 2000:
Rien à faire, Frankreich 1999. Französische Originalfassung mit deutschen Untertiteln. Ein zielstrebiger leitender Angestellter und eine Familienmutter aus dem Gemeindebau, beide arbeitslos, begegnen einander im Supermarkt und werden ein Liebespaar.

Ab 26. Mai bis voraussichtlich 16. Juni 2000:
Verlorene Liebesmüh’ (Love’s Labour’s Lost), Großbritannien 1999. Regie, Drehbuch und Darsteller: Kenneth Branagh. Mit Songs von: Cole Porter, George Gershwin, Desmond Carter, Irving Berlin. Englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln. Swingkomödie nach Shakespeare: Navarras König und drei Freunde geloben fasten, studieren und Enthaltsamkeit. Frankreichs Prinzessin und ihre Hofdamen bringen den Eid ins Wanken. „Wie eine Luftblase schwebt die Liebesgeschichte von vier Studenten und vier Prinzessinnen zwischen Shakespeares Vergangenheit und unserer Gegenwart, bis sie mit Beginn des Krieges jäh zerplatzt.” (Süddeutsche Zeitung)
Kino im Augarten, Friedrichgasse 24, 8010 Graz.
Informationen über die genauen Termine und Kartenbestellungen: Tel. 0316/821186.


KORSO verlost auch im Mai wieder 5x2 Eintrittskarten für das Kino im Augarten beim KORSO-Kulturquiz!



Montag, 15. Mai

 MUSIKGALERIE: Gulda
Morgen wäre Friedrich Gulda 70 geworden. Das Klaviergenie setzte sich über beengende Sichtweisen und Konzert-Usancen hinweg, stieß gern Leute vor den Kopf und hatte eine Ader für Makabres: Wenige Wochen vor seinem Tod im verwichenen Jänner posaunte er das eigene Ableben hinaus. Im Wiener Konzerthaus war für den 70er ein hochkarätig besetztes Fest geplant – nun ist es zum Tribute to Gulda geworden. Ö1, 10.05
 

Dienstag, 16. Mai

 ESSEN: Der Einfluss von McDonalds
Beim McDonalds reden wir mit Gabi Krimberger vollmundig, wenn auch nicht mit vollem Mund, über die Auswirkung von Big Macs auf Esskultur, Magenschleimhaut, Ökonomie und Ökologie. Jakominiplatz 18, 19.30

 MUSIK: Jiddisch
„Ess firt kein Weg zurück” - Die Wiener Gojim bringen jiddische Lieder aus dem Getto von Wilna. Martin-Luther-Haus, 19.30
 


jazz & gospel

präsentiert ein junges Ensemble des BORG Hasnerplatz (9 Sängerinnen plus Band). Neben A-cappella–Kompositionen steht Altbewährtes von J. Zawinul, Manhattan Transfer, Edwin Hawkin Singers u.a. auf dem Programm.

Termine:
Di. 16. Mai 19.30, Gasthof Pucher, Gratkorn
Mi. 17. Mai 19.30, WIST Moserhofgasse 34,Graz
Fr. 19. Mai 19.30, Musikschule Mureck






„Land Macht Satt“

heißt eine Kampagne der europäischen Weltläden. In deren Rahmen findet in Graz folgende Informationsveranstaltung statt:
„Lernen Sie Ihren Kaffeebauern kennen“ mit Isaias Martinez Morales, Kaffeebauern-Vertreter der Genossenschaft UCIRI (Kaffee „Organico“), Mexiko, danach:
„Einfluss von Konzernen auf die Welthandelsorganisation“ mit Dr. Bernhard Mark-Ungericht, Institut für Int. Management der Universität Graz:
Dienstag, 16. Mai 2000, 19.30 Uhr, Afro-Asiatisches Institut, Leechgasse 22, Graz






Buchmesse: Keine Absagen – über 100 Verlage kommen!
„Es ist uns gelungen, die vorhandenen Bedenken weitgehend auszuräumen“, zeigt sich Andreas Peternell, Pressemann der Österreichischen Buchmesse, hoch erfreut. Absagen aus politischen Gründen gibt es demnach keine, es werden also auch heuer wieder über 100 Verlage aus Österreich, Deutschland und der Schweiz ihre wissenschaftlichen Programme in der Aula der Karl-Franzens-Universität präsentieren.
Doch die Politik steht heuer im Mittelpunkt der Buchmesse: Ist „das politische Buch“, gerade in einer Zeit des radikalen Wandels, noch das geeignete Medium, um Inhalte oder gar Ideologien zu transportieren? Ist es nur mehr zu einem weiteren Marketinginstrument verkommen? Entscheiden Bücher Wahlen? Diesen Fragen geht eine Diskussionsrunde mit Wolfgang Bachmayer, Imma Palme und Christa Zöchling nach.
Nationalratspräsident Heinz Fischer und der steirische Bischof Johann Weber diskutieren über ihre Wahrnehmungen zur Geschichte der Zweiten Republik, Landesrat Gerhard Hirschmann und NAbg. Peter Pilz versuchen Professionsnormen für Politiker zu hinterfragen.
Trotz der dicht besetzten Veranstaltungsleiste – Diskussionen und Präsentationen im Stundentakt – bleibt immer genug Zeit, auf der Suche nach neuen Titeln ins Internet einzusteigen oder zum persönlichen Gespräch mit Autoren und Verlegern. Und all jene, die sich zurücklehnen und in einem Buch schmökern wollen, haben im gemütlichen Buch-Café die Möglichkeit dazu.
Österreichische Buchmesse, 16. – 18. Mai, Karl-Franzens-Universität Graz.
Information: Tel & Fax: 0316/377 422,
www.buchmesse.at



