Kulturkalender vom 10. April bis 7. Mai
zusammengestellt von
Mathias Grilj
Montag, 10. April
REDEN: Über Schweigen
Drei Intelligenzler, nämlich Konrad Paul Liessmann, Michael Fleischhacker und Sonja
Puntscher-Riekmann, reden über das beredte Schweigen der Intelligenz vor der erdrückend
real existierenden Politik.
Minoriten, 18.30
RADIO: Speed
Heute werden Musikstücke schneller gespielt als vor einigen Jahren, auch das
„backgrounden“ von Fernsehbeiträgen und Filmen gibt immer schnellere Rhythmen vor.
Das Kolleg fragt in aller Ruhe, wie diese neue Ungeduld sich auf unser vegetatives Leben auswirkt.
Ö1, 9.05
Erich Lessing: Foto – Reportage - Geschichte
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Der erste Schönheitswettbewerb in Polen 1956
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Ihre 50. Ausstellung feiert die Steirische Gesellschaft für Kulturpolitik im
Orpheum mit Erich Lessings Foto – Reportage – Geschichten. Der 1923 geborene
Fotoreporter Lessing zeigt Alltagsszenen und Sternstunden der Geschichte,
Staatsmänner und kleine Leute der ersten beiden Nachkriegsjahrzehnte.
Manche der hier gezeigten Aufnahmen haben Weltgeschichte geschrieben – so etwa
die Reportagen vom Ungarnaufstand 1956. Lessing, der 1939 aus Wien nach
Palästina emigriert war, kehrte 1947 wieder nach Österreich zurück, von wo
aus er als Fotoreporter u.a. für die amerikanische Associated Press und für
die großen Illustrierten Europas zu arbeiten begann.
Die Ausstellung ist täglich bis 1. Mai 2000 von 15 bis 19 Uhr im Grazer Orpheum
zu sehen. Am Montag, 10. April 2000, führt Erich Lessing um 19.00 Uhr durch die Ausstellung.
Fünf Exemplare des Ausstellungskataloges gibt es in der KORSO-GameBox
am KORSO-InfoServer zu gewinnen.
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hgh
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Dienstag, 11. April
FRAUEN: Auf Zack
Die Lebenslaufforscherin Elsa Königshofer fragt, ob Frauen Künstlerinnen des Alterns
seien, was man – zumal Frauen alles besser können bis auf Schweigen, Biertrinken und
Selbstmitleid – einfach bestätigen muss.
RESOWI, Hörsaal 15.04, 19.00
„Verschiedene Lebensrealitäten“ …
… sind Gegenstand des Jahresprogrammes des Frauenreferates der Stadt Graz. Denn, so
Frauenstadträtin Tatjana Kaltenbeck-Michl, „nach wie vor sind die Lebensumstände
von Männern und Frauen grundverschieden.“
Ein Schwerpunkt des Programmes wird die Förderung von weiblicher Kreativität sein,
erläuterte Frauenreferats-Leiterin Ursula Zelzer. Im Literatinnencafé werden Frauen die
Möglichkeit haben ihre eigenen Texte vorzutragen; am Dienstag, dem 11. April findet um 19.30
eine Lesung mit Barbara Frischmuth im Operncafé statt (Anmeldung: 872-3185). Zusätzlich
werden Workshops zu verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen – Trommeln, Malen, Tanzen
usw. – angeboten.
Eine Tagung „Stadtteilentwicklung aus weiblicher Sicht“ soll zeigen, dass Politik und Planung
nicht zu trennen sind. Weitere Schwerpunkte des Programmes beschäftigen sich mit Mädchenarbeit,
Migrantinnen und Studentinnen, denn, so Mag. Manuela Doppelreiter vom Frauenreferat, auch an
den Universitäten sind Frauen sexuellen Belästigungen ausgesetzt.
Das Programm ist erhältlich unter: Tel. 872-3185,
e-mail: frauenreferat@stadt.graz.at
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Ulkra
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Mittwoch, 12. April
KLEINKUNST: Vogel
Preise für Kabarettisten gibt’s landauf-landab schon so viele, dass man bald Gefahr läuft,
einen umgehängt zu bekommen, nur wenn man sich zufällig öffentlich kratzt. Aber! Der erste und
größte und edelste und erstrebenswerteste ist der Grazer Kleinkunstvogel. Heute startet der
fünftägige Wettbewerb um die ruhmreiche Trophäe im Theatercafe, jeweils
20.00
Flieg, Kleinkunstvogel, flieg!
Schon zum 14. Mal wird der „Kleinkunstvogel”, der Jury-Preis des Grazer Kleinkunstwettbewerbes
vergeben: Nach Vorausscheidungen vom 12. bis zum 14. April stellen sich die jeweiligen
Tagessieger dem Hohen Tribunal. Und das Publikum hat die Ehre, mit einfacher Mehrheit
den/die TrägerInNen des „Steirerkrone-Kleinkunstpanthers” zu küren. Am 16. April, dem
Tag nach dem Finale, gibt’s außerdem ein stressfreies „Schaulaufen”. Und KORSO-LeserInnen
sind mit ein bisserl Glück – zumindest bei der Vorausscheidung – gratis dabei: Beim
KORSO-Kulturquiz werden 5x2 Karten für die ersten drei Wettbewerbstage verlost.
Wer nicht gewinnt, muss dennoch nicht traurig sein: Karten können auch unter 82 53 65 reserviert
werden und sind im Zentralkartenbüro erhältlich (an der Abendkassa im Theatercafé nur nach
Maßgabe der freien Plätze).
