03 / 2002
  Aktuelle Kurzbeiträge aus dem Bereich Gesundheit und Soziales
 

"Begleittarife" in steirischen Spitälern bleiben niedrig
13.000 Kinder bis zum Schulalter müssen in der Steiermark durchschnittlich pro Jahr ins Krankenhaus. In 53% aller Fälle werden sie dabei von einem Elternteil begleitet, der Löwenanteil entfällt auf die Kinderchirurgie und die Kinderklinik Graz (8993) sowie die Kinderabteilung des LKH Leoben (3002). Trotz sehr guter Auslastung ist für ausreichende Kapazitäten für die Elternbegleitung gesorgt. Als wesentliche Unterstützung für die Eltern sieht Gesundheitslandesrat Günter Dörflinger den seit 1993 unveränderten Tarif von 29 Euro pro Übernachtung, der bewusst niedrig gehalten wird: "Es dürfen hier auch in Zukunft keine finanziellen Hürden eingezogen werden. Denn meistens kümmern sich die begleitenden Eltern auch rührend um die anderen Kinder im gleichen Zimmer, deren Eltern sie nicht begleiten konnten."



 

Flecker contra Haupt
Soziallandesrat Kurt Flecker widerspricht dem Vorwurf des – kinderlosen – Sozialministers Herbert Haupt, die "Selbstverwirklichungsideologie" der letzten Jahrzehnte sei schuld am Geburtenrückgang. In Österreich gab es laut Statistik Austria im Vorjahr einen Geburtenminus von 3,8%, die durchschnittliche Österreicherin bringt 1,34 Kinder zur Welt, trotz Einführung des Kindergeldes. In Frankreich, wo in den letzten Jahren 120.000 zusätzliche Krippenbetreuungsplätze geschaffen wurden, stieg die Geburtenrate auf 1,9 Kinder und nimmt damit den europäischen Spitzenplatz noch vor dem katholischen Irland ein. "Mit der Verdrängung von Frauen aus dem Arbeitsmarkt die Geburtenrate ankurbeln zu wollen entspricht sicher nicht den Vorstellungen der Österreicherinnen. Wo erwerbstätige Mütter die geringsten Probleme haben, ist auch die Geburtenrate anhaltend höher als dort, wo Frauen wegen ihrer Kinder zwingend den Beruf aufgeben müssen", ist Flecker überzeugt.


Pflichtschul-Entwicklungskataster für Graz

Eine Milliarde Schilling (72,6 Mio Euro) wurden seit 1993 in die Pflichtschulinfrastruktur der steirischen Landeshauptstadt investiert, 30 Schulstandorte damit generalsaniert. Um entwicklungsgerechte,  wissenschaftlich gesicherte Grundlagen für weitere Investitionen zu erhalten hat die zuständige Stadträtin Tatjana Kaltenbeck einen Kataster der zu erwartenden Abnahmen / Zunahmen der PflichtschülerInnenzahlen nach städtischen Einzugsgebieten / Standorten / bzw. der Siedlungsentwicklung für die nächsten zehn Jahre erarbeiten lassen. Kaltenbeck zeigt sich zufrieden, durch diese – vom Consultingbüro Max Pumpernig gelieferten –  Daten endlich eine Basis für angemessene Mittelverteilung in der Hand zu haben.
 

Consulter Gruber, Pumpernig, Stadträtin Kaltenbeck: Rückgangquote der Pflichtschülerzahlen bis 2011 zwischen 8 und 17 Prozent!



 

 
MÄRZ-AUSGABE