Mittwoch, 17. Mai

 TOTAL: Mayröcker
Ist die Rede von Friederike Mayröcker, wird die Floskel „Grande Dame der österreichischen Literatur” nicht weit sein. Der Grande Dame der österreichischen Literatur also widmen die Minoriten einen Programm-Schwerpunkt: Sie eröffnet heute eine Ausstellung ihres zeichnerischen Werks und liest ihre Texte. Morgen dann: Die Uraufführung ihrer vom Minoriten-Ensemble szenisch aufbereiteten Texte: „Herz, an die Kandare genommen”. 19.00

 A CAPELLA: Jazz & Gospel
Ein Schüler-Ensemble vom BORG Hasnerplatz singt Sachen von Zawinul, Manhatten Transfer und den Edwin Hawkin Singers im WIST, 19.30
 


„Das Schreiben nimmt den Kopf ganz in Arrest“

Zu „Mayröcker-Festspielen“ lädt das Kulturzentrum bei den Minoriten im Mai: Friederike Mayröcker begegnet uns da nicht nur, wie gewohnt, als Autorin, sondern auch als Zeichnerin („Meine Zeichnungen und Bildgeschichten … sind wie ein Ausruhen, Atemholen“); und ihr Werk wird von jungen und arrivierten KünstlerInnen in andere Codes übersetzend gedeutet.
17.5., 19.00: Vernissage (Dauer der Ausstellung: bis 3. Juni)
17.5., 20.00: Lesung
18.5., 20., 25.-27., 30., 31.5., jeweils 19.30: Herz – An die Kandare genommen (Szenische Aufbereitung von Mayröcker-Texten durch das Minoriten-Ensemble)
6.6., 20.00: Uraufführung der musikalischen Umsetzung des Mayröcker-Romans „brütt oder die seufzenden Gärten“ durch Beat Furrer, Christian Klein, Anselm Schaufler, Alexander Wagendristel und Joanna Wozny. Es spielt das Ensemble szene instrumental unter der Leitung von Wolfgang Hattinger.
8.6., 20.00: „Unterbrechungen“. Lesung mit Margret Kreidl und Dieter Sperl.
Mit Ausnahme der Veranstaltung am 8.6. (Katholische Hochschulgemeinde, Leechgasse 24) finden alle Veranstaltungen im Kulturzentrum bei den Minoriten, Mariahilferplatz, 8020 Graz statt.



Donnerstag, 18. Mai

 DEBATTE: Polit-Qualitäts-Test
Peter Pilz und Gerhard Hirschmann reden über „Professionsnormen für PolitikerInnen” und fragen, wo denn die guten Leute für die Politik wären. Mit Harry Rowohlt geantwortet: Politiker sind nicht wirklich gut. Wären sie es, gingen sie in die Privatwirtschaft und kauften sich welche. Aula der Uni Graz, 18.00
 

Freitag, 19. Mai

 FEST: Mit Dichtern und Saiten
Es lesen: Monika Helfer („Mein Mörder”), Andrea Sailer („Am Ende des Tages”), Günter Eichberger („Gesicht aus Sand”), Peter Henisch („Schwarzer Peter”). Es spielen: Die salonfähigen Saitenspringer. Es moderiert: Heinz Hartwig. Es kostet der Eintritt: nichts. Minoriten, 19.00

 JAZZ: Benefiz
Im Studentenhaus Münzgrabenstraße 59 spielen die Murwater Ramblers. Für’s Publikum, für sich selber und damit die „Nicaraguanische Vereinigung zur Verteidigung der Rechte der Frau” auch zu etwas Geld kommt. 20.00

 MUSIK: Pete Morton
Man könnte seine Musik behelfsmäßig als Folk-Punk-Rock umschreiben oder mit der Unterstellung: „This is Charles Bronson with a guitar...” Jedenfalls ist Pete Morton in der Brücke. 20.00
 

Samstag, 20. Mai

 DIAGONAL: Olga Neuwirth
Im Vorjahr wurde bei den Wiener Festwochen ihre Oper „Bählamms Fest” bejubelt, heuer zeigt die 31jährige dem Festival die kalte Schulter – ihr Protest gegen die Regierungskoalition. Diagonal skizziert den erfolgreichen Weg der empfindsamen, klugen und durchsetzungsfähigen Deutschlandsbergerin. Ö1, 17.05