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Donnerstag, 13. April
MUSIK-DIALOG: Uferlos
Die Beschäftigung mit Klängen führte den Komponisten Francisco Guerrero (1951-1997) auch
zu Mathematik, Architektur, Physik und Informatik. Seine uferlosen und präzisen Musikstücke
werden beim spanisch-österreichischen Dialog vom Ensemble Artresonanz den Werken unserer
zeitgenössischen Komponisten gegenübergestellt.
Minoriten, 20.00
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Boys don’t cry … |
… ist das Ergebnis einer fünfjährigen Recherchereise der Regisseurin
Kimberley Pierce, die sich auf die Spuren eines Verbrechens heftete: 1993
wurde in einem Farmhaus in Falls City in Nebraska der 21-jährige Brandon Teena
erschossen aufgefunden. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, dass dieser
Liebling der Frauen kein Mann, sondern eine Frau war – Teena Brandon. Eine
junge Frau, die sein wollte wie ein junger Mann – und ihre Liebe zu Frauen
leben wollte. In seinem außergewöhnlichen, kurzen Leben war Brandon Teena
zugleich ein unwiderstehlicher Liebhaber und ein in die Enge getriebener
Außenseiter, ein deklassierter Niemand und ein extravaganter Träumer, ein
waghalsiger Dieb und schließlich das Opfer eines Verbrechens …
Noch bis 27. April im Kino im Augarten, Karten: Tel. 0316/821186.
Bis 13.4. gibt’s im Kino im Augarten auch noch den Diagonale-Eröffnungsfilm
„The Punishment” zu sehen.
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Freitag, 14. April
THEATER: Glück
Franz Xaver Kroetzens „Die Reise ins Glück“ – Rede gegen die Wände der Stammheimer
Zelle – bringt auch heute das
Theater im Keller, 20.00
OsterKlang Wien 2000: 14. bis 24. April
Von Nikolaus Harnoncourt (dirigiert Franz Schmidts Oratorium „Das Buch mit sieben Siegeln”)
bis Bobby McFerrin (Leonard Bernsteins Overture zu „Candide”) reicht die musikalische Palette
des heurigen Festivals „OsterKlang”. Am Programm stehen auch zwei Aufführungen von Richard Wagners
„Parsifal” am 20. und 22. April (Dirigent: Donald Runnicles) in der Wiener Staatsoper.
Karten und Info: 01 / 427 17,
Fax: 01 / 4000 99 84 10,
E-Mail: tickets@osterklang.at;
Web: www.osterklang.at
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Samstag, 15. April
FRAUEN: Flanieren mit Bildung
„Wissen ist Macht“, sagt Francis Bacon, wogegen Gorki meint: „Viel Wissen bringt viel Leid“
und Graffiti-Sprüher kopflos postulieren „Nicht-Wissen macht auch nichts.“ Marie von Ebner-Eschenbach
findet: „Alles Wissen geht aus einem Zweifel hervor und endigt in einem Glauben.“ Beim
FrauenStadtSpaziergang jedenfalls geht es um frauenrelevante Bildungseinrichtungen im Bezirk Leonhard.
Treff: 7er-Endstation, 14.00
Sonntag, 16. April
RADIO: Tod in Palermo
Er bestach das Hotelpersonal, damit es ihn bitteschön umbringe. Dann hat er sich im
„Grand Hotel“ im Juli 1933 doch selber umgebracht: Raymond Roussel. Die Tonspuren verfolgen
Leben und Wirkung Roussels, dessen kompromisslose Radikalität von den Surrealisten gefeiert wurde.
Ö1, 18.15
Was ist Natur? |
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Foto: Koinegg
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„Wasserfall ist, wenn das Wasser fällt oder wo das Wasser fällt?“ Dem isländischen
Künstler Olafur Eliasson geht es um die Frage unserer Vorstellung von der Natur und den
technischen Hilfsmitteln, die wir zu ihrer Wahrnehmung und Vermessung benutzen. Mittels
seiner „Geräte zur Wirklichkeitswahrnehmung“ stellt er die empirische Verbindung zwischen
Wirklichkeit, Wahrnehmung und dargestellter Wirklichkeit her und formt mit Kulturtechniken
natürliche Prozesse um. Die traditionelle Differenz zwischen Natur und Kultur, deren
Grenzziehungen, werden in Frage gestellt …
Olafur Eliassons Arbeiten sind sinnliche, physikalische Erlebnisse, zum Riechen, Hören,
Sehen, Spüren – zum Erleben: In der Neuen Galerie, unter dem Titel „Surroundings Surrounded“,
noch bis 21. Mai 2000, Di-So 10-18 Uhr, Do 10-20 Uhr
Im Studio: Ronald Kodritschs von „Puch cobra gt“ überfahrene Katzen;
im Stiegenhaus: Josef Schwaiger „barcode“
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UK
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Montag, 17. April
RADIO: Paul Celan
Heuer wäre der Todesfuge-Dichter und Char-Übersetzer 80. Mit seinem Leben und Werk
befasst sich das Radiokolleg und bringt zudem Berichte – was für Symbolik von Höhenrausch
und Schlaf! – über Alpinismus und Wiegenlied. Als Celan einst seine Lyrik auf seine gesungene,
pathetisch-slawische Weise den Herrschaften von der Gruppe 47 vortrug, pinkelten die sich vor
Lachen fast an. War für den Czernowitzer Juden nur eine Kränkung mehr und ein weiterer Tritt auf
dem Weg in den Selbstmord 1970. Ö1, 9.05
Ö1, 9.05
Dienstag, 18. April
AUSSTELLUNG: Pflanzzeit
Es begann als Öko-Aktivismus, aber letztlich wurde doch die gesamte DDR als reichlich
schädlicher Pflanz ihrer Bewohner entsorgt. Die Ausstellung zeigt Impulse und Wirkungen
der kirchlichen Umweltbewegung in Ostdeutschland. Martin-Luther-Haus. Anmeldungen
Tel. 83 72 54
LITERATUR: Findung
Über Jäger, Lehrer und andere Wesen schreibt Walter Thorwartl in der Erwartung, dass
wir dieselben in uns finden. Gelegenheit dazu gibt er bei der Lesung im Weberhaus Weiz,
wo der Autor auch Malereien ausstellt.