 ROCK: In der Tenne
Junge heimische Musiker von Byonic und Nar Malik spielen in der Schlosstenne Burgstall. 18.30
 


Wie weg – disappeared


Dass sich im Pavel-Haus des Artikel-VII-Kulturvereins in Laafeld/Potrna 30, tief unten im Radkersburger Winkel, junge KünstlerInnen aus Österreich und seinen Nachbarländern die Türklinke in die Hand geben, ist nichts Neues. Diesmal geht’s um ein verbreitetes österreichisches Syndrom: Den Verlust des Langzeitgedächtnisses (kennen Sie noch das Motto: Einem Pferd, das vergisst, muss nicht mehr vergeben werden?).
Kuratiert wird die Ausstellung von Margarethe Makovec und Anton Lederer (<rotor>), es nehmen teil: Kai Brandt (D), Roman Klug (Aut), Maria Ploskow (Bul), Anri Sala (Alb), project Radisic/Trkulja (Yu), Saso Vrabic (Slo)
Vernissage: Samstag, 20.5, 18.30;
geöffnet bis 1.7. täglich von 14.00 bis 18.30
außer Sonntag und Montag.
Info-Tel. (0316) 77 13 83

Serie: Roman Klug



Sonntag, 21. Mai

 TONSPUREN: Albert Camus
Eine Hommage an den Dichter, Dramatiker und Philosophen, der gegen Tbc und Nazis kämpfte, von Sartre wüst und fies attackiert wurde, mit 44 den Nobelpreis bekam und mit 47 bei einem Verkehrsunfall starb. Über das Denken dieses Mannes, der versichert hat, die einzige Gewissheit sei die Revolte, wird wieder verstärkt nachgedacht. Denn Sisyphos ist in uns allen. Ö1, 18.15
 


Was ist Natur?

Foto: Koinegg

„Wasserfall ist, wenn das Wasser fällt oder wo das Wasser fällt?“ Dem isländischen Künstler Olafur Eliasson geht es um die Frage unserer Vorstellung von der Natur und den technischen Hilfsmitteln, die wir zu ihrer Wahrnehmung und Vermessung benutzen. Mittels seiner „Geräte zur Wirklichkeitswahrnehmung“ stellt er die empirische Verbindung zwischen Wirklichkeit, Wahrnehmung und dargestellter Wirklichkeit her und formt mit Kulturtechniken natürliche Prozesse um. Die traditionelle Differenz zwischen Natur und Kultur, deren Grenzziehungen, werden in Frage gestellt …
Olafur Eliassons Arbeiten sind sinnliche, physikalische Erlebnisse, zum Riechen, Hören, Sehen, Spüren – zum Erleben: In der Neuen Galerie, unter dem Titel „Surroundings Surrounded“, noch bis 21. Mai 2000, Di-So 10-18 Uhr, Do 10-20 Uhr
Im Studio: Ronald Kodritschs von „Puch cobra gt“ überfahrene Katzen;
im Stiegenhaus: Josef Schwaiger „barcode“
UK



Montag, 22. Mai

 RADIOKOLLEG: Erziehung
Kinder, Eltern, Pädagogen und Familienberater kommen zu Wort: es geht um die richtige Erziehung zwischen kreativem Chaos und Grenzen setzender Ordnung. Weitere Themen, die bis Donnerstag behandelt werden: Miniaturmaschinen der Nanotechnologie und ein Kniefall vor Frauen in der Musik: She‘s a rock’n‘roll star! Ö1, 9.05
 

Dienstag, 23. Mai

 KABARETT: Zwei wie Dur & Moll
... werden wohl Muckenstrunz & Bamschabl sein. Theatercafé, 20.00
 


„Bislang hat Stronach Österreich nicht verlassen“

heißt ein Kapitel in Egon Leitners soeben erschienenem Band „Bourdieus eingreifende Wissenschaft“ – nicht der einzige Bezug, den der Grazer Autor zwischen dem kämpferischen französischen Soziologen und der Steiermark herstellt – und gleichzeitig ein Hinweis darauf, dass Globalisierung oftmals mehr Drohphrase als Realität ist. Leitner wagt bewaffnet mit Bourdieu einen Rundgang durch das gesamte Bestiarium des neoliberalen Zoos, konfrontiert auf politischen Symposien getroffene Aussagen mit dessen Analysen und vermittelt auf diese Weise so nebenbei ein anschauliches Bild sowohl von den Thesen des streitbaren Franzosen als auch von der platten Phraseologie der neoliberalen Ideologen. Die Empirie bestätigt den Klappentext: „Wie besagter Menschenwissenschafter seit Dezennien das Elend der Politik und der Intelligenz zeichnet, erweist sich just in den letzten Jahren, Monaten und Wochen als schlichtweg zutreffend.“   cs

Egon Leitner: Bourdieus eingreifende Wissenschaft. Handhab(ung)en. Wien: Turia + Kant 2000, ISBN 3-85132-261-4.