20.00
DEMOKRATIE: Lernsache
An Österreichs Schulen wird seit ein paar Jahren ernsthaft ein vernünftiges Miteinander von
Lernenden und Lehrenden angestrebt – mit Tagungen, Projekten, Gesprächsrunden. Eine Studie versucht
die alte Frage: Wie gut gehen denn Theorie und Praxis zusammen?
Ö1, 19.00
Ornithologische und etymologische Überlegungen im Umfeld des Eisvogels
Zu-Lasten-der-Briefträger-Autor Alois Brandstetter räsoniert, inzwischen 62-jährig, über
die neue Rechtschreibung, Landeshauptmann Pühringer und seine Genueser Vorlesungen über
österreichisches Deutsch. Das Wiederauftauchen des Eisvogels (in Oberösterreich „Eisenkeil“ genannt)
in Brandstetters Heimatgemeinde Pichl / OÖ nach Jahrzehnten der Abwesenheit veranlasste den
Autor, den kulturgeschichtlichen Umgang mit diesem Tier vom Altertum bis in die Gegenwart zu untersuchen.
Alois Brandstetter: Die Zärtlichkeit des Eisenkeils, Roman, 156 Seiten, Residenz Verlag 2000.
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Mittwoch, 19. April
THEATER: Im Café
Im menschenfreundlichen Café Stockwerk gibt es auch Musik und Theater. Zum Beispiel
„Der Menschenfreund“ von Christopher Hampton.
20.00
Zwei Steirer mit USA-Begeisterung: Ex-Landeshauptmann Josef Krainer eröffnete Ende
März die Ausstellung mit Amerika-Impressionen des Fotografen Peter Philipp. Die Bilder
sind anlässlich einer USA-Reise im Jahre 1999 entstanden.
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USA – The way of life,
Café Kaiser Josef,
Schlögelgasse 1,
8010 Graz;
bis 24.6.2000
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Die Krainer-Philipp-Connexion ist 30 Jahre alt: 1970 fertigte der junge Fotograf die
Krainer-Konterfeis für den Nationalratswahlkampf an.
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Donnerstag, 20. April
SCHWANENSEE: Wird ausgelassen
Zum letzten Mal in dieser Spielzeit bringt das Opernhaus Tschaikowskys ewigen
Ballett-Renner um hell und dunkel gefärbte und verblüffend graziöse Bühnentiere. Für
alle, die so etwas mögen.
19.30
MUSIK: Fidel, bitte!
Nico de los Jaritz, ein (wie der Name suggeriert:) Grazer Latin-Percussionist, der auf
Kuba oft um musikalisches Asyl ansucht, produzierte mit hombres die neue CD unter einem Titel,
den jeder Grazer Percussionist, aber außer Fidel Castro kaum ein Kubaner versteht: „Viva Cuba!“
Sie klingt gut nach felicidad und amor und salud und kann/soll/darf/wird bestellt werden bei
SOS-Music, Pflanzengasse 3, 8020 Graz.
Freitag, 21. April
RECHERCHE: Krieg etc.
Der Kulturjournalist Thomas Trenkler brachte nach „Der Fall Rothschild. Chronik einer
Enteignung“ beim Czernin-Verlag sein zweites Buch heraus: „Wiedersehen im Niemandsland – die
Geschichte dreier Brüder 1940-1949.“ Der Krieg und die Folgen am Beispiel von sudetendeutschen
Schicksalen. Die Arbeit wird vorgestellt in
Ö1, 11.40
Grazer Gauguin-Sommer gesichert
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Der „Grüne Christus” – eines jener Bilder, um die bis zuletzt gerungen wurde
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Die mehr als 100 Exponate umfassende Großausstellung des Landesmuseums Joanneum
vom 9. Juni bis 1. Oktober ist nun gesichert – trotz der schwierigen außenpolitischen
Situation. „Wir konnten alle Irritationen überwinden”, stellt LH-Vize und
Kulturreferent DDr. Peter Schachner sichtlich erleichtert fest: „Alle Meisterwerke,
die wir in Graz zeigen wollten, wurden uns letztendlich zugesagt.”
Das von einem Team international renommierter Gauguin-Spezialisten erstellte
Ausstellungs-Konzept hat die MuseumsdirektorInnen – von der National Gallery of Art
über das Puschkin-Museum bis hin zum Musée des Beaux Arts – weltweit überzeugt.
Das Besondere an der Schau: Sie konzentriert sich auf die bretonische Periode des
Künstlers, der bis jetzt kaum Ausstellungen gewidmet wurden – ohne allerdings seine
farbensprühenden Südsee-Bilder beiseite zu lassen: Auch von den auf Tahiti und den
Marquesas entstandenen Werken werden einige im Landesmuseum Joanneum zu sehen sein.
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Kulturreferent Dr. Peter Schachner will mit Gauguin an die Erfolge der
Schiele- und der Impressionisten-Ausstellung anschließen.