Mittwoch, 24. Mai

 THEATER: LKH
Das Theater am Bahnhof bringt eine neue „Serie in 9 Folgen” mit dem prägnanten und viel versprechenden Titel LKH heraus. Heute ist die Premiere des Pilotprojekts. 20.00
 

Donnerstag, 25. Mai

 SYSTEMANALYSE: Erde, wie geht´s?
Die Schadstoffemissionen steigen, was die UV-Strahlung und die Temperatur von Erde und Wasser beeinflusst. Hinzu kommt die Abholzung der Regen- sowie der sibirischen und kanadischen Wälder. Das „Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung” untersucht die unterschiedlichen Facetten der Erforschung notwendiger Auswege aus der Schlamastik. Dimensionen, Ö1, 19.00




Wald, Landschaft & Sehnsucht

Die Ausstellung
www. wild wald wunder stellt die vielschichtigen Zusammenhänge der Lebensgemeinschaft Wald auf verständliche Weise dar.

Gleich drei Ausstellungen sind derzeit parallel im Landschaftsmuseum des Schlosses Trautenfels zu sehen:
www. wild wald wunder (bis 31. Oktober) geht dem Zusammenleben von Pflanzen und Tieren im Wald auf den Grund und erklärt vor allem einem jüngeren Publikum die vielschichtigen Zusammenhänge dieses Biotops. Eine (ebenfalls bis 31. Oktober dauernde) Personale ist dem Maler Josef von Arbesser gewidmet, dessen Aquarelle sich mit der Landschaft rund um das Schloss und dem Schloss selbst beschäftigen.
Die Sonderausstellung sehn sucht glück – Meisterwerke der Malerei und Grafik des 19. Jahrhunderts aus der Sammlung der Neuen Galerie – ist weiterhin Bestandteil des Kulturangebotes im Schloss Trautenfels.
Die Ausstellungen sind täglich von 09.00 bis 17.00 geöffnet. Eintritt: öS 60,— (öS 40,— ermäßigt). Info-Tel.: 03682/22233



 FESTIVAL: Puppen, Puppen, Puppen!
Internationale Kinder- und Jugendtheater-Gruppen, die uns mit Puppen und Figuren verzaubern, besetzen heute Wies und verschiedene südsteirische Gemeinden, wo es bis 30. Mai spektakulös rundgeht. Information: Kulturinitiative Kürbis 03465/7038

 PILOTSTUDIE: ETHNOZENTRISMUS
Die Studie der Paul Lazarsfeld Gesellschaft befasst sich mit dem österreichischen Ethnozentrismus und der Xenophobie aus der Sicht von Migranten. Hans Zeilhofer präsentiert die Ergebnisse im Afro-Asiatischen-Institut, 20.00
 

Freitag, 26. Mai

 MUSIK: Blues Night
Raphael Wressnig und Special Stars im Red Rooster, 20.00

 MEETING: Afro Night
Afrikanische Musik, afrikanische Kulinarik und ein Treffen von afrikanischen und steirischen Menschen: ISOP in der Dreihackengasse 2, 21.00
 


Grazer Archäologie-Atlas

Eine aufwändige Kartografie zu allen bekannten archäologischen Fundstellen auf Grazer Stadtgebiet präsentierte Stadtrat Helmut Strobl Anfang März.
Der Kataster wendet sich nicht nur an WissenschafterInnen, sondern auch an alle Personen und Institutionen, die an der Morphose der Stadt in irgendeiner Form mitwirken: Bauherren, Behörden, Ämter aber auch die interessierte Öffentlichkeit.
Anhand dieser Dokumentation kann nun bei allen Bau- und Umbauprojekten, die etwa unter Zeitdruck begonnen und abgewickelt werden müssen, jeweils im Vorhinein abgeschätzt werden, an welchen Stellen besondere Vorsicht (z.B. bei Erdarbeiten) angebracht ist.
Info:
Amt für Stadtentwicklung und Stadterhaltung
Europaplatz 20, 8020 Graz, Tel. 872 42 00



Samstag, 27. Mai

 HÖRBILDER: Die zwei einzigen
Ein Doppelportrait der 38-jährigen siamesischen Zwillinge Reba und Lori, deren Gehirne sich eine Schädelkammer teilen. Reba ist Countrysängerin – zu Gunsten dieser Karriere hat Lori ihren Job als Krankenschwester an den Nagel gehängt. Ö1, 9.05

 DEBATTE: Literaturhaus
Graz soll nicht nur ein Kunsthaus kriegen, sondern auch ein Literaturhaus. Neun Leute sitzen auf dem Podium und (ver)suchen das Woher, Wozu und Wohin. Minoriten, 20.00

 LEHRLINGE: Jam.station 2000
Exklusiv für aktive und Ex-Lehrlinge : Der größte österreichiische DJ-Contest (Bestandteil des Kapfenberger Lehrlings-Kulturfestivals Anfang Juni) im Grazer Arcadium. Zuhören darf jeder kommen – auch wenn er nichts gelernt hat.
 


Schulwettbewerb „Ökostadt 2000 – Zukunftsbeständige Stadt“

Im Auftrag des Grazer Umweltamtes schreibt das IFZ (Interuniversitäres Forschungszentrum für Technik, Arbeit und Kultur) einen T-Shirt-Gestaltungswettbewerb aus. Teilnahmeberechtigt sind alle Grazer Schulen. Es sollen Entwürfe für ein Motiv (Bild, Zeichnung, Grafik, Logo etc.) zum Thema „ Ökokstadt 2000“, die nicht größer als eine A-3-Fläche sein dürfen, eingereicht werden.
Einsendeschluss: 27. Mai 2000,
Einsendeadresse:
IFZ, z.H. Mag. Jürgen Suschek-Berger
Schlögelgasse 2
8010 Graz
Tel. 0316/813909-31, Fax: 0316/810274,
E-mail: suschek@ifz.tu-graz.ac.at.
Die Preisverleihung findet am
1. Juli 2000 im Rahmen des Grazer Umweltfestes statt.
(Preis für die Siegerklasse: 10.000,— öS)



Sonntag, 28. Mai

 KUNST: Für den Alltag
Skulptur als Möbel – Möbel als Skulptur. Heute ist die allerletzte Chance, die Ausstellung der Objekte und Grafiken aus den Beständen der Neuen Galerie Graz im Kloster von Frohnleiten am Hauptplatz 1 zu besichtigen. 9.00-11.30, 14.00-17.00
 

Montag, 29. Mai

 RADIOKOLLEG: Psychiatrie, Energie und Tränen
Wie selbstbestimmt ist der Patient in der österreichischen Psychiatrie? (Eine verdammt mutige Frage) Wie baue ich ein so genanntes Passivhaus und spare Energie? (Das Energie-Institut Dornbirn weiß das) Wie wird „der Fremde” in der Oper vorgeführt? (Attila rast, Turandot weint, und uns zerreißt es das Herz) Ö1, 9.05
 


Zwei Steirer mit USA-Begeisterung: Ex-Landeshauptmann Josef Krainer eröffnete Ende März die Ausstellung mit Amerika-Impressionen des Fotografen Peter Philipp. Die Bilder sind anlässlich einer USA-Reise im Jahre 1999 entstanden.
USA – The way of life,
Café Kaiser Josef,
Schlögelgasse 1,
8010 Graz;
bis 24.6.2000
Die Krainer-Philipp-Connexion ist 30 Jahre alt: 1970 fertigte der junge Fotograf die Krainer-Konterfeis für den Nationalratswahlkampf an.



Dienstag, 30. Mai

 KUNST: One Single Moment
Bildagenturen, Illustrierte, Kunstgeschichte – alles Lieferanten von Bildern mit Funktion und Bedeutung. Von der Kunst-Assoziation Rotor eingeladene Künstler analysieren und ironisieren die Methoden im totalen Krieg um die Aufmerksamkeit. Belgiergasse 8, Information: 688306
 

Mittwoch, 31. Mai

 FRAGE: Was hält?
Österreich wandelt sich von einer Konsens- in eine Konfliktdemokratie. Rechtsruck, Sozialabbau, Globalisierung tun das Ihre. Im debattierfreudigen „Salzburger Nachtstudio” fragen Gesellschaftswissenschafter, was das heutige Österreich eigentlich – Heinz Conrads ist tot, Luis Trenker ist tot, Falco ist tot – noch zusammenhält. Ö1, 21.00
 


V:NM Festival 2000 – 31. Mai - 2. Juni

Mi. 31. Mai 2000
17:00 - Werkstadt Graz, Sporgasse 16, Eröffnung „Dissociated Voices“ (Klanginstallation) Bernhard Gal
20:00 - IEM / KUG, Jakoministraße 3-5, Armin Pokorn & Günter Meinhart
21:00 - ESC / labor, Jakoministraße 16, Christian Tschinkel - Solo; Seppo Gründler & Wolfgang Musil; Michael Moser & Wolfgang Musil
22:30 - Stockwerk, Jakominiplatz 18, Peter Herbert & David Tronzo; Andy Manndorff & Paul Skrepek; Katharina Klement & Peter Herbert & Josef Klammer; Hannes Löschel & Peter Herbert & Paul Skrepek
Experimente und Kommunikation stehen im Vordergrund des V:NM Festivals 2000:
David Tronzo und Peter Herbert

Do. 1. Juni 2000
19:30 - IEM / KUG, Jakoministraße 3-5, Hannes Löschel - Solo, Studierende der KUG Graz Gesang, (Sigrid Horvath, Helena Mauric, Matjaz Stopinsek, Miljenko Turk); Katharina Klement & Heimo Puschnigg
21:00 - ESC / labor, Jakoministraße 16, Werner Dafeldecker & Boris Hegenbart, Elisabeth Schimana & Seppo Gründler
22:30 - Stockwerk, Jakominiplatz 18, Karl Wilhelm Krbavac & Josef Klammer; Paul Skrepek & Vinzenc Wizlsperger & Martin Zrost