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Die Ausstellung wird – dem bewegten Lebenslauf des Künstlers entsprechend – als
„Reise” gestaltet, auf welcher der Besucher die Stationen der Biographie Gauguins
nachvollziehen kann, erläutert der Gestalter der Schau, Klaus Kretschmer, der von den
Salzburger Festspielen „ausgeliehen” wurde: Den Ausgangspunkt bilden die Werke, die
im bretonischen Pont-Aven und Le Poldu entstanden sind, wo Gauguin den „synthetischen
Symbolismus” entwickelte: Kunstwerke müssen ideeistisch (Ausdruck einer Idee),
symbolisch, synthetisch (gemeint ist: gegenständlich), subjektiv und dekorativ sein,
proklamierte der Maler damals. Die nächste Station zeigt sechs Selbstportraits, die
dritte die Flucht vor der Zivilisation in die Südsee. Keramische Arbeiten sowie
„Vergleichswerke” zeitgleich entstandener französischer Kunst runden die Schau ab.
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Samstag, 22. April
HÖRBILDER: Endloses Leid
Als wäre nicht genug gewesen, was man damals dem Jesus, Rabbi aus Nazareth, angetan
hat, muss die ganze degoutante Geschichte ausgerechnet von Michael Unvermeidlich Köhlmeier
„nacherzählt“ werden. War diesem Vorarlberger denn Herkules zu klein, den er auch schon so
ganz auf locker vom Hocker nacherzählt hat?
Ö1, 9.05
Gewinnen mit dem KORSO-InfoServer
Bei den KORSO-Interent-Gewinnspielen in der KORSO-GameBox
können Sie auch in diesem Monat wieder gewinnen: fünf Kataloge der Erich-Lessing-Ausstellung der
Steirischen Gesellschaft für Kulturpolitik, zehn Eintrittskarten fürs KIZ-Kino im Augarten, zwei CDs
von DUX-Records, zehn Eintrittskarten für „Heras Haar” vom Projekttheater Graz (10.5. bis 18.5.) und
zehn Eintrittskarten für den 14. Grazer Kleinkunstwettbewerb (12.-16.4.)
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Sonntag, 23. April
FRÜHLING: Piano I
Der junge Wiener Till Fellner, dessen Namen wir mit Respekt tippen, spielt im Rahmen
des „6. Deutschlandsberger Klavierfrühlings“ aus Bachs Wohltemperiertem Klavier sowie
Beethoven-Sonaten.
Musikschule Deutschlandsberg, 19.30
THEATER: Bestialisch
Felix Mitterers „Das Fest der Krokodile“, von Peter Faßhuber inszeniert, bringt die
Theo-Bühne Oberzeiring. 20.00.
Montag, 24. April
RADIO: Osterklang
Nikolaus Harnoncourt am Pult der Wiener Philharmoniker, die Franz Schmidts „Das Buch mit
sieben Siegeln“ spielen. Unter den Solisten auch: Marjana Lipovsek, Dorothea Röschmann, Franz Hawlata.
Ö1, 19.30
Dynamo Graz: herbst-Intendant Peter Oswald präsentiert sein Programm
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Dynamik [gr.-lat.] die; 1. Schwung, Triebkraft, Bewegtheit in positiv empfundener Weise
Schlägt man, inspiriert von der aktuellen Plakat-Serie des steirischen herbst, im
nächstbesten Lexikon nach, findet man kaum einen Begriff, der besser zum neuen
Intendanten passt. Denn Dynamik ist Peter Oswald wahrlich nicht abzusprechen. Nur
wenige Wochen nach seinem offiziellen Amtsantritt lud er bereits zur Präsentation
von „Leitprojekten und Perspektiven“ ins Eiserne Haus, um in einer mitreißenden
Tour d’horizon die wichtigsten Vorhaben seiner Intendanz vorzustellen. In den
kommenden fünf Jahren sollen etwa wissenschaftliche Themen oder Architektur verstärkt
ins Blickfeld gerückt werden, ein szenischer Schwerpunkt ist für 2003 geplant.
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Peter Oswald: Bewegtheit in positiv empfundener Weise
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Darauf darf man besonders gespannt sein, denn schon heuer sollen acht szenische
Produktionen stattfinden: La Fura dels Baus stehen gleich doppelt am Programm.
Neben der „Musik.Theater.Performance“ white foam (zusammen mit Wolfgang Mitterer)
sind die Katalanen auch mit ihrer aktuellen Produktion OBS/ESSION zu Gast in Graz.
Sarah Kanes Spätwerk Gier (zur Zeit in einer Inszenierung von Thomas Ostermeier an
der Berliner Schaubühne zu sehen) erlebt am 21. Oktober seine österreichische
Erstaufführung. Der Kanadier Robert Lepage thematisiert in The Far Side of the Moon
den „politischen und technologischen Mythos der Mondlandung“, Olga Neuwirth (Musik)
und Michael Kreihsl (Film) gestalten unter dem Titel The Long Rain ein Projekt für
„drei Videowalls, SängerInnen und das Klangforum Wien“. Politische Brisanz ist von
Dejan Dukovskis Das Pulverfass (zur Situation in Ex-Jugoslawien) und einem noch
namenlosen „absurden Kammerspiel zur Lage der Nation“ (Uraufführung am 26. Oktober)
von Marlene Streeruwitz zu erwarten. Besondere Aufmerksamkeit verdient aber zweifellos
das Bühnendebüt des Tiroler Autors und Schauspielers Klaus Händl, der sich nach dem
großartigen Erzählband [Legenden] und der darauffolgenden Schaffenspause als Autor mit
seinem ersten abendfüllenden Stück Ich ersehne die Alpen; So entstehen die Seen zurückmeldet.
Doch auch wenn die Ankündigungen allesamt – wie zu diesem Zeitpunkt nicht anders zu
erwarten – sehr vage blieben, einzig die Rudi-Gernreich-Schau Fashion will go out of fashion
(gestaltet von Coop Himmelb(l)au) wurde detailliert vorgestellt und verlor sogleich an
Strahlkraft: Oswald selbst brillierte als überzeugter und überzeugender Kommunikator und
ließ nicht den geringsten Zweifel daran, dass der steirische herbst als „Zeiterkundungsfestival“
mit all seinen historischen und aktuellen Konnotationen bei ihm in den richtigen Händen
liegt. Die nächsten Jahre lassen also auf spannende Auseinandersetzungen mit zeitgenössischen
Positionen hoffen.