Fr. 2. Juni 2000
19:30 - IEM / KUG, Jakoministraße 3-5, Oskar Aichinger & Burkhard Stangl; Christoph Kurzmann & Burkhard Stangl
21:00 - ESC / labor, Jakoministraße 16, Klaus Lang: mit Lilian von Haußen, Barbara Sackl und Karin Silldorff Rupert Huber - Solo; Ines Kargel (Klangprojektion)
22:30 - Stockwerk, Jakominiplatz 18, Martin Siewert & Helge Hinteregger; Helge Hinteregger & Andy Manndorff ; Christoph Kurzmann & Boris Hauf; efzeg: Dieb 13 & Boris Hauf & Martin Siewert & Burkhard Stangl

Eintritt:
3-Tagespass 300.- / 250.-;
2-Tagespass 250.- / 200.-;
Tageskarte 150.- / 120.-



Donnerstag, 1. Juni

 LESETIPP: Russische Avantgarde
„Da schreibt dieser unbekannte Dichter, ohne zu überlegen, zwei Zeilen nieder, schon kommt was Gescheites dabei heraus, Himmelkreuz, so was von gescheit.” Solche Sachen stehen im „Bocksgesang”, einem 1928 erschienenen Roman des vergessenen, nach der Perestrojka wieder entdeckten und nun ins Deutsche übersetzten Konstantin K. Vaginov (1899-1934), dem man die Seelenverwandtschaft sowohl mit Michail Bulgakov als auch mit Daniil Charms (die ihrerseits lauthals zu preisen sind) ansieht. Eine kluge, souveräne und witzige Entdeckung beim Verlag Johannes Lang.
 

Freitag, 2. Juni

 FESTIVAL: Lehrlinge
Auf dem Böhler-Gelände spielt es zwei Tage lang Granada: Beim 3. Österreichischen Lehrlingskulturfestival. Aus dem ganzen Land treffen sich Lehrlinge, um uns kraftvoll und stolz zu zeigen, was sie als Künstler aller Sparten drauf haben. In ihrer allerersten Aussendung kündigen die Veranstalter übrigens „Politprominenz” à la „Bundeskanzler Klima” an – ach, lägen den Roten die Lehrlinge so am Herzen wie das Golfen, dann hätten wir heute wohl eine andere Regierung. Böhler, Kapfenberg
 


MuSiS: slowenisch-steirische Museumspartnerschaft

Der Verein MuSiS bietet für die Frühjahrs/Sommer-Saison 2000 eine Bonus-Card an, mit der Besucher die an der Aktion teilnehmenden Museen in Slowenien und in der Steiermark mit bis zu 20% Preisreduktion „konsumieren” können.
Info:
MuSiS, 8020 Graz, Strauchergasse 16. Tel./Fax: (0 316) 73 86 05;
e-mail: musis@utanet.at,
Web: http://homepage.sime.com/musis



Samstag, 3. Juni

 LISA D: Archi-Mode
Die ebenso stadtbekannte wie weltberühmte Modemacherin Lisa D. leitet einen Workshop zum Thema Architektur und Mode, dessen Ergebnisse präsentiert werden. Nähere Informationen: Haus der Architektur Tel: 32 35 00
 

Sonntag, 4. Juni

 AUSFLUG: Zu Fritz Silberbauer
Im Steirischen Feuerwehrmuseum zu Groß-St.Florian, das immer auch für gute Ausstellungen gut ist, ist ein Überblick über das Schaffen von Fritz Silberbauer zu sehen: Ein Alter auf dem Weg in die Moderne. 11.00-17.00
 


Grazer Gauguin-Sommer gesichert
Der „Grüne Christus” – eines jener Bilder, um die bis zuletzt gerungen wurde

Die mehr als 100 Exponate umfassende Großausstellung des Landesmuseums Joanneum vom 9. Juni bis 1. Oktober ist nun gesichert – trotz der schwierigen außenpolitischen Situation. „Wir konnten alle Irritationen überwinden”, stellt LH-Vize und Kulturreferent DDr. Peter Schachner sichtlich erleichtert fest: „Alle Meisterwerke, die wir in Graz zeigen wollten, wurden uns letztendlich zugesagt.”

Das von einem Team international renommierter Gauguin-Spezialisten erstellte Ausstellungs-Konzept hat die MuseumsdirektorInnen – von der National Gallery of Art über das Puschkin-Museum bis hin zum Musée des Beaux Arts – weltweit überzeugt. Das Besondere an der Schau: Sie konzentriert sich auf die bretonische Periode des Künstlers, der bis jetzt kaum Ausstellungen gewidmet wurden – ohne allerdings seine farbensprühenden Südsee-Bilder beiseite zu lassen: Auch von den auf Tahiti und den Marquesas entstandenen Werken werden einige im Landesmuseum Joanneum zu sehen sein.
Kulturreferent Dr. Peter Schachner will mit Gauguin an die Erfolge der Schiele- und der Impressionisten-Ausstellung anschließen.