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Arp
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Dienstag, 25. April
PROLET: Quo vadis?
Über das Verschwinden des Arbeiters und das Ende einer Klasse denkt das Radiokolleg nach,
dessen zweiter Teil dann wie gerufen kommt: „Der kleine Taschentherapeut – in 60 Sekunden
wieder o.k.“
Ö1, 9.05
Mittwoch, 26. April
STOLZ: Berndt Luef
Richard Wagner hat gesagt, nur der schlechte Künstler würde kopieren – der gute stiehlt!
Berndt Luef hat sich also in bester musikalischer Goldgräber-Tradition über die Claims von
Robert Stolz hergemacht, sie „re-harmonisiert“, für sein Jazztett Forum Graz bearbeitet und
führt im Robert Stolz Saal mit Freunden vor, was dabei herauskommt.
18.00
COMEDY: Nervig
„Frauen jenseits des Nervenzusammenbruchs“ verspricht das Frauenkabarett Bolzano & Maleh im
Theatercafé, 20.00.
strange movies: landscapes |
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Landschaftsbetrachtung einmal anders: In Anwesenheit von Linda Christanell,
die ihren Film „Es war ein merkwürdiger Tag” präsentieren wird, werden weitere
Experimentalfilme gezeigt, die Landschaft/en thematisieren: Arthur und Corinne Cantrill‘s:
„Earth Message”, ein leidenschaftlicher und persönlicher Film über die australische
Landschaft; Heinz Emingholz‘ „Schenec-Tady II”, ein Landschaftsfilm mit rasend schnellen
Sequenzen von Einzelbildern und Siegfried Fruhaufs „Höhenrausch”, ein filmisches Myriorama,
konstruiert aus österreichischen Ansichtskarten.
Kulturzentrum bei den Minoriten, 26.4. um 20 Uhr.
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Donnerstag, 27. April
THEATER: Stahlstark
„Eine von der Unbill des Lebens gestählte Frau“ ist für Regisseurin Eva Schäffer die
Hauptfigur in Rolf Kemnitzers „Die Herzschrittmacherin“, mit der im Theater im Keller
Beweis geführt wird, dass die Theaterkunst selbst enorm herzschrittmacherisch ist.
20.00
TOTAL: Bernhard Lang
Die Wahrnehmung zu erweitern ist für den Grazer Komponisten ein politisches Konzept: Es
geht um die Störung der Wahrnehmungs-Muster und sinnlichen Ordnungen, die Machtausübung erst
möglich machen. Molière meinte: „Nichts nützt dem Staat so wie die Musik.“ Eben, der kannte
Bernhard Lang nicht. Bei seinem „Solo“ hören wir Stücke für Flöte, Violoncello und Akkordeon,
die Uraufführung des Trios „Differenz/Wiederholung 3“ und vom Künstler gelesene Texte.
Minoriten, 20.00.
Freitag, 28. April
BENEFIZIUM: Für die Musi
Die „Marktkapelle Wildon“ fragt, ob wir auf den um 12.00 beginnenden dreitägigen Fetzenmarkt
in der St. Georgenerstraße 6 hinweisen könnten, aber das geht leider nicht. Der Platz ist nämlich
besetzt für:
BENEFIZIUM: Für ISOP
Rudi Widerhofer ist dabei, Broadlahn ist dabei, Gobshite ist dabei und ein
interkulturelles Buffet gibt’s auch. Also sind wir alle auch dabei. Diese Weltnacht
nützt dem Publikum und ISOP.
Minoriten, 20.00.
Grazer Archäologie-Atlas
Eine aufwändige Kartografie zu allen bekannten archäologischen Fundstellen auf Grazer
Stadtgebiet präsentierte Stadtrat Helmut Strobl Anfang März.
Der Kataster wendet sich nicht nur an WissenschafterInnen, sondern auch an alle Personen
und Institutionen, die an der Morphose der Stadt in irgendeiner Form mitwirken: Bauherren,
Behörden, Ämter aber auch die interessierte Öffentlichkeit.
Anhand dieser Dokumentation kann nun bei allen Bau- und Umbauprojekten, die etwa unter
Zeitdruck begonnen und abgewickelt werden müssen, jeweils im Vorhinein abgeschätzt werden,
an welchen Stellen besondere Vorsicht (z.B. bei Erdarbeiten) angebracht ist.
Info: Amt für Stadtentwicklung und Stadterhaltung
Europaplatz 20, 8020 Graz, Tel. 872 42 00
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Samstag, 29. April
KUNST: Kumpf
Haben wir uns viel zu lang damit beeilt, die bunten Bilder des 70-jährigen Kindes
Gottfried Kumpf im Haus der Kunst anzusehen, dann ist heute die allerletzte Chance!
FRÜHLING: Piano II
Franzose spielt in Deutschlandsberg vor Steirern Russen: Serguei Milstein bringt ein
Klavierprogramm mit Werken von Tschaikowski und Mussorgski.
Musikschule, 19.30.
JAZZ: Weiblich
Mit Dee Dee Bridgewater & Trio sowie Karoline Strassmayer & iKlaro kommt Kraft ins
Orpheum. 19.30.
Grazer Rundgänge
Ende April / Anfang Mai finden unter dem Titel „Spurensuche“ wieder historische
Rundgänge des Vereins CLIO statt. Am Samstag, dem 29. April 2000 zum Thema
„Historischer Bedeutungswandel der Grazer Plätze“ (Treffpunkt: 14.00, Jakominiplatz / Rondeau),
am 6. Mai zum Schwerpunkt „Der siebente Tag der Republik – Stätten der Verfolgung, des
Widerstandes und der Befreiung“ (Treffpunkt: 15.00, Paulustor, stadtparkseitig).