Die Ausstellung wird – dem bewegten Lebenslauf des Künstlers entsprechend – als „Reise” gestaltet, auf welcher der Besucher die Stationen der Biographie Gauguins nachvollziehen kann, erläutert der Gestalter der Schau, Klaus Kretschmer, der von den Salzburger Festspielen „ausgeliehen” wurde: Den Ausgangspunkt bilden die Werke, die im bretonischen Pont-Aven und Le Poldu entstanden sind, wo Gauguin den „synthetischen Symbolismus” entwickelte: Kunstwerke müssen ideeistisch (Ausdruck einer Idee), symbolisch, synthetisch (gemeint ist: gegenständlich), subjektiv und dekorativ sein, proklamierte der Maler damals. Die nächste Station zeigt sechs Selbstportraits, die dritte die Flucht vor der Zivilisation in die Südsee. Keramische Arbeiten sowie „Vergleichswerke” zeitgleich entstandener französischer Kunst runden die Schau ab.



Montag, 5. Juni

 IM BRENNPUNKT: Megafusionen
Auch die Medien-Industrie fusioniert auf Teufel komm raus – und er tut es. Über die Auswirkungen solcher Zusammenschlüsse und neuer Formen der Vernetzung meditiert Univ. Prof. Dr. Manfred Knoche bei den Minoriten, 19.30. Und nur, weil da zufällig der Brockhaus aus dem Jahre 1898 herumliegt: Hätten Sie gedacht, dass es damals z.B. in Holland 400 Zeitungen gegeben hat, davon 64 Tageszeitungen? Ja? Ich nicht.

 LEBENSVERANSTALTUNG: Mayröcker
Um Erfindungen und Findungen der Sprache Friederike Maröckers geht es in der Katholischen Hochschulgemeinde in der Leechgasse 24, 9.00-17.00
 


Dynamo Graz:
herbst-Intendant Peter Oswald präsentiert sein Programm

Dynamik [gr.-lat.] die; 1. Schwung, Triebkraft, Bewegtheit in positiv empfundener Weise
Schlägt man, inspiriert von der aktuellen Plakat-Serie des steirischen herbst, im nächstbesten Lexikon nach, findet man kaum einen Begriff, der besser zum neuen Intendanten passt. Denn Dynamik ist Peter Oswald wahrlich nicht abzusprechen. Nur wenige Wochen nach seinem offiziellen Amtsantritt lud er bereits zur Präsentation von „Leitprojekten und Perspektiven“ ins Eiserne Haus, um in einer mitreißenden Tour d’horizon die wichtigsten Vorhaben seiner Intendanz vorzustellen. In den kommenden fünf Jahren sollen etwa wissenschaftliche Themen oder Architektur verstärkt ins Blickfeld gerückt werden, ein szenischer Schwerpunkt ist für 2003 geplant.
Peter Oswald:
Bewegtheit in positiv empfundener Weise
Darauf darf man besonders gespannt sein, denn schon heuer sollen acht szenische Produktionen stattfinden: La Fura dels Baus stehen gleich doppelt am Programm. Neben der „Musik.Theater.Performance“ white foam (zusammen mit Wolfgang Mitterer) sind die Katalanen auch mit ihrer aktuellen Produktion OBS/ESSION zu Gast in Graz. Sarah Kanes Spätwerk Gier (zur Zeit in einer Inszenierung von Thomas Ostermeier an der Berliner Schaubühne zu sehen) erlebt am 21. Oktober seine österreichische Erstaufführung. Der Kanadier Robert Lepage thematisiert in The Far Side of the Moon den „politischen und technologischen Mythos der Mondlandung“, Olga Neuwirth (Musik) und Michael Kreihsl (Film) gestalten unter dem Titel The Long Rain ein Projekt für „drei Videowalls, SängerInnen und das Klangforum Wien“. Politische Brisanz ist von Dejan Dukovskis Das Pulverfass (zur Situation in Ex-Jugoslawien) und einem noch namenlosen „absurden Kammerspiel zur Lage der Nation“ (Uraufführung am 26. Oktober) von Marlene Streeruwitz zu erwarten. Besondere Aufmerksamkeit verdient aber zweifellos das Bühnendebüt des Tiroler Autors und Schauspielers Klaus Händl, der sich nach dem großartigen Erzählband [Legenden] und der darauffolgenden Schaffenspause als Autor mit seinem ersten abendfüllenden Stück Ich ersehne die Alpen; So entstehen die Seen zurückmeldet.
Doch auch wenn die Ankündigungen allesamt – wie zu diesem Zeitpunkt nicht anders zu erwarten – sehr vage blieben, einzig die Rudi-Gernreich-Schau Fashion will go out of fashion (gestaltet von Coop Himmelb(l)au) wurde detailliert vorgestellt und verlor sogleich an Strahlkraft: Oswald selbst brillierte als überzeugter und überzeugender Kommunikator und ließ nicht den geringsten Zweifel daran, dass der steirische herbst als „Zeiterkundungsfestival“ mit all seinen historischen und aktuellen Konnotationen bei ihm in den richtigen Händen liegt. Die nächsten Jahre lassen also auf spannende Auseinandersetzungen mit zeitgenössischen Positionen hoffen.
Arp



Dienstag, 6. Juni

 KINDHEIT: Noch zu retten?
Damit wir bessere Eltern, Onkel, Tanten, Nachbarn und überhaupt klassere Leute werden und viel mehr G‘spür dafür bekommen, wie man miteinander umgehen möge, sollten wir Gerhild Stuklec-Penaso zuhören, die bei freiem Eintritt über psychische und physische Misshandlung und Vernachlässigung von Kindern spricht. Merangasse 70, 19.00

 MAYRÖCKER: Tonal
Fünf Komponisten bekamen der Auftrag, Texte von Friederike Mayröcker zur Grundlage neuer Tonstücke zu machen. Die Ergebnisse liegen vor, das ensemble instrumental bringt die Uraufführungen von Werken der Polin Joanna Wozny, des Deutschen Christian Klein sowie der Österreicher Beat Furrer, Alexander Wagendristel und Anselm Schaufler. Minoriten, 20.00
 


Unter freiem Himmel …

… Landschaften zu malen galt dereinst nicht als Selbstverständlichkeit. Erst gegen 1830 begannen französische Künstler das Atelier zu verlassen und sich ihrem Objekt „en plein air“ zu widmen. Berühmt wurden die Werke der Schule von Barbizon, benannt nach einem kleinen Dorf im Wald von Fontainebleau unweit Paris, die so berühmte Namen wie Gustave Courbet, Jean-Francois Millet oder Theodore Rousseau in ihren Reihen zählte. Ihre Bilder waren von hohem Einfluss auf die Arbeit der österreichischen „Stimmungsrealisten“. 42 Werke der Schule von Barbizon (aus dem Besitz der Familienstiftung des aus Graz gebürtigen Basler Arztes Dr. Rudolf Polheim) und mehr als 200 Bilder österreichischer (darunter vieler steirischer) Maler, die in ihrer Traditionslinie stehen, zeigt die Neue Galerie in ihrer Sommerausstellung von 9. Juni bis 3. September.
Neue Galerie, Sackstraße 16, Öffnungszeiten: Mo-So 10.00 bis 19.00, Do 10.00 bis 21.00, Tel.: (0316)82 91 55
Alfred Zoff:
Vorfrühling in Stainz (1917)






Gewinnen mit dem KORSO-InfoServer
Bei den KORSO-Interent-Gewinnspielen im KORSO-Kulturquiz können Sie auch in diesem Monat wieder gewinnen: je 3- bzw. 5x das Buch „Politik für Profiteure“ von Erwin Weissel, erschienen im Promedia Verlag und das Buch „Mit der Gewißheit, dass ihr den Kampf weiterführen werdet“ von Heimo Halbrainer, fünfmal die CD „ultrascope from home“ und ein Exemplar der CD „Guarapero“ von DUX-Records, fünf Exemplare des Ausstellungskataloges der Erich-Lessing-Ausstellung sowie fünf mal zwei Eintrittskarten fürs KIZ-Kino im Augarten.









ADRESSEN

Culturzentrum Wolkenstein, Stainach, Bahnhofstraße 110,
  03682-23250
Filmzentrum Rechbauer, Rechbauerstr. 6, 83 05 08
Galerie Eugen Lendl, Gleisdorfergasse 4/II, 82 55 14
Grazer Congress, Schmiedgasse 2, 8049 
Haus der Architektur, Engelgasse 3-5, 32 35 00
Internationale Theatertage Voitsberg: Informationen 877-2796
Jugendmusikfest Deutschlandsberg, Rathaus, Hauptplatz 35,
  03462 2011-273
Köppl-Haus Krakaudorf, 03535-8202
Kulturinitiative Kürbis Wies, Unterer Markt 24, 03465-3535
Kulturzentrum bei den Minoriten, Mariahilferplatz 3, 71 31 70
Kunsthaus muerz, Mürzzuschlag, Wienerstraße 35, 03852 56200
Opernhaus, Kaiser Josef Platz 10, 8000
Palais Meran, Leonhardstraße 15, 389-1027
Schubertkino, Mehlplatz 2, 8290 81
Stadtamt Fürstenfeld, Augustinerplatz 1, 03382-52401
Stadtmuseum Graz, Sackstraße 18, 82 25 80
steirischer herbst, Sackstraße 17, 81 60 70
Technische Universität, Rechbauerstraße 12
Theater am Bahnhof, Lendplatz 35, 76 36 20
Theater im Keller, Münzgrabenstraße 35, 84 61 90
Theater Mobile, Glacisstr. 61A, 81 14 87
Urania, Burggasse 4/1, 82 56 88-0
WIST, Wienerstraße 58 a, 71 37 82



MAI AUSGABE KUNST / KULTUR / 2003