Schon am 15. April macht sich der Verein Frauenservice Graz beim zweiten
FrauenStadtSpaziergang auf die Suche nach Bildungseinrichtungen im Bezirk St. Leonhard,
die für Frauen von besonderer Bedeutung sind. Treffpunkt: 14.00, Endstation
Straßenbahnlinie 7 (St. Leonhard). Bei einer Radrundfahrt am 13. Mai
(Treffpunkt: 14.00, Hilmteich) werden sich die TeilnehmerInnen auf die Suche nach
„KünstlerInnen im Bezirk“ begeben.
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Sonntag, 30. April
RADIO: Else Lasker-Schüler
„Dies war die größte Lyrikerin, die Deutschland je hatte,“ schrieb Gottfried Benn, einer
der Größten, die Deutschland je hatte. Elisabeth Trissenaar spricht Gedichte der 1945 in
Jerusalem gestorbenen Dichterin. Ö1, 8.15 Übrigens gibt es bei Suhrkamp um schäbige 181 Schilling
für 440 Seiten die Gesamtausgabe der Else Lasker-Schüler-Gedichte (st-2790). Wer die nicht liest,
tut sich selber nichts Gutes.
Montag, 1. Mai
FEIER DES TAGES: Nostalgie
„ … Am ersten Mai, da samma wieder a Partei. Und aa der höchste Funktionär nickt voller
Huld und Freundschaft her, wann i so aufmarschier am Ring, und jeder hört mi, wia i sing:
Völker, hört die Signale …“ An die Völker gesungen von Kurt Sowinetz auf der 1977 bei
Preiserrecords gepressten Platte „Blues von den Tabus“. Für das unbezahlbare Stück – „auch
mono abspielbar“ – zahlten wir damals 69 Schilling.
MuSiS: slowenisch-steirische Museumspartnerschaft
Der Verein MuSiS bietet für die Frühjahrs/Sommer-Saison 2000 eine Bonus-Card an, mit der
Besucher die an der Aktion teilnehmenden Museen in Slowenien und in der Steiermark mit
bis zu 20% Preisreduktion „konsumieren” können.
Info:
MuSiS, 8020 Graz, Strauchergasse 16. Tel./Fax: (0 316) 73 86 05;
e-mail: musis@utanet.at,
Web: http://homepage.sime.com/musis
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Dienstag, 2. Mai
LEIDEN: Impfen?
Die einen sind dagegen, andere – wie Pädiater Diether Spork – dafür: „Impfen ist naturnahe
Krankheitsvorsorge“. Wer dagegen ist, sieht in dieser Aussage wohl eine treffliche Fehlleistung,
denn eigentlich geht es um Gesundheitsvorsorge. Der Oberarzt hat selber vier Kinder und fünf
Enkerl, die er liebt – und alle neune sind geimpft. Über „Impfen statt Leiden“ spricht er in der
Merangasse 70, 19.00
TABU: Alter Sex
Aktive Frauen aller Altersstufen debattieren über das „Altern mit allen Sinnen“.
RESOWI, Hörsaal 1504, 19.00.
MUSIK: Leo Kysela
Wenn Klischees stimmen – und meist tun sie das –, dann haben nur die allerbesten schwarzen
Blues-Sänger aus Alabama eine Stimme wie der Leo Kysela aus Andritz. Sakrosankt. Neulich hat
er seine erste Multimedia-CD gebrannt – „Best Slow Songs on CD-Rom“ – und stellt sie mit Freunden
wie Gerd Weber und Louis Kiefer heute und kommenden Samstag beim „Souly Nights Remake“ im
Theatercafé vor.
20.00.
„Brennnessel und Gartenzwerg“
Schauplatz des von InterACT, Werkstatt für Theater und Soziokultur, präsentierten
Stückes ist eine kleine Gemeinde. Anna Wenger betreut seit vielen Jahren ihren
Naturgarten, der im Widerspruch zu ortsüblichen Thujenhecken und Gartenzwergen steht.
Die Situation wendet sich in einen dramatischen Konflikt und Anna Wenger wird vom
Bürgermeister mit Sanktionen bedroht. Welche Handlungsmöglichkeiten bestehen für
sie in dieser Situation?
Diese Frage wird an das Publikum gerichtet, das sich nun selbst am Spielgeschehen
beteiligen und der Geschichte einen anderen Verlauf geben kann, indem es Schauspieler,
die im dargestellten Konflikt ohnmächtig, ratlos und unterdrückt erscheinen, ersetzt.
Durch das nochmalige Spielen von Szenen – eingeleitet durch „Stopp“-Rufe aus dem
Publikum – können unterschiedlichste Lösungsvorschläge durchagiert werden. InterACT-Leiter
Mag. Michael Wrentschur: „Die Kunst der Improvisation besteht darin, ein Spiel der
Veränderbarkeit zu zeigen.“
Aufführungen in Graz: 2.5., 4. bis 6.5. 2000, jeweils um 20 Uhr, im Theatro.
Kartenreservierung: 0316/716027
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Die ZuschauerInnen können aufs Geschehen Einfluss nehmen – und so ein tragisches Ende verhindern
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Mittwoch, 3. Mai
LESETIPP: Neid-Sterz
Gewichtig und genussvoll stürzt sich die jüngste Sterz-Nummer auf „Neid & Eifersucht“
und beackert das allgegenwärtige Thema mit gewohnter Souveränität. Unter den Autoren auch:
Julian Schutting, Manfred Chobot, Janko Ferk und Roland Girtler.
Die Ritter sind zurück!
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Millionen Menschen in den USA, Kanada und Australien haben die Ausstellung Imperial Austria
in den letzten Jahren gesehen. Ab 12. Mai 2000 gibt es auf Burg Rabenstein bei Frohnleiten
die bislang größte Version dieser Schau. Mehr als 300 ausgewählte historische Exponate aus
der Zeit der Türkenkriege vorwiegend aus dem Zeughaus und dem Landesmuseum Joanneum werden
neben einem reichhaltigen Rahmenprogramm dem Publikum zugänglich gemacht.
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Ausstellungszeitraum:
12. Mai bis 29. Oktober 2000,
09.00 bis 18.00 Uhr.
Die Ritter im Internet: www.dieritter.aon.at
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Donnerstag, 4. Mai
KUNST: Menu
Es wird wieder Zeit, sich nach dem offiziellen auch seinen eigenen Galerientag
zusammenzustellen und ein paar Sachen (wieder?) anzuschauen: Die Modelle für das Grazer Kunsthaus
im Eisernen Haus, die feine autistische Rotor-Schau „It could be obsession“, Michael Janiszewskis
Fotografien bei der Camera Austria, VOLVO in der Galerie Bleich-Rossi, die mit Licht arbeitenden
transluziden Künstler bei Eugen Lendl, die Arbeiten von Bretterbauer, Kornad und Graf im Artelier,
die Präsentation von SCCS Ljubljana im Grazer Kunstverein und alles, was hier aus Platzgründen keinen
Platz findet – dem wir aber – Ehrenwort! – stets Augen und Herzen weit offen halten.
Buchmesse: Keine Absagen – über 100 Verlage kommen!
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„Es ist uns gelungen, die vorhandenen Bedenken weitgehend auszuräumen“, zeigt sich
Andreas Peternell, Pressemann der Österreichischen Buchmesse, hoch erfreut. Absagen
aus politischen Gründen gibt es demnach keine, es werden also auch heuer wieder über
100 Verlage aus Österreich, Deutschland und der Schweiz ihre wissenschaftlichen Programme
in der Aula der Karl-Franzens-Universität präsentieren.
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Doch die Politik steht heuer im Mittelpunkt der Buchmesse: Ist „das politische Buch“,
gerade in einer Zeit des radikalen Wandels, noch das geeignete Medium, um Inhalte oder
gar Ideologien zu transportieren? Ist es nur mehr zu einem weiteren Marketinginstrument
verkommen? Entscheiden Bücher Wahlen? Diesen Fragen geht eine Diskussionsrunde mit
Wolfgang Bachmayer, Imma Palme und Christa Zöchling nach.
Nationalratspräsident Heinz Fischer und der steirische Bischof Johann Weber diskutieren
über ihre Wahrnehmungen zur Geschichte der Zweiten Republik, Landesrat Gerhard Hirschmann
und NAbg. Peter Pilz versuchen Professionsnormen für Politiker zu hinterfragen.
Trotz der dicht besetzten Veranstaltungsleiste – Diskussionen und Präsentationen im
Stundentakt – bleibt immer genug Zeit, auf der Suche nach neuen Titeln ins Internet
einzusteigen oder zum persönlichen Gespräch mit Autoren und Verlegern. Und all jene,
die sich zurücklehnen und in einem Buch schmökern wollen, haben im gemütlichen Buch-Café
die Möglichkeit dazu.
Österreichische Buchmesse, 16. – 18. Mai, Karl-Franzens-Universität Graz.
Information: Tel & Fax: 0316/377 422,
www.buchmesse.at
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Freitag, 5. Mai
CROSSOVER: Festtage
Proletarier aller Länder, erinnert euch! Heute vor 182 Jahren wurde Karl Marx geboren.
Oooch, es sollte nur so ein kleines SMS sein. Sören Kirkegaard übrigens vor 187 Jahren.
Die Kaiserin Eugenie vor 174 Jahren. Und Hans Pfitzner vor 131 Jahren. So hat fast jeder
etwas zum Festen. Und die Sonne geht schon um 5.47 auf.
Samstag, 6. Mai
THEATER: Abschied
„schnitzler’s brain“ - ein hoffentlich donnerndes Theater-Projekt, bei dem neben dem
endlich scheidenden Direktor Marc Günther auch Kaliber wie Schlingensief, Kusej und Kresnik
Regie führen und uns endlich wieder ins Schauspielhaus locken.
19.30
10 X 10
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Im Rahmen eines von der EU finanzierten Interreg-Projektes findet vom 8. bis 14. Mai 2000
vor dem Hauptgebäude der Karl-Franzens-Universität ein Kulturhappening von besonderer
Klasse statt: Ein Mix aus Theater, Musik, Literatur und Malerei wird in einem künstlerisch
gestalteten Ambiente präsentiert. Sämtliche Aktionen beschäftigen sich mit dem Thema „Gauguin“,
dem französischen Symbolisten (1848-1903). Besonderes Merkmal dieses einmaligen Kulturereignisses
soll vor allem auch die Einbeziehung von StudentInnen und Universitätsangehörigen in künstlerische
Prozesse sein.
Getragen wird dieses Kulturvermittlungsprojekt vom Kulturverein UniT Graz, der vom Land Steiermark
(Kultur- und Wirtschaftsressort) sowie vom AMS Steiermark unterstützt wird.
Weitere Informationen unter: Kulturverein an der Uni-Graz, Mozartgasse 14, 8010 Graz,
tel. 0316 / 380 – 7480, 380 – 7481
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Mit dabei beim Kulturhappening: Die „Cosmic Circles“ – Feuerspiele der besonderen Art
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Sonntag, 7. Mai
MUSE, LEICHT: Entwarnung
„Fürchtet euch nicht vor Robert Stolz!“ beruhigen uns fünf gestandene Musiker aus
Jazz und Oper zum 120. Geburts- und 25. Todestag des Im-Prater-blühn-Grazers. Sie knöpfen
sich mit Du-sollst-der-Kaiser-meiner-Seele-sein-Humor und Auch-du-wirst-mich-einmal-betrügen-Liebe
Stolzens Die-ganze-Welt-ist-himmelblau-Evergreens und Ungeküsst-sollst-du-nicht-schlafen-gehn-Superhits
vor. Orpheum, 19.30 Eine etwas senile Veranstaltung? Mag sein, aber – Hand aufs Herz – wer
von uns passt da wirklich nicht hin?
Egal ob Frau oder Mann, wir sind Menschen! Sind wir? |
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In einer inhaltlichen Auseinandersetzung zum Thema Sozialisation und Rollenklischees
von Frau/Mann und wie wirken diese auf den individuellen Lebensausdruck von Frau/Mann
spürt die Tanzproduktion (H)eras:(H)aar dem "zeitgeistigen" Frauen-und Männererleben
aus der Sicht eines weiblichen Menschen nach.
Das individuelle eines Frauenlebens setzt sich in Bezug zu kollektiven Befindlichkeiten
und Ereignissen. Durch die inhaltlichen Extrakte aus der Zeit und des persönlichen
Erlebens entsteht die Geschichte von Schönsein und Häßlichsein, von Angepaßtsein und
Ausgesetzt sein, von Verlust und Schmerz und vom Sterben und Geborenwerden.
"Über allem steht die Suche nach Identität, und wenn wir uns in den Augen eines
anderen spiegeln, dann vermeinen wir uns darin selbst zu erkennen.
Textausschnitte:
..während Blicke Hüften wogen, ursächlich verpönt, durchge(wetzt)setzt zu dominant,
gehetzte Nagellackröte gemailt, reformbestrebender Status in polemisiertem Wortgedünkel,
in Platitüden hingeschmiegt, gerichtet durch XY Chromosomen Weltbilder, skelettiert bis
auf Knochensplitter seziert, pläsierlich, nackt weinend strähnige Tränen im sumpfigen
keimigen Gedärm der Generationen, beerbt. Jede für sich gemacht eine Königin schmachtend
dahingesiecht.
Ionenweites exportiertes atomares wissenschaftliches Begehr im Auftrag der Köpfe verbinden
die Macht/ in Sentimentalitäten getümmeltes Heldentum prost prustend Brüste begehrt, in
Sicherheit gewiegt an Vater rechter Hand/ aufbegehrend abgemurkste Hirnrindenwindungen
der Omnipotenz gebrochen im tradierten Kodex einer Money makes the World Philosophie
libidinöses Hingabeverbot dann auf sexuelle Stimulans umgepolt/ wo bleibt da die Liebe,
die eine Träne geweint nicht sein darf.
Jede für sich gemacht ein König gebrochen verrottet verstümmelt.
Choreografie:
Tanz:
Komposition:
Sprecher:
Sprecherin:
Vocal Trainerin:
Kostüme:
Lichtdesign:
techn. Assistenz:
Bühne:
helfende Hände:
Produktionsleitung:
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Mona May
Mona May
Michael Merkusch
Gernot Rieger
Isabella Albrecht
Christine Pollerus
Katherina Krois
Rolf Schreiber
Jürgen Gerger
Helmut Eberhart
Judith Rössel, Miriam Greiff, Christine Grilj
Helmut Eberhart
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Uraufführung: Mittwoch, 10.Mai., THEATRO Graz.
Weitere Aufführungen:
DO.11., FR.12., SA.13., DI.16., MI.17., DO.18.Mai,
jeweils 20.00, THEATRO, Neubaug. 6, 8020 Graz.
Karten: Zentralkartenbüro
http:// users.austro.net/projekttheatergraz
tel. 0316/ 714160
Beim KORSO-Kulturquiz sind 5x2 Eintrittskarten für „Heras:Haar“ zu gewinnen!
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ADRESSEN
Culturzentrum Wolkenstein, Stainach,
Bahnhofstraße 110, 03682-23250
Filmzentrum Rechbauer, Rechbauerstr.
6, 83 05 08
Galerie Eugen Lendl, Gleisdorfergasse
4/II, 82 55 14
Grazer Congress, Schmiedgasse 2,
8049
Haus der Architektur, Engelgasse
3-5, 32 35 00
Internationale Theatertage Voitsberg:
Informationen 877-2796
Jugendmusikfest Deutschlandsberg,
Rathaus, Hauptplatz 35, 03462 2011-273
Köppl-Haus Krakaudorf, 03535-8202
Kulturinitiative Kürbis Wies,
Unterer Markt 24, 03465-3535
Kulturzentrum bei den Minoriten,
Mariahilferplatz 3, 71 31 70
Kunsthaus muerz, Mürzzuschlag,
Wienerstraße 35, 03852 56200
Opernhaus, Kaiser Josef Platz 10,
8000
Palais Meran, Leonhardstraße
15, 389-1027
Schubertkino, Mehlplatz 2, 8290
81
Stadtamt Fürstenfeld, Augustinerplatz
1, 03382-52401
Stadtmuseum Graz, Sackstraße
18, 82 25 80
steirischer herbst, Sackstraße
17, 81 60 70
Technische Universität, Rechbauerstraße
12
Theater am Bahnhof, Lendplatz 35,
76 36 20
Theater im Keller, Münzgrabenstraße
35, 84 61 90
Theater Mobile, Glacisstr. 61A,
81 14 87
Urania, Burggasse 4/1, 82 56 88-0
WIST, Wienerstraße 58 a,
71 37 82 |